Ironman Austria: Triumph für Jan Frodeno

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 02.07.2017 um 14:49
Jan Frodeno hat den Ironman Austria gewonnen. In Klagenfurt siegte er nach 7:57:20 Stunden vor Eneko Llanos aus Spanien (8:12:43) und Viktor Zyemtsev aus der Ukraine (8:17:05). Das Rennen hatte der zweifache Sieger des Ironman Hawaii von Anfang bis zum Ende bestimmt. Für Frodeno war es der vierte Sieg in diesem Jahr. Bei den Frauen feierte die Österreicherin Eva Wutti nach 2015 ihren zweiten Sieg am Wörthersee.

 

Trauriger Tag am Wörthersee: Teilnehmer verstorben

 

Überschattet wurde die 19. Auflage des Ironman Austria durch einen Todesfall. Wie der Veranstalter in einer Pressemitteilung noch während des Rennens bekannt gab, wurde ein Teilnehmer nach einem medizinischen Notfall auf der Radstrecke mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Dort verstarb der Athlet. " Unsere Gedanken sind bei der Familie und den Freunden des Verstorbenen, denen wir unsere vollste Unterstützung zugesichert haben", hieß es in der Mitteilung des Veranstalters.

 

Das Rennen

 

Kurz vor dem Rennen hatte Jan Frodeno die Erwartungen nicht allzu hoch angesetzt. Eine Virusinfektion hatte ihm zu schaffen gemacht, das brachte Frodeno eine Pause von fast zwei Wochen ein. Dass es ihm aber an Fitness fehlt, davon war in Klagenfurt nichts zu spüren. Mit fast zwei Minuten Vorsprung auf Ivan Rana kam Frodeno als Erster nach 46:29 min. aus dem Lendkanal, auf dem Rad sorgte der 35-Jährige schnell für noch klarere Verhältnisse: Nach der ersten der zwei Radrunden war der Vorsprung auf über acht Minuten zu eine Verfolgertrio mit dem Spanier Eneko Llanos, Antony Costes aus Frankreich und dem Österreicher Paul Ruttmann angewachsen. Gut im Rennen lag auch der Peißenberger Stefan Schmid, der in der nächsten Verfolgergruppe mit zehn Minuten Abstand in die zweite Radrunde ging.

Auf der zweiten Runde wuchs der Vorsprung Frodenos dann noch weiter an.  Nach 13:38 Minuten kamen mit Eneko Llanos und Anthony Costes die ersten Verfolger zum zweiten Wechsel. Jan Frodeno war trotz kurzer Zwangspause wieder in seiner eigenen Liga. Stefan Schmid wechselte noch auf Rang acht in dem Marathon, fiel dann aber schnell zurück und gab Rennen nach wenigen Laufkilometern auf.

 

Konkurrenz ohne Chance

 

Im Marathon setzte Frodeno seine Tempoarbeit fort. Nach sieben Laufkilometern hatte Frodeno den Abstand zu Llanos und Costes auf 15:12 und 15:29 Minuten vergrößert, zwischenzeitlich waren es über 16 Minuten, es ging nur noch um Platz zwei - und auch ein bisschen darum, wie nahe seine Siegerzeit am Streckenrekord von Marino Vanhoenacker (7:45:59 Stunden im Jahr 2011 ) liegen wird.

Während Frodeno vorne sein eigenes Rennen lief und einen 2:46:10 Stunden-Marathon hinlegte, gab es   dahinter noch den einen oder anderen Wechsel. Eneko Llanos konnte im Marathon schon früh den nun zunehmend müde werdenden Anthony Costes abschütteln, dafür kamen der Ukrainer Viktor Zyemtsev und David Plese aus Slowenien immer stärker auf. An dieser Reihenfolge änderte sich bis ins Ziel nichts mehr. "Ihr seid der Hammer. Ich habe hier solche Schmerzen. Durch euch konnte ich diese zwischendrin immer wieder einmal vergessen," so Jan Frodeno im Zielinterview zum überwältigenden Zuschauerzuspruch. Zweitschnellster Deutscher war Robin Schneider (8:55:52) auf Rang 15.

 

Wutti hält Abraham im Marathon-Finale auf Distanz

 

Eva Wutti hat ihren Erfolg von 2015 wiederholt. Die Österreicherin blieb während des Rennens ihrer eigenen Strategie treu und ließ andere an der Spitze gewähren. Michelle Vesterby war die meiste Zeit in Führung, dahinter versuchten sich zunächst Wuttis Landsfrauen Bianca Steurer und Michaela Herlbauer gut in Szene zu setzen.  Als es vom Rad in die Laufschuhe ging hatte Vesterby sechs Minuten Vorsprung vor der Britin Corinne Abraham und deren neun vor Wutti heraus gefahren. Im Marathon spielte Wutti nun ihre Stärke aus. Zunächst schnappte sie sich Abraham und nach 20 Kilometern übernahm sie die Führung von Vesterby. Die Dänin musste wenig später auch Abraham an sich vorbei ziehen lassen.

Daheim war Wutti aber noch lange nicht. Abraham im Trikot des österreichischen Pewag Teams hielt mit aller Kraft dagegen. Erst als es auf den letzten Kilometer ging, war der zweite Ironman Austria-Sieg für Wutti (9:06:25) perfekt. Abraham (9:08:03) folgte mit eineinhalb Minuten Abstand. Michelle Vesterby (9:16:44) folgte als Dritte. 


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