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Ironman Germany – O-Töne vom CheckIn

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Die letzten 24 Stunden vor dem Start des Ironman Germany laufen und die Athleten waren am Nachmittag beim Check-In. Die Wetterbedingungen in Frankfurt zeigten sich sommerlich. Timo Bracht, Sandra Wallenhorst und Yvonne van Vlerken im Gespräch mit tri2b.com ...

Die letzten 24 Stunden vor dem Start des Ironman Germany laufen und die Athleten waren am Nachmittag beim Check-In. Die Wetterbedingungen in Frankfurt zeigten sich sommerlich. Bei 26 Grad Celsius und leichter Bewölkung, lag eine schwüle Hitze in der Bankenstadt am Main. Für das Rennen werden um die 26 Grad und ebenfalls eine leichte Bewölkung vorhergesagt. Für Spannung und hitzige Zweikämpfe wird die versammelte Ironman-Elite sorgen, aber hoffentlich nicht das Wetter.

Timo Bracht: „Der Ironman Germany morgen ist ein richtungsweisendes Rennen. Das Rennen ist unglaublich stark besetzt. Der schnellste Läufer wird wahrscheinlich gewinnen, ich war zwar 2008 der schnellste Läufer, aber mein Abstand zur Spitze nach dem Radfahren war zu groß. Ich werde versuchen mich im Rennen vorne aufzuhalten. Mein Ziel wäre es nach dem Radfahren aus der Spitzengruppe auszusteigen und aus dieser Position das Rennen zu gewinnen. Aber es ist auch für mich als Profi sehr spannend wie sich der Wettkampf während des Radfahrens durch die Zusammensetzung der Spitze entwickelt. Für mich sind es Eneko Llanos (ESP) und Chris McCormack (AUS), um die es im Rennen geht.
An meinem Rad haben ich als Ideengeber und mein Techniker Heiko Huber das aerodynamische Element des nach vorne spitz-verlängerten Vorbaus erweitert und die Trinkflasche per Verkleidung an den Vorbau verlängert. Bei dieser Konstruktion handelt es sich um einen Prototyp, aber ich bin davon überzeugt, zusätzlich da die Trinkflasche gegenüber Vibrationen auf dem Kopfsteinpflaster völlig unanfällig geworden ist.
Der Übergang ins Commerzbank Triathlon Team war sehr harmonisch. Ich habe die Dinge, die mich stark gemacht haben ins Team genommen. Es ist ein Geben und Nehmen, wir profitieren alle.“

Sandra Wallenhorst: „Bei meiner letzten kurzen Radeinheit fühlten sich meine Beine sehr locker an. Vielleicht schon ein bisschen zu gut, aber ich freue mich auf das Rennen. Ich freue mich, freue mich. Nach dem Rad möchte ich als Siebzehnte absteigen. Nein Quatsch! Natürlich möglichst weit vorne. Den Vergleich zu Yvonne kann ich nicht so genau planen, wir wollen möglichst früh in Führung gehen bzw. möglichst dicht und auf Tuchfühlung mit der anderen sein. Ich lass das auf mich zukommen und werde versuchen von Anfang an möglichst ziemlich weit vorne bin.“

Terenzo Bozzone: „Ich bin etwas weniger als der Geheimfavorit. Ich bin hier in Frankfurt um erneut etwas mehr über Ironman-Rennen zu lernen und Erfahrung zu sammeln. Es ein großartiges Starterfeld, es ist das beste Feld neben dem von Hawaii. Es wird ein interessanter Tag, ich hoffe ich komme durch und habe zum Laufen noch ein paar Körner um es für die Zuschauer spannend zu machen. Mein Hauptziel ist es morgen beim Laufen nicht gehen zu müssen (lacht). Nach dem Radfahren wäre es schön, wenn ich mit der Führungsgruppe zum Laufen kommen würde, ich möchte den starken Läufern Eneko, Chris, Timo und Matthias keinen Vorsprung gewähren. Wenn ich mich auf dem Rad sehr gut fühle, dann werde ich versuchen mich abzusetzen. Top 3 wäre gut, Top 5 wäre in Ordnung und zu gewinnen wäre großartig, aber es ist ein hartes Rennen. Was ich erreiche, darüber werde ich glücklich sein. Mir liegen heiße Temperaturen, aber ich hatte im Training noch nicht so heiße Bedingungen. Ich werde sehen, wie ich damit zurecht komme. Aber die zahlreichen Zuschauer an der Laufstrecke werden mich ins Ziel tragen.“

