Am 11. November 2006 wurden in Clearwater in Florida die ersten Ironman 70.3 Weltmeister gekürt. Unweit des Ironman Headquarters in Tampa holten sich der Australier Craig Alexander und Samantha McGlone aus Kanada die WM-Titel. Für die besten deutschen Platzierungen sorgten Nina Eggert (6.) und Katja Schumacher (9.).
Die Raelert Brothers: Andy mit erstem WM-Podium, Michael mit erstem WM-Sieg
Den ersten deutschen 70.3 WM-Podiumsplatz gab es im Jahr 2008 durch Andreas Raelert, der hinter dem Neuseeländer Terenzo Bozzone Zweiter wurde. Ein Jahr später war es Michael Raelert, der sich als erster deutscher Triathlet den Ironman 70.3 WM-Titel sicherte. 2010 verteidigte der Rostocker den Titel erfolgreich.
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Das Kienle-Doppelpack am Lake Las Vegas
2011 zog die 70.3 WM nach Henderson, an den Lake Las Vegas um. Bei der dortigen Premiere blieben die Germans medaillenlos. 2012 folgte an gleicher Stelle der große Auftritt von Sebastian Kienle. „Sebi“ fuhr auf dem Rad die Konkurrenz in Grund und Boden und lief vor Topfavorit und Titelverteidiger Craig Alexander zur WM-Krone. 2013 gelang Kienle nach einer bis dato schwierigen Saison die Wiederholung des WM-Erfolgs.
Deutscher Doppelsieg in Zell am See
2014, als das kanadische Mont-Tremblant der erste Austragungsort der jetzt rotierenden Ironman 70.3 WM war, lief Jan Frodeno hinter seinem großen spanischen Widersacher Javier Gomez auf Rang zwei. Ein Jahr später machte die 70.3-WM erstmals in Europa Station. Im österreichischen Zell am See gab es durch Jan Frodeno und Sebastian Kienle einen deutschen Doppelerfolg. Anja Beranek wurde Dritte und sorgte für das erste deutsche Frauenpodium bei einer Ironman 70.3-WM.
2016 ging es dann erstmals nach Down Under. In Mooloolaba, an der australische Gold Coast, stand Sebastian Kienle ganz knapp vor seinem dritten 70.3-WM-Titel, bevor ihm der Australier Tim Reed doch noch den Sieg wegschnappte und auf Rang zwei verdrängte.
2017 kam die 70.3 WM zurück in die USA. In Chattanooga wurde die WM erstmals im Zwei-Tages-Format mit einem getrennten Frauen- und Männerrennen ausgetragen. Laura Philipp sicherte sich in Tennessee WM-Bronze, nachdem sie bereits im Vorjahr in Mooloolaba Siebte war.
Frodo vor Brownlee und Gomez
2018 ging es nach Südafrika. In Port Elizabeth gab es durch Anne Haug erneut Bronze bei den Frauen. Bei den Männern wiederholte Jan Frodeno seinen Erfolg von 2015 und ließ dabei seinen „Lieblingsgegner“ Alistair Brownlee und Javier Gomez hinter sich.
Vier Jahre, inklusive des Corona-Ausfalljahres 2020, gingen die deutschen Athletinnen und Athleten bei der Medaillenvergabe leer aus. Am nächsten dran war Mika Noodt im Jahr 2022, als ihm in St. George als Vierter nur eine Minute aufs Podium fehlte.
Historischer Tag in Lahti durch Bogen, Funk und Stratmann
Der 27. August 2023 sollte in die Triathlon-Geschichtsbücher eingehen. Rico Bogen wurde im finnischen Lahti mit seinen erst 22 Jahren der jüngste Ironman 70.3-Weltmeister aller Zeiten. Zusammen mit Frederic Funk und Jan Stratmann gab es zudem ein rein deutschen Siegerpodium. Bei den Männern war dies ein Novum in der Ironman 70.3-Geschichte. Bei den Frauen gab es dies bereits einmal im Jahr 2008, als Joanna Zeiger, Mary Beth Ellis und Becky Lavalle für ein komplettes US-Podium sorgten.
Den Erfolgen der deutschen Männer, mit allein sieben 70.3 WM-Titeln, ist es auch zu verdanken, dass Deutschland beim Blick auf den Ironman 70.3 WM-Medaillenspiegel in Führung liegt, vor Australien und Großbritannien. Auf Rang vier folgt dort übrigen die Schweiz, wobei hier Daniela Ryf mit ihren fünf WM-Titel – Rekord bei den Frauen – dafür fast allein verantwortlich ist . Die US-Amerikanerin Taylor Knibb, die zusammen mit Mellissa Hauschildt (AUS) zwei WM-Sieg vorweisen kann, wird also noch ein paar Jahre benötigen, um Ryfs Titelrekord egalisieren zu können.
Bei den Männern können neben dem deutschen Triumvirat Michael Raelert, Sebastian Kienle und Jan Frodeno auch noch Craig Alexander, Javier Gomez, und Gustav Iden zwei 70.3-WM-Titel vorweisen. Da Iden auf den WM-Start in Taupo verzichtet, wird es auch weiterhin keinen alleinigen Ironman 70.3 Rekordweltmeister geben.