In seiner Ansprache zur Eröffnung der Pressekonferenz stelle Scott DeRue heraus, wie dankbar man sein, jedes Jahr hier in Kona Gast sein zu dürfen. Der Ironman-CEO, der vor Ort auch das Gespräch mit den Athleten aus aller Welt suchte und dabei sogar einen Schwimmworkout hinaus zum Coffeeboot einlegte, versicherte, dass es die Athleten rund um den Erdball sind, die Ironman in seiner täglichen Arbeit inspiriert. Den klaren Wunsch aus dem Athletenkreis in Zukunft wieder eine für Männer und Frauen gemeinsame Ironman WM in Kona zu veranstalten, dürfte DeRue dabei deutlich wahrgenommen haben.
Neuauflage des IronWar – mit welchen Hauptdarstellern?
Doch wie könnte am Samstag die Neuinszenierung des IronWar aussehen? Sam Laidlow macht es wie im Vorjahr bei seinem WM-Sieg in Nizza und sucht sein Glück erneut in der Flucht. Vor zwei Jahren fuhr der junge Franzose in Kona einen neuen Radrekord (4:04:36 Stunden). Laidlow ließ im Vorfeld verlauten, dass er diesmal sogar die 4-Stunden-Marke angreifen will. Eine ähnliche Radperformance ist auch Magnus Ditlev zuzutrauen. Mit einer frühen Radattacke könnten die beiden als Duo den Rest der Topathleten schon in den ersten Rennstunden ordentlich unter Druck setzen. Auf ein solches Szenario hat sich Patrick Lange unter seinem neuen Trainer Ben Reszel speziell vorbereitet, um mit der nötigen Tempohärte auch für die Attacken der Radspezialisten gewappnet zu sein.
Entscheidend wird sein, welchen Einfluss die Bedingungen auf die Entwicklung des Radfahrens haben. Sowohl Kristian Blummenfelt und Gustav Iden wiesen auf den in der Vorwoche mehrmals extrem wehenden Mumuku-Wind hin, der den Radabschnitt vor allem im Bereich des Wendpunkts in Hawi extrem herausfordernd machte. Insbesondere Iden war sich daher nicht mehr ganz so sicher, ob er seine futuristisch anmutende langgestreckte „Superman-Position“ dann auch wirklich fahren kann. Zieht man die aktuellen Wettervorhersagen heran, dann sind für den Raceday keine allzu extremen Bedingungen zu erwarten.
Sieg nur mit neuem Laufrekord möglich?
Ob viel oder wenig Wind. Der Kreis der Sieganwärter wird sich nach dem Radfahren auf die Athleten eingrenzen, die mit guten Laufbeinen vom Rad steigen. Dieses Ziel hat sich insbesondere Kristian Blummenfelt formuliert, der seine Stärke dann im Marathon ausspielen will. Im Bereich bzw. unter dem bisherigen Laufstreckenrekord von Gustav Iden (2:36:11 Stunden) wird man nach Aussagen von Patrick Lange laufen müssen, um am Ende als Erster auf den Alii Drive einzubiegen. Im Idealfall hält der zweimalige King of Kona auch eine Laufzeit von 2:33 bis 2:34 Stunden auf dem alles andere als flachen Marathonkurs für möglich.
Richtig schnell soll es also am Samstag werden. Diese Einschätzung teilt auch die US-Hoffnung Matt Hanson, der am Samstag die Top 15 unterhalb der 8-Stundenmarke sieht. Vor zwei Jahren, im bis dato schnellsten Ironman Hawaii der Geschichte, blieb bereits die komplette Top Ten unter 8 Stunden.