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Uwe Widmann: „Will primär am Laufen arbeiten“

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Seit Jahren gehört Uwe Widmann zur nationalen Spitze der Langstreckenathleten. Auch auf internationaler Ebene ist der 35-Jährige immer vorn mit dabei. Das bewies er zuletzt in Hawaii, wo er als 15. ins Ziel kam und dazu auch drittbester Deutscher war. Sein Limit sieht Uwe Widmann aber noch nicht erreicht. Im Gegenteil, er will es in dieser Saison noch einmal wissen. Um noch einen Schritt nach vorn zu machen, hat er auch sein Training umgestellt. trib2.com sprach mit dem Hofheimer Triathlonprofi.

tri2b.com: Wie blickst du auf die Saison 2005 zurück? 
Uwe Widmann (U.W.): Ich bin im Großen und Ganzen sehr zufrieden. In Hawaii wollte ich zwar endlich mal in die Top Ten kommen, aber mit dem 15. Platz und dazu drittbester Deutscher habe ich doch einen ganz guten Abschluss gefunden. Und in Frankfurt hätte ich auch gern wieder eine Top Five-Platzierung gehabt, aber da entscheidet halt auch immer die Tagesform. Von daher war das Ergebnis auch in Ordnung. 

tri2b.com: Du hast es gerade selbst schon angedeutet: In den letzten Jahren hast du zahlreiche Top-Platzierungen bei verschiedenen Ironman-Rennen erreicht. Wäre da nicht allmählich mal ein Sieg fällig? 
U.W.: Das wäre schon nicht schlecht, ich arbeite dran. Mal schauen, ob es dieses Jahr mal klappt. An der Zeit wäre es sicher. Ich habe halt das Pech, dass ich mir immer Rennen aussuche, bei denen die Konkurrenz sehr gut ist. Außerdem messe ich mich gern mit den richtig guten Leuten, und dann wird es eben schwierig zu gewinnen. Ich habe mir vorgenommen, dieses Jahr in Japan zu starten und hoffe, dass da die Konkurrenz nicht ganz so groß sein wird. 

tri2b.com: Wie sieht die Saisonplanung für dich in diesem Jahr aus? Man konnte ja schon lesen, dass du auf jeden Fall wieder in Frankfurt am Start sein wirst. 
U.W.: Dadurch, dass ich in Hofheim, nur 20 Kilometer von Frankfurt weg, wohne, bietet sich das einfach an. Das ist ein super Rennen und ich bin seit dem ersten Jahr dabei. Irgendwie gefällt mir das schon, da mitzumachen. Jetzt habe ich auch noch Japan ins Auge gefasst, als Alternative, weil ich mich ja noch für Hawaii qualifizieren muss. Und das Risiko, nur auf Frankfurt zu setzen, ist mir doch ein bisschen zu groß. Nach Frankfurt noch etwas zu machen, um die Quali zu holen, könnte ganz schön eng werden. So passt Japan Ende Mai ganz gut in den Kalender. 

tri2b.com: Das werden dann auch deine drei Höhepunkte sein, Japan, Frankfurt und Hawaii? 
U.W.: Ja, genau. Ich schau mich aber noch ein bisschen um. Ich würde schon gern noch ein, zwei Rennen der 70.3-Serie machen. Aber da muss ich schauen, wie es so reinpasst in die Planung. 

tri2b.com: Wie ist der aktuelle Stand in deiner Vorbereitung? 
U.W.: Nach Hawaii habe ich letztes Jahr eine super lange Pause gemacht. Ich habe erst gegen Ende letzten Jahres langsam wieder angefangen, regelmäßig zu trainieren. In den letzten sechs Wochen bin ich schon gut vorangekommen, aber ich stecke noch voll im Grundlagentraining. Ich habe auch ein bisschen was umgestellt, habe viele ruhige Sachen gemacht. Ich will jetzt einfach mal versuchen, ganz differenziert zu trainieren. Nicht mehr das Misch-Masch-Training der vergangenen Jahre. In den letzten zwei, drei Jahren habe ich vielleicht auch trainingsmethodisch den einen oder anderen Fehler gemacht. 

tri2b.com: Du hast das Training als umgestellt; um vielleicht noch ein Schritt weiter nach vorn zu machen? 
U.W.: Ja, wenn ich beispielsweise Hawaii sehe im vergangenen Jahr, da war ich beim Schwimmen und Radfahren absolut konkurrenzfähig. Im Laufen war ich dann aber etwa 15 bis 20 Minuten zu langsam. Und deshalb möchte ich versuchen, primär am Laufen zu arbeiten. Zumindest mal bis Japan da den Fokus drauf zu setzen, um auch mal zu schauen, was sich vielleicht bis zu diesem Rennen tut. Das soll dann auch ein kleiner Test sein, was ich letztendlich laufen kann. Und zwischen Japan und Frankfurt werd´ ich versuchen, den Rückstand beim Radfahren, den ich dann vielleicht habe, wieder aufzuholen. Ich denke, dass das auch ganz gut passt, weil zwischen diesen beiden Rennen nicht soviel Zeit ist. Und da macht es aus Regenerationsgründen keinen großen Sinn viel zu laufen, weil das doch muskulär belastender ist als das Radfahren. 

tri2b.com: Wann willst du in die Saison einsteigen? 
U.W.: Da muss ich erstmal noch schauen. Ich liebäugle noch ein bisschen mit einem Start bei dem Half IRONMAN in St. Croix. Aber ich werde noch ein, zwei Wochen warten, bis ich das definitiv entscheide. Ansonsten wird wohl Japan der erste Wettkampf in diesem Jahr sein. 

tri2b.com: Uwe, vielen Dank für das Gespräch. Für die kommende Saison wünschen wir dir alles Gute und viel Erfolg für die bevorstehende Saison.

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