Frau des Tages war zunächst die erst 24 Jahre alte Lucy Charles. 2015, bei Daniela Ryfs erstem Triumph, gewann die Britin die Altersklasse 18 bis 24 Jahre. Ein Jahr später startete sie als Profi und wurde Dritte beim Ironman Lanzarote, dort holte sie in diesem Jahr ihren ersten großen Sieg. Auf Hawaii wehrte sich Charles sehr lange gegen Daniela Ryf.
Ryf muss auf dem Rad All-Out fahren
Die Britin kam als Erste aus dem Wasser und behauptete die Führung zusammen mit der US-Amerikanerin Lauren Brandon auch auf dem Rad. 4:23 Minuten hatte Ryf beim Schwimmen in der Kailua-Bay eingebüßt und kam auf dem Rad zunächst nicht wirklich näher heran. Im Gegenteil: Die Topfavoritin verlor auf das Spitzenduo sogar noch etwas Zeit. Auf dem Rückweg in Richtung Kona setzte Ryf dann alles auf eine Karte, um das Loch doch noch irgendwie zuzufahren. Der Husarenritt gelang und kurz vor dem zweiten Wechsel stellte die Streckenrekordhalterin das Führungsduo doch noch. Mit einem knappen Vorsprung ging Ryf vor Charles und Brandon in den Marathon.
Daniela Ryf vergrößerte zwar in den Laufschuhen schnell ihren Vorsprung auf die ersten Verfolgerinnen, so richtig außer Reichweite kam sie in der ersten Hälfte des Marathons noch nicht. Lucy Charles wollte sich nicht geschlagen geben. Lauren Brandon verlor allerdings schon auf den ersten Kilometern auf dem Alii Drive den Anschluss an Charles und spürte bald auch die US-Amerikanerin Heather Jackson und Sarah Crowley aus Australien im Nacken. Brandon musste die Beiden ziehen lassen, die nun um Rang drei kämpfen.
Crowley gewinnt Duell gegen Jackson um Rang drei
Am Wendepunkt im Energy Lab war dann Ryfs Vorsprung auf beruhigende sechseinhalb Minuten angewachsen und Charles hatte ihrerseits knapp vier Minuten Luft zum Duo Jackson und Crowley. Zurück auf dem Highway konnte Crowley sich von Jackson lösen. Das Podium war damit gemacht. Jackson musste sich nach Rang drei im Vorjahr nun mit dem undankbaren vierten Platz begnügen. Die Finnin Kaisa Sali wurde Fünfte, Susie Cheetham aus Großbritannien Sechste.
Die deutschen Girls
Mareen Hufe wurde am Ende als Elfte in 9:23:11 Stunden die Ehre der besten Deutschen zu Teil. Die Weselerin fuhr in 4:58:06 Stunden die viertbeste Radzeit des Tages und legte damit den Grundstein für das starke Gesamtergebnis. Bis auf Rang sieben fuhr Hufe nach vorne, musste im Marathon aber noch vier Konkurrentinnen vorbei ziehen lassen. Anja Beranek, die im Vorjahr als Vierte am Alii Drive einlief, erwischte schon beim Schwimmen keinen guten Tag und verpasste dadurch auch die Gruppe um Daniela Ryf. Auf dem Rad fuhr die Fränkin lange in den Top Ten, fiel am Ende aber bis auf Zwischenrang 14 zurück. Im Marathon folgte nach wenigen Kilometern das DNF. Unbedingt finishen wollte hingegen Sonja Tajsich. Die Regensburgerin laborierte seit ihrer Ankunft auf Big Island an einem Husten, der sich nun auch im Rennen bemerkbar machte. "Erst hatte ich keine Radbeine und dann auch keine Laufbeine, aber ich wollte unbedingt hier heute meine 30. Langdistanz finishen und das habe ich geschafft", sagte Tajsich im Ziel gegenüber tri2b.com. Nach 9:43:26 Stunden war sie auf Rang 21 im Profifeld im Ziel. Die Aachenerin Astrid Stienen wurde 24., Katharina Grohmann aus Bad Vilbel 28.