Mit einem überragendem Laufsplit hat der Rostocker Andreas Raelert (EJOT-Team TV Buschhütten) bei der IRONMAN 70.3-Weltmeisterschaft in Clearwater den zweiten Platz geholt. Vom Sieger Terenzo Bozzone (3:40:10 Stunden) aus Neuseeland trennten ihn im Ziel nur 32 Sekunden. Richie Cunningham wurde Dritter. Das Rennen der Frauen gewann die US-Amerikanerin Joanna Zeiger in 4:02:48 Stunden vor Mary-Beth Ellis und Becky Lavelle.
Bestimmt hatte das Rennen zunächst wie erwartet der Amerikaner Andy Potts. Der Titelverteidiger kletterte in neuer Rekordzeit von 21:50 Minuten als Erster aus dem Wasser und stieg auch als Führender aufs Rad. Seinen Vorteil konnte Potts lange nutzen, während sich hinter ihm zwei Verfolgergruppen formierten. In der ersten, fünfköpfigen, Gruppe gaben Paul Matthews, der Brite Joe Gambles und der 26-jährige Ingenieur Andrew Starykowicz den Ton an, dahinter drückte der Zweite des Vorjahres, Oscar Galindez aus Argentinien aufs Tempo.
Während sich der Argentinier immer näher an die Spitze heranschob, wechselte die Führung gleich mehrmals. Erst hatte Gambles Potts an der Spitze abgelöst, ihm folgte Starykowicz, der sich für längere Zeit vor den Verfolgern behauptete. Auf dem letzten Drittel hatte auch Oscar Galindez den Anschluss geschafft und übernahm die Spitze. Die hielt allerdings nicht lang. Denn inzwischen hatte auch der Neuseeländer Terenzo Bozzone, Neunter im vergangenen Jahr, Anschluss an die Spitzengruppe gefunden und sich noch vor dem zweiten Wechsel an die Spitze gesetzt. Die gab er auch bis ins Ziel nicht mehr ab. Schnell hatte er den Vorsprung vor den Verfolgern auf 1:30 Minute ausgebaut, während sich von hinten Andreas Raelert durchs Feld arbeitete. 14. war der Rostocker, der eine Ironman-Karriere anstrebt, auf dem Rad und ließ in der dritten Disziplin keine Zweifel an seiner Laufstärke. Mit der besten Zeit (1:10:53) für den Halbmarathon marschierte er durch die Verfolgergruppen und war nach 14 Kilometern auf dem zweiten Rang angekommen. An Bozzone kam er allerdings nicht mehr heran.
Hinter Richie Cunningham, der einen ähnlich starken zweiten Teil absolvierte, belegte Oscar Galindez Platz vier vor dem Brasilianer Reinaldo Colucci und dem Sieger des Vorjahres Andy Potts. Als Elfter verpasste Sebastian Kienle die Top Ten nur knapp, die Ränge 21 und 35 belegten Torsten Abel und Enrico Knobloch.
Joanna Zeiger gewinnt bei den Frauen
Bei den Frauen bestimmte lange eine Solistin das Rennen. Als Dritte stieg die Britin Julie Dibens hinter der Führenden Becky Lavelle aus dem Wasser und übernahm auf dem Rad gleich die Spitze. Die behauptete sie über weite Strecken des Radsplits, ehe sie wenige Kilometer vor dem zweiten Wechsel von Mary Beth Ellis abgelöst wurde. Die Amerikanerin konnte sich aber nicht lange an der Führung erfreuen, denn noch bevor es in Wechselzone ging, schoss die Kalifornierin Becky Lavelle vorbei und ging als Erste auf die Laufstrecke.
Schon auf dem ersten Laufkilometer übernahm dann Joanna Zeiger die Führung und nahm der Konkurrenz die entscheidenden Minuten ab. Bis ins Ziel baute die Amerikanerin ihren Vorsprung fast zweieinhalb Minuten vor Mary Beth Ellis und Becky Lavelle aus und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Die Xterra-Siegerin Julie Dibens wurde Vierte. Nina Kraft kam drei Plätze dahinter auf Rang sieben ins Ziel. Die Braunschweigerin, die in den vergangenen Wochen nicht vom Glück verfolgt war, lag das gesamte Rennen über immer in Schlagdistanz, konnte im Finale allerdings nicht mehr zulegen, um noch aufs Podium zu kommen. Die Vorjahressiegerin, Mirinda Carfrae aus Australien, fand dagegen nie richtig ins Rennen und fuhr stets der Spitze hinterher. Am Ende wurde sie 15te.