>> Die Bilder vom Schwimmen & Radstart …
>> Die Bilder vom Radfahren …
>> Die Bilder vom Laufen & der Finishline …
>> Die Bilder vom Radfahren …
>> Die Bilder vom Laufen & der Finishline …
Für Patrick Lange war nach 65 Radkilometern Schluss. Der Sieger der letzten beiden Jahre stieg vom Rad, geschwächt von leichten Fieberattacken, die in Nacht auf den Renntag auftraten. Dabei war der Titelverteidiger so gut wie noch nie gestartet. Nur ein paar Sekunden nach Josh Amberger und Jan Frodeno stieg er zusammen mit den besten Schwimmern aus dem Wasser, auf dem Rad hielt Lange das Tempo eine Zeit lang noch mit, dann fiel er zurück. Die Lücke nach vorn wurde schnell größer, die Probleme deuteten sich an.
Mr. Krawall
Die anfangs neun Mann große Spitzengruppe war zu diesem Zeitpunkt schon deutlich kleiner geworden. Das lag auch an Maurice Clavel. Der Freiburger hielt sich wie gewohnt nicht lange zurück und setzte sich forsch auf dem Weg nach Hawi an die Spitze. Diesem Tempo musste Clavel später Tribut zollen, er musste alle seine Begleiter in der zweiten Hälfte des Radparts ziehen lassen, die Arbeit vorn machten jetzt die Favoriten.
Jan Frodeno wurde immer häufiger an der Spitze gesehen, Timothy ODonnell und Alistair Brownlee waren auf dem Rückweg durch die Lavafelder bei Waikoloa seine letzten Begleiter. Frodeno ahnte wohl auch, dass von hinten noch mehr starke Konkurrenz heranrauscht: Sebastian Kienle, Lionel Sanders und Cameron Wurf hatten beim Schwimmen fünf Minuten verloren, auf dem Rad taten sie sich zusammen und machten einen Platz nach dem anderen und viel Zeit gut, wobei vor allem Wurf dort das Tempodiktat vorgab. Näher als drei Minuten kam Kienle aber nicht heran. Inzwischen hatte er auch Unterstützung von Boris Stein erhalten, der mit 4:13:18 Stunden die beste Radzeit in diesem Jahr erzielte. Bei Nieselregen zu Beginn und später immer stärker aufdrehenden Mumuku-Winden.
Frodo fährt weg
Den nutzte im letzten Teil Jan Frodeno für sich. Wie um ein Zeichen zu setzen erhöhte er etwa 30 Kilometer vor dem zweiten Wechsel auf Höhe des Lookouts das Tempo, ODonnell und Brownlee mussten nun auch klein beigeben. Der Brite fiel später noch weiter zurück, seinen Platz übernahm Cameron Wurf. Über zwei Minuten Vorsprung fuhr der Sieger von 2015 und 2016 heraus, hinter ODonnell wechselte Wurf als Dritter das Rad gegen die Laufschuhe am Pier von Kailua-Kona, vier Minuten hinter dem Spitzenreiter führten Kienle und Stein die weiteren Verfolger an.
In Wechselzelt änderte sich die Reihenfolge geringfügig, dann stiefelte Jan Frodeno los zu seinem dritten Erfolg in Kona. Die ersten Kilometer auf dem brütend heißen Alii Drive rannte er sehr schnell an und verschaffte sich damit gleich Respekt und ein Polster. Bald schon hatte sich alles neu sortiert: Hinter Jan Frodeno festigte Tim ODonnell Rang zwei, und nachdem sich Sebastian Kienle erst Lionel Sanders‘ entledigt hatte und wenig später auch an Alistair Brownlee vorbei war, stand das Podium eigentlich schon bevor es hinaus in die Lavafelder ging.
Entscheidung im Energy Lab
Lange blieben die Abstände konstant, im Energy Lab, wo schon so oft eine Vorentscheidung fiel, konnte Frodeno den Vorsprung nochmals vergrößern. Über vier Minuten betrug jetzt der Rückstand für ODonnell, Kienle war weitere fast drei Minuten dahinter. Bis ins Ziel wuchs der Vorsprung noch weiter an, Tim ODonnell und Sebastian Kienle kamen 8:26 und 10:51 Minuten nach Frodeno auf die Plätze zwei und drei. Und auch wenn Jan Frodeno Rekorde egal sind, diesen einen wollte er doch noch haben.
Dahinter zeigte sich, dass der Ironman Hawaii seine eigenen Geschichten schreibt. Ben Hoffman, von dem lange nichts zu sehen war, saß plötzlich sein Trainingskumpel Sebastian Kienle im Nacken und wurde Vierter vor Cameron Wurf und Joe Skipper. Nächster Deutscher im Ziel war Nils Frommhold auf Rang 20, einen Platz vor Alistair Brownlee, Lionel Sanders wurde 22.. Aufgeben musste nach wenigen Radkilometern Andreas Böcherer, später wurden auch die Aufgaben von Andreas Dreitz und Franz Löschke gemeldet. Ebenso nicht ins Ziel kam Boris Stein, der wegen einer Verletzung früh im Marathon die Notbremse zog.