Für Sebastian Kienle ist das Rennen an der Südküste Kaliforniens der Auftakt eines längeren USA-Aufenthalts. Dementsprechend war am Ostermontag beim Abflug in Richtung Los Angeles neben der Vorfreude auf den Saisonstart auch etwas Wehmut dabei, wie Kienles Facebook-Post erahnen lässt. "Ich freu mich sehr auf die 2,5 Monate US-Tour. Reisen, Training und Rennen, sicher die schöne Seite von meinem Job. Die andere ist, das Zuhause und die Frau die nächsten Wochen nicht zu sehen", schreibt Kienle da. Weitere Rennstationen des 31-Jährigen sollen in den USA der Ironman St. George (Arizona) am 7. Mai und der Ironman 70.3 Chattanooga (Tennessee) am 22. Mai sein, dort wird 2017 die WM über die halbe Ironman-Distanz ausgetragen.
Potts der Topfavorit, Dreitz und Twelsiek in Lauerstellung
Der Ironman 70.3 in Oceanside dürfte für Kienle auch gleich ein echter Gradmesser sein und Aufschluss über die aktuelle Form geben. Mit Startnummer Eins wird Andy Potts im Hafen von Oceanside ins Rennen gehen. Fünfmal hat der US-Amerikaner seit 2007 dort triumphiert, zuletzt musste er allerdings dort zweimal Jan Frodeno den Vortritt lassen. Weitere Podiumsanwärter sind der Kanadier Lionel Sanders, Eneko Llanos (Spanien), die starken Australier Joe Gambles und Tim Reed und auch der US-Amerikaner Jordan Rapp.
Ebenfalls den langen Trip an die Westküste der USA hat Andreas Dreitz auf sich genommen. Der Bayreuther, der sich im Februar in Thailand unter anderem mit Michael Raelert auf die Saison vorbereitet hatte, dürfte ähnlich wie Kienle das Rennen auf dem Rad schnell machen. Dies gilt auch für den dritten Deutschen im Profifeld. Maik Twelsiek, der von seinem Wohn- und Trainingsort in Tucson/Arizona eine vergleichsweise kurze Anreise hat, wird ebenfalls auf der einmal zu durchfahrenden 90 Kilometer langen Radrunde seine Stärken ausspielen wollen.
Laura Philipp trifft auf große Namen
Bei den Frauen wird das Feld von der Vorjahressiegerin Heather Jackson aus den USA angeführt. Mit Heather Wurtele (Kanada) und Holly Lawrance (Großbritannien) sind auch die Vorjahreszweite und -dritte gemeldet. Erstmals in Oceanside am Start ist Laura Philipp. Die Schwäbisch Gemündenerin will bei ihrem USA-Trip – in der kommenden Woche ist auch ein Start beim Ironman 70.3 Texas geplant, Punkte für das große Saisonziel, die Ironman 70.3-WM im australischen Mooloolaba, sammeln. Neben Philipp sind mit der Schweizerin Caroline Steffen und Camilla Pedersen und Michelle Vesterby aus Dänemark weitere sehr starke Europäerinnen mit von der Partie.
Ironman 70.3 Putrajaya
Ein weiteres Ironman 70.3-Rennen steht am Sonntag im malayischen Putrajaya auf dem Programm. Die deutschen Farben werden dort von Carina Brechters, die gerade erst mit Rang zwei beim Ironman 70.3 Taiwan aufhorchen ließ, Per Bittner und Matthias Knossalla vertreten. Als Favoriten auf den Sieg dürfte bei den Männer ein australisches Quartett mit Craig Alexander, Josh Amberger, Brad Kahlefeldt und Luke McKenzie in Frage kommen. Bei den Frauen gilt dies für die Tschechin Radka Vodickova, Liz Blatchford (Großbritannien) und die australische Taiwan-Siegerin Sarah Crowley.