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IRONMAN Hawaii: Triathlon kann so einfach sein

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Zwei Tage vor dem großen Showndown gaben die Top-Pros bei der Pressekonferenz ihre ganz persönlichen Rennprognosen ab ...

Donnerstagvormittag im klimatisierten Ballsaal des King Kamehameha Beach Hotels. Bei der Pressekonferenz der Profis mit den fünf besten Männer und Frauen des Vorjahres versuchen die versammelten Journalisten den Topstartern noch die eine oder andere Rennprognose zu entlocken. Im Fokus natürlich immer die Statements der Titelverteidiger Michellie Jones und Normann Stadler. Sie werden am Samstag die Gejagten sein, wenn um 6:45 Uhr der Startschuss zum IRONMAN Hawaii 2007 fällt.

Eine gute halbe Stunde mussten die großen Widersacher ganz still nebeneinander sitzen und in die Kameras lächeln. Einem, dem das anscheinend zuviel Vorwettkampfstress ist, war der Australier Chris McCormack. Dessen Stuhl blieb leer. Eingerahmt wäre er dort gewesen zwischen Normann Stadler und Faris Al-Sultan. Seine selbst erklärten Erzfeinde, wenn es um die Krone Hawaiis geht. Stadler nahm die Abwesenheit Maccas gelassen zur Kenntnis, gab aber zu, schon etwas nervös zu sein. Er brauche den Druck, um seine Leistung abrufen zu können. „Wenn man hier mit nur 90 Prozent bei der Sache ist, dann kann man auch gleich daheim bleiben“, erklärte der Titelverteidiger die Situation, dass die gesamte Langdistanzelite am Samstag an der Startlinie stehen wird. Auf die Frage mit welcher Taktik er denn diesmal in das Rennen gehen wird, antwortete der Mannheimer, dass er natürlich gerne mit zehn Minuten Vorsprung vor den schnellen Läufern, wie McCormack oder Cameron Brown, vom Rad steigen würde, aber auch fünf noch reichen könnten.

Racing as far as I can
Deshalb wird die Taktik klar sein. Mit dem Startschuss versuchen das Weite zu suchen. Stadlers Vorteil des letzten Jahres, als er einer der ganz wenigen war, die einen auftriebserzeugenden Speedsuit zum Schwimmen trugen, relativiert sich diesmal. Alle Topstarter, männlich und weiblich, werden heuer die kleine Auftriebshilfe nutzen. Al-Sultan befragt zu dieser Entwicklung, würde lieber nur in seiner geliebten Badehose in den Pazifik springen. Der Münchner wollte sich, angesprochen auf Stadlers Dominanz auf dem Rad, nicht in die Ecke treiben lassen. „Es ist hier kein Radrennen, man muss auch noch Schwimmen und Laufen“, merkt Al-Sultan an, der als Ziel etwas tiefstapelnd die Top Five anvisiert hat. Hinter dem unvollständigen Toptrio erklärte der Belgier Rutger Beke, wie einfach Triathlon eigentlich ist. „Macht es doch nicht so kompliziert. Wir versuchen vom Startschuss bis zur Finishline so schnell als möglich unterwegs zu sein. Das ist alles, da ist nicht viel Taktik dabei.“


Nataschas Geist allgegenwärtig
Ein weiterer Punkt, der für Diskussionsstoff im Vorfeld sorgt, ist die neue Windschattenregel, die jetzt bei den Profis eine zehn Meter Windschattenbox, gemessen von Vorderrad zu Vorderrad, vorsieht. Zudem ist das Ansaugen im Windschatten des Vordermannes nicht mehr erlaubt, schon beim Überholvorgang muss die Windschattenbox durch Ausscheren umfahren werden. Eine Regeländerung, die zumindest in der Theorie auf ein faireres Rennen hoffen lässt. Dies sieht auch die Zweite des Vorjahres Desiree Ficker so: „Die neue Regel macht das Rennen fairer, die starken Radfahrerin und Radfahrer haben besser Chancen nach vorne zu kommen.“ Beste Chancen bei den Frauen am Ende ganz vorne zu sein, hat die letztjährige Queen of Kona, Michellie Jones, deren Vorbereitung eigenen Aussagen zufolge noch besser als im Vorjahr gelaufen ist. Auf die Frage, welche nicht beim Pressegespräch anwesenden Starterinnen zu beachten seien, antwortete Jones sofort mit dem Namen Natascha Badmann. Ein weiteres Duell, auf das wir uns freuen können.

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