Schon beim Schwimmen im Ostseebad Binz drückte Florian Angert dem Rennen seinen Stempel auf. Nach 28:03 Minuten war der gebürtige Weinheimer als Erster aus dem Wasser, direkt verfolgt vom russischen Weltcup-Starter Andrey Bryukhankov, der anschließend auf dem Rad schnell aussichtslos zurück lag. Lange ging mit einer dreiviertel Minute Rückstand als Siebter auf die Radstrecke.
Angert auf dem Rad entfesselt
Auf dem Rad fuhr Angert nun alleine vorne weg, während sich dahinter eine Dreiergruppe mit Lange, Horst Reichel und Fabian Reuter formierte. Allerdings brummte der 26-Jährige den Verfolgern immer mehr Rückstand auf. Zur Hälfte waren es gut zwei Minuten, nach 90 gefahrenen Kilometern dann sogar fünf Minuten Vorsprung auf Lange und Reichel, während Reuter in die nächste Gruppe um Franz Löschke und Christian Kramer zurückgefallen war, die mit über sechs Minuten Rückstand in den Halbmarathon wechselten.
Langes Laufturbo zündet noch nicht
Beim Laufen behauptete Angert nun gekonnt seinen Vorsprung. Lange konnte auf der ersten Hälfte keine Zeit gutmachen und hatte zudem den tapfer kämpfenden Reichel noch an seiner Seite, der erst spät den Ironman-Weltmeister ziehen lassen musste. Der zweite Ironman-70.3-Sieg von Angert, den ersten holte er sich im Juli im schwedischen Jönköping, war nun nur noch Formsache. Lange, der das Rennen auf Rügen als Gratmesser für seine Form nach dem Höhentraining in St. Moritz hernahm, machte zwar noch etwas Zeit gut, mehr aber auch nicht. Reichel sicherte sich Rang drei vor Markus Liebelt und Franz Löschke.
Philipp ohne Konkurrenz, Zimmermann Dritte
Nur beim Schwimmauftakt ließ Laura Philipp der Konkurrenz noch einen Stich machen. Als Zweite, mit 40 Sekunden Rückstand, ging die Heidelbergerin nach dem Schwimmen auf die Radstrecke und hatte dort schnell die Britin Claire Hann einkassiert. Der Rest war nun eine überlegene One-Women-Show von Philipp. Zwölf Minuten Vorsprung erarbeitete sich die Ironman-70.3-WM-Dritte von 2017 auf dem Radkurs heraus. Auf der Laufstrecke baute Philipp diesen noch weiter aus und siegte in 4:16:02 Stunden mit fast 16 Minuten Vorsprung vor Claire Hann (4:32:01) und der gebürtigen Allgäuerin Laura Zimmermann (4:33:21). Die 28-Jährige stellte als Sechste ihr Zeitfahrrad ab und schob sich mit einem guten Halbmarathon noch auf den Podiumsplatz nach vorne.