Das Schwimmen, mit dem Start am Jumeirah Public Beach, wurde vom Kölner Johann Ackermann mitbestimmt, der dann auch als Leader nach 22:35 min. eine neunköpfige Gruppe, u.a. Maurice Clavel und den dem beiden Schweizern Sven Riederer und Manuel Küng anführte, allerdings hing Alistair Brownlee schon direkt an seinen Fersen.
Brownlee fährt allen davon
Kaum auf dem Rad, gab dann Brownlee endgültig den Takt vor. Schnell hatte der Brite über eine Minute zwischen sich und seine Verfolger gelegt. Eine Fünfergruppe mit Riederer, Küng, Clavel, Ackermann und dem Schweden Jesper Svensson versuchte den Kontakt nicht zu verlieren. Es sollte beim Versuch bleiben, denn bei Halbzeit des flachen Wendepunktkurses war Brownlees Vorsprung bereits auf fast drei Minuten angewachsen. Auf dem Rückweg kam eine weitere Minute hinzu, so dass der Brite in seiner zweiten Saison auf der Mitteldistanz mit einem beruhigenden Vorsprung in die Laufschuhe wechseln konnte. Die Verfolger stellten in der Reihenfolge Riederer, Clavel, Svensson und Ackermann ihr Rad ab.
Auf der Laufstrecke legte Brownlee gleich mit einer 3:10er Pace los und vergrößerte so schnell seinen Vorsprung auf fast fünf Minuten zu Riederer und Clavel, die nun um die Ränge zwei und drei kämpften, Svensson und auch Ackermann verloren nun endgültig den Kontakt zur Spitze. Der zweimalige Olympiasieger aus Großbritannien ließ trotzdem nicht locker und zeigte eindrucksvoll, dass er sich von seiner Hüft-Operation in der Saison 2017 vollkommen erholt hat. Mit einem 1:09:36 Stunden-Halbmarathon lief Alistair Brownlee nach 3:35:32 Stunden zum überlegenen Sieg in Dubai. Über sechs Minuten dauerte es, bis der zweitplatzierte Sven Riederer (3:42:06) auf die Zielgerade einbog. Gefolgt von seinem Landsmann Ruedi Wild (3:42:44), der mit einem schnellen Lauffinale noch Maurice Clavel (3:43:41) auf Rang vier verdrängen konnte. Platz fünf ging knapp hinter dem Freiburger an Nick Kastelein aus Australien.
Lawrence versucht sich in der Flucht nach vorne
Die Frauenkonkurrenz wurde zunächst von Holly Lawrence angeführt. Die Ironman 70.3-Weltmeisterin des Jahres 2016 führte das Feld bereits nach dem Schwimmen mit fast zwei Minuten Vorsprung vor der Australierin Ellie Salthouse und Anne Haug an. Auf dem Rad konnte die Britin allerdings nicht ganz so dominant auftreten, wie ihr Teamkollege Alistair Brownlee. Ihr Vorsprung pendelte sich bei gut zwei Minuten auf ihre ebenfalls stark fahrende Landsfrau Kimberley Morrison ein. Anne Haug ließ ein "Sprinterloch" von dreieinhalb Minuten zu. Ein Abstand, wie gemacht für die laufschnelle Bayreutherin.
Haug in den Laufschuhen unwiderstehlich
Auf der eineinhalb Mal zu durchlaufenden flachen Wendepunktstrecke pirschte sich Haug nun Kilometer um Kilometer näher an Lawrence heran. Nach 7 Kilometern war der Vorsprung auf unter eine Minute zusammen geschmolzen, nach 10 Kilometern war die Deutsche bereits in Führung. Lawrence hatte nicht den Hauch einer Chance für eine Konterattacke, vielmehr musst sie nun um ihren zweiten Platz kämpfen.
Anne Haug ließ ähnlich wie Brownlee nicht locker und rannte mit einem 1:14:11 Stunden-Halbmarathon nach 4:00:25 Stunden zum zweiten Ironman 70.3-Sieg der Karriere, nachdem sie schon ihr Debütrennen im vergangenen Herbst auf Lanzarote gewinnen konnte. Lawrence (4:07:36) musste tatsächlich noch Rang zwei ihrer Landfrau Sarah Lewis (4:05:19) überlassen und wurde Dritte vor Ellie Salthouse (4:11:11).