tri2b.com: Erst einmal herzlichen Glückwunsch zu dem tollen dritten Rang in Zürich. Das Ergebnis zeigt, dass du den IRONMAN Lanzarote gut verdaut hast und den dortigen unerwarteten dritten Platz eindrucksvoll bestätigen konntest. Hast du damit insgeheim gerechnet?
Sonja Heubach (S.H.): Natürlich hatte ich mir vorgenommen das Ergebnis von Lanzarote zu bestätigen. Ich wollte zeigen, dass das Rennen auf den Kanaren keine Eintagsfliege war. Eigentlich war ich mir auch sicher diese Leistung wieder abrufen zu können. Allerdings hatte ich in den letzten Tagen vor dem Rennen in Zürich mit muskulären Problemen in den Beinen zu kämpfen. Da war ich natürlich dann schon etwas verunsichert.
tri2b.com: Im Rennen war davon aber anscheinend nichts mehr zu merken. Nach verhaltenem Schwimmen hast du dich auf dem Rad schnell nach vorne arbeiten können. Der Marathon in 3:11 Stunden war der Schnellste im ganzen Frauenfeld. Im Vergleich zum Vorjahr konntest du die Wettkampfleistungen enorm verbessern. Woher kommt diese Leistungsexplosion?
S.H.: Im Winter habe ich hart an meiner Laufform gearbeitet. Schon Anfang März bin ich eine 37er Zeit bei einem 10-Kilometer-Lauf gerannt. Das war ein erster Anhaltspunkt, dass das Wintertraining angeschlagen hat. Die Pläne von meinem Trainer Klaus Ruscher haben mir da enorm geholfen. Wenn man Zürich analysiert, dann sieht man natürlich sofort, dass das Schwimmen noch meine Achillesferse ist. Beim Radfahren war ich nur neun Minuten hinter Ute Schäfer, die hier eine Institution ist, und beim Laufen bin ich bis auf einen kleinen Hänger super durchgekommen. Ich bin einfach nur zufrieden.
tri2b.com: Jetzt hast du eine 9:36 auf der IRONMAN-Distanz als Bestzeit stehen. Bei den Rennen in Roth und Frankfurt wäre man damit jeweils Vierte geworden. Im Oktober wirst du auch erstmals auf Hawaii starten und gegen die absolute Weltspitze antreten. Was können wir in Kona von Sonja Heubach erwarten?
S.H.: Vor dem Rennen in Hawaii habe ich wirklich Respekt. Als nicht so gute Schwimmerin wird es im offenen Meer ohne Neo sicher ganz schön schwer. Für das Radfahren und Laufen bin ich aber ganz optimistisch, da ich normalerweise auch bei Hitze noch meine normale Leistung bringen kann. Allerdings kenne ich die Bedingungen auf Hawaii nur von Erzählungen, eigene Erfahrungen stehen noch aus. Mein größter Wunsch wäre auch auf Hawaii einen guten Marathon zu laufen.
tri2b.com: Drei IRONMAN in einer Saison. Die Experten sind sich eigentlich einig, dass man nur zwei gute Wettkämpfe über die Langdistanz im Jahr machen kann. Hawaii ist jetzt bei dir der Dritte. Wie wird die Vorbereitung ausschauen?
S.H.: Momentan ist absolutes Ausspannen angesagt. In zwei Wochen werde ich in Kulmbach bei der Deutschen Meisterschaft über die Mitteldistanz in einer Staffel auf dem Rad starten. Danach geht dann die richtige Vorbereitung für Hawaii los. Im September werde ich zum Training auch noch einmal für ungefähr 14 Tage nach Mallorca fliegen. Nach Hawaii werde ich zehn Tage vorher zur Gewöhnung an das Klima anreisen.
tri2b.com: Herzlichen Dank für das Interview. Wir wünschen dir auf jeden Fall schon jetzt eine verletzungs- und unfallfreie Vorbereitung und dann einen optimalen Wettkampf auf Hawaii.