Andreas Raelert: „Erwiesenermaßen bringt ein Scheibenrad auf dem Rad Vorteile. Ich persönlich nutze alle technischen Möglichkeiten um möglichst lange in der Spitzengruppe vertreten zu sein. Wenn ich das Vermögen habe in der Spitzengruppe für Tempo und Druck zu sorgen, dann mache ich das natürlich. Aber ich muss realistisch sein, ich meine Chris McCormack, Eneko Llanos, Timo Bracht, Faris Al-Sultan und die vielen anderen sind unheimlich stark auf dem Rad und da weiß ich mich schon einzuordnen. Man muss das Rennen lesen können, ich glaube wie es auch die Meisten sagen wird das Rennen sehr taktisch geprägt sein. Meine Zielsetzung ist es möglichst lange vorne dabei zu sein oder mit möglichst wenig Rückstand auf die Laufstrecke zu gehen. Dann hoffen, dass ich noch einen guten Marathon laufen kann und dann werden wir sehen wozu es noch langt. Ich bin mit jeder Platzierung zufrieden, wenn ich sagen kann: Ich habe alles gegeben im Rennen. Ein Traum wäre ganz klar das Podium. Ob es reicht, werden wir morgen sehen. Es ist zwar ein kleines Profistarterfeld, aber dafür ist die absolute Weltklasse hier vertreten.“

Yvonne van Vlerken: „Ich hoffe, dass ich morgen als allererste Frau am Römer ankomme. Aber ich weiß, dass schon verschiedene Frauen diese Antwort gegeben haben. Ich habe eine gute Form und erwarte etwas von mir. Ich bin bereit Gas zu geben und möchte unglaublich gern gewinnen. Bei zwei Ironmans war ich Zweite und drei Langdistanzen habe ich dann gewonnen, aber es heißt noch immer ich habe kein offizielles Ironmanrennen gewonnen. Das möchte ich endlich ablegen und zu den Gewinnern zählen. Ich versuche wirklich gut zu schwimmen, am allerbesten käme ich vor Sandra aus dem Wasser. Mein Schwimmen hat sich unglaublich verbessert. Auf dem Rad werde ich 98 Prozent geben, damit noch ein bisschen für die Laufstrecke übrig ist. Mit den starken Läuferinnen Nicole Leder, Andrea Brede und Sandra Wallenhorst kann ich nicht schon mit einem leeren Tank auf den Marathon gehen. Ich denke, wenn das Wetter so heiß bleibt, dann wird der Marathon nicht so schnell wie ich mir erhofft habe. Mein Outfit bleibt weiß mit oranger Kappe und blauen Schuhen als Homage an die holländische Fahne.“

Markus Fachbach: „Ich bin heuer deutlich besser vorbereitet als im Jahr 2008. Damals hatte ich mit drei Operationen zu kämpfen und die Vorbereitung war entsprechend schwierig. Dieses Jahr gibt es keine Ausreden. Ich bin ziemlich optimistisch, aber hier vom Sieg zu sprechen kann ich total vergessen. Auch das Podium ist eher Wunschtraum. Aber mit meinen 26 Jahren bin ich der zweit-jüngste Profi im Starterfeld und habe noch einige Jahre um mich zu entwickeln. Beim Ironman Germany 2008 war ich rund 19:30 Minuten hinter dem Sieger Chris McCormack, heuer möchte ich den Abstand zum Sieger halbieren. Mein Formaufbau ist von einem langfristigen Plan geprägt. Wunder geschehen im Ironmansport selten und wenn ich in drei bis vier Jahren hin in Frankfurt gewinne, dann ist das die Folge eines logischen Aufbaus und der Erfahrungen aus diesem Haifischbecken mit all diesen Weltklasse-Triathleten. Ich könnte als Deutscher auch irgendwo im Ausland starten und den Weg des geringen Widerstand zu meinem ersten Ironmansieg gehen, aber ich möchte hier in Frankfurt vor heimischen Publikum meine Leistung zeigen und nicht in Japan, China oder irgendwo anders.
Die größte Umstellung zum Commerzbank Triathlon Team ist, dass ich nicht mehr zu Beginn des Gesprächs erklären muss, wer denn die Commerzbank überhaupt ist. Ich fühle mich durch die langfristige Zusage des Sponsors gut aufgehoben, aber der Farbwechsel von grün zu gelb macht mich nicht schneller.“

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