tri2b.com

Werner Leitner: Es wird jeder für sich kämpfen

Neueste Artikel

Der Grazer Werner Leitner fiebert dem Saisonhöhepunkt entgegen. Beim IRONMAN Austria in Klagenfurt gehört der 37-Jährige zum Favoritenkreis. In Deutschland ist Leitner in Triathlonkreisen auch dadurch bekannt geworden, weil er regelmäßig mit dem Münchner Hawaii-Sieger Faris Al-Sultan gemeinsame Trainingslager absolviert. tri2b.com hat mit dem promovierten Doktor der technischen Wissenschaften vor dem rot-weiß-roten Triathlon-Highlight des Jahres gesprochen.

tri2b.com: Was ist wichtiger. Klagenfurt oder Hawaii? 
Werner Leitner (W.L.): Klagenfurt ist mit Hawaii der Höhepunkt der Saison. Wobei das Rennen in Klagenfurt fast wichtiger ist. Die mediale Ausrichtung ist bei uns extrem auf den IM Austria ausgerichtet. Hawaii ist zudem ganz am Ende der Saison. Eine Topplatzierung in Klagenfurt zählt bei uns in Österreich sicher mehr. Deshalb wollen alle am Wörthersee top in Form sein. 

tri2b.com: Mit welcher Vorgabe gehst du in diesem Jahr ins Rennen? 
W.L.: Ich möchte diesmal wieder aufs Stockerl kommen. Letztes Jahr war ich Fünfter, im Jahr davor Dritter. Dieses Jahr bin ich das erste Jahr Profi. Man weiß nie wie sich das auswirkt, ich hoffe aber schon, dass es wieder für einen Topplatz reicht. 


tri2b.com: Wie warst du davor organisiert? 
W.L.: Ich habe lange studiert, dann voll gearbeitet und war zuletzt für eineinhalb Jahre halbtags in der Arbeit. Seit Anfang 2007 bin ich Vollprofi. Im Winter war es so kein Problem die Trainingslager zu absolvieren. Ich war viel unterwegs, acht Wochen mit Faris Al-Sultan in den Emiraten. Durch die volle Konzentration auf den Sport bleibt mir viel mehr Zeit zur Regeneration. 

tri2b.com: Wie war der Wechsel ins Profileben? 
W.L: Es war keine so große Umstellung. Ich war ja in den letzten Jahren auch schon immer in Trainingslagern unterwegs. Zwar nicht so lang. Von dem her hat sich nicht so viel verändert. Ich arbeite auch jetzt nebenher noch etwas freiberuflich. 

tri2b.com: Du bist seit einiger Zeit in den Trainingslagern von Faris Al-Sultan dabei. Zu Zeiten von Mark Allen war Paul Huddle dessen regelmäßiger Trainingspartner. Huddle hatte damals schon mal süffisant erklärt, dass er im Training manchmal der „Prügelknabe“ des sechsmaligen Hawaii-Siegers Allen sei. Wie muss man sich das Training in der Gruppe von Al-Sultan vorstellen? 
W.L.: (lacht). In diese Frühjahr war beim zweiten Trainingslager noch Sven Sundberg mit dabei. Da war es schon sehr hart. Die sind einfach besser als ich, aber man will ja dabeibleiben. Es ist aber die eigene Entscheidung, ob man im Training mitgeht oder nicht. 

tri2b.com: Gibt es keinen Trainer, der die Intensität vorgibt und mit dir abstimmt? 
W.L.: Ich mache das alles selbst, seit sicher gut 15 Jahren. Bisher hat es auch gut funktioniert. 

tri2b.com: Noch mal zurück zu Klagenfurt. Wer sind für dich die Favoriten auf den Sieg? 
W.L.: Marino Vanhoenacker ist am Start. Er ist der Vorjahressieger und war im letzten Jahr Siebter auf Hawaii. Wenn er in Form ist, ist er sicher Sieganwärter Nummer eins. Aus österreichischer Sicht war Norbert Langbrandtner bisher immer mein größter Rivale. Aber auch die Deutschen Steffen Liebetrau und Alexander Taubert werden wahrscheinlich vorne mitmischen. 

tri2b.com: Gibt es unter den Östereichern vielleicht auch eine Art Teamtaktik, um einen Marino Vanhoenacker zu schlagen oder ist es wichtiger der Beste des eingenen Landes zu sein? 
W.L.: Es geht schon sehr ums Prestige. Schnellster des eigenen Landes zu sein ist sowohl in Klagenfurt als auch in Hawaii sehr wichtig. Es wird daher jeder für sich kämpfen. Allerdings gilt es sich auch im Feld der internationalen Starter durchzusetzen. Außerdem ist die Quali für Hawaii noch offen. Es gibt vier Plätze, davon will ich einen haben. 

Neueste Artikel