Eneko Llanos hat den Ironman 70.3 Mallorca gewonnen. Der Spanier setzte sich in Alcudia nach 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 Laufen am Ende gegen den Belgier Bart Aernouts durch. Andreas Raelert hielt lange mit dem Spitzenduo mit und wurde starker Dritter. Bei den Frauen siegte die Österreicherin Lisa Hütthaler vor Yvonne van Vlerken aus den Niederlanden und der Britin Lucy Gossage.
Als sich am späten Vormittag endgültig die Sonne gegen den bedeckten Himmel durchsetzen konnte, da fiel entlang der Promenade am Strand von Port Alcudia die Entscheidung zugunsten von Eneko Llanos. Der Spanier konnte auch noch seinen letzten Kontrahenten Bart Aernouts abschütteln und am Ende sogar noch einen Gang kürzer schalten. Nach 3:52:36 Stunden durchriss Llanos das Zielband: Im Laufen lief es immer besser. In der dritten Runde ging ich dann sogar in Führung und konnte die letzten Kilometer relativ entspannt laufen. Zuvor musste der im Baskenland beheimate Llanos aber lange Zeit hart für seinen ersten Erfolg bei einem Ironman 70.3-Rennen arbeiten.
Denn schon früh im Rennen machte sich zwei Ausreißer auf und davon. Im Anstieg in Richtung Kloster Lluc waren es der Franzose Bertrand Billard und der US-Amerikaner Andrew Starykowicz die das Tempo an der Spitze diktierten. Dahinter formierte sich zu diesem Zeitpunkt eine Verfolgergruppe mit Raelert, Llanos, Jan van Berkel, Stephane Poulat, Tim Lowe, zu der auch noch der Deutsche Tim Meyer aufschließen konnte. Gleiches gelang auch noch Andreas Dreitz und Aernouts, die mit etwas Rückstand in die Abfahrt in Richtung Selva gingen. Zu den Geschlagenen gehörten zu diesem Zeitpunkt schon die Deutschen Boris Stein, Michael Göhner und auch Daniel Unger, die entweder schon beim Schwimmen den Anschluss verpassten oder wie Unger, auf dem Rad Zeit einbüßten.
Starykowicz fliegt über die Insel der Radfahrer
Starykowicz packte dann auf dem flachen Rückweg nach Alcudia die ganz dicken Gänge aus und erreichte alleine die zweite Wechselzone. Bertrand fiel schnell zurück und die kompakte Verfolgergruppe um Andi Raelert machte sich, angefeuert von den begeisterten Zuschauern, auf die Verfolgung in den Laufschuhen. In der ersten der drei Laufrunden konnte der Amerikaner seine Führung noch verteidigen, doch dann war plötzlich ein Trio mit Raelert, Llanos und Aernouts an der Spitze, die zusammen die letzten sieben Kilometer in Angriff nahmen. Im weiteren Verlauf war es dann Raelert, der entlang der Promenade abreißen lassen musste. Man geht natürlich mit der Erwartung ins Rennen es zu gewinnen. Aber ich bin heute trotzdem zufrieden und ehrlich auch richtig geschafft, gestand der Rostocker direkt nach dem Rennen. Hinter den Top drei waren es dann Tim Meyer sowie Boris Stein, die auf den nächsten Plätzen einliefen. Stein konnte dabei sogar das Sprintfinish gegen den französischen Kurzdistanzspezialisten Poulat für sich entscheiden. Im endgültigen Klassement rückte dieses Trio noch einen Rang nach hinten, da sich aus einer späteren Startgruppe der spanische Agegrouper Antonio Colom noch dazwischen schieben konnte.
Hütthaler nutzt van Vlerkens Schwächephase zum Sieg
Auch das Rennen der Frauen sollte in der letzten Laufrunde entschieden werden. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte Yvonne van Vlerken einen kleinen Vorsprung auf Lisa Hütthaler behaupten. Gemeinsam waren die beiden nach 90 km vom Rad gestiegen, nachdem van Vlerken auf der Radstrecke eine bravoröse Aufholjagd auf der Abfahrt von Lluc in Richtung Selva gelang. Die Abfahrt hat mir richtig Spaß gemacht. Ich bin super gut runtergefahren. Schade dass sie Abfahrt so schnell vorbei war, so die Niederländerin. Die hochgehandelten deutschen Athletinnen hatten zu diesem Zeitpunkt schon deutliche Rückstände hinnehmen müssen und kamen für das Podium nicht mehr in Frage.
Hütthaler nutzte dann eine Schwächephase van Vlerkens, die anschließend von einem Kloß im Bauch sprach und deshalb ihr Tempo deutlich reduzieren musste. Die frühere Kurzdistanzlerin Hütthaler, die nach ihrer Dopingvergangenheit und Babypause im Vorjahr in den Triathlonsport zurück gekehrt war, lief dadurch am Ende mit einem recht deutlichen Vorsprung zu ihrem ersten Sieg bei einem Ironman 70.3.-Wettbewerb. Ich hab mich dann auf das Laufen gefreut. Ich bin nicht diejenige die schnell in den Halbmarathon startet. Je länger es ging, desto besser lief es dann. Ebenso klar war Rang zwei für van Vlerken. Dritte wurde die Britin Gossage, die sich am Ende noch von der Tagesvierten Lewis Tamsin (GBR) absetzen konnte. Die Ehre der besten Deutschen wurde Natascha Schmitt auf Rang fünf zu teil. Daniela Sämmler folgte als Sechste, Anja Beranek wurde Achte und Sivia Felt komplettierte nach langer Verletzungspause die Top Ten.
Rennvideo im Laufe der kommenden Woche