Ironman Lanzarote: Andreas Raelert gegen Wellen, Wind, Berge und die Konkurrenz

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 22.05.2019 um 10:19
Am Samstag findet der Club La Santa Ironman Lanzarote zum 28. Mal statt. 1.650 Athleten werden dann Punkt 7 Uhr in Puerto del Carmen den Kampf mit dem wohl schwersten aller weltweiten Ironman-Kurse aufnehmen. Einer der erstmals beim ältesten bestehenden europäischen Ironman-Rennen über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen an der Startline steht, ist Andreas Raelert. Der 42-jährige Rostocker will noch einmal den Anlauf für eine erneute Kona-Quali nehmen. Für diesen Wunschtraum ist bei nur einem Profi-Kona-Slot am Samstag allerdings ein Sieg nötig, auf den unter anderem mit Frederik Van Lierde auch ein ehemaliger Hawaii-Sieger schielt.

Hinter der Form von Andreas Raelert steht freilich ein großes Fragezeichen. Die geplanten Wettkampftests sagte der dreimalige Zweite des Ironman Hawaii (2010, 2012, 2015) aufgrund eines Infekts zuletzt als Vorsichtsmaßnahme ab. Das letzte Rennen (Ironman 70.3 Bahrain) liegt fast ein halbes Jahr zurück. Seine letzte Langdistanz absolvierte Andreas Raelert im Mai 2017 beim Ironman Brasilien. Die Vorbereitung absolvierte der Familienvater abwechselnd in seiner Rostocker Heimat und auf den Kanareninseln Lanzarote und Teneriffa, um sich auf die 2.500 Höhenmeter des Radkurses bestmöglich vorzubereiten. "Für mich geht es Samstag darum, einen guten Start in die Saison zu bekommen und das Rennen, über das so viel gesprochen wird, auch einmal selbst zu erleben", so der ehemalige Langdistanz-Weltbestzeithalter.

 

Alessandro Degasperi in der Rolle des Favoriten

 

Zumindest in punkto Lanzarote-Starts ist Frederik Van Lierde ebenfalls ein Rookie. Der fünfmalige Ironman-France-Sieger benötigte ebenso wie Raelert einen Sieg in Puerto del Carmen. Das fünfjährige automatische Startrecht als 2013er Hawaii-Sieger ist im Vorjahr ausgelaufen.  Einer der bestens weiß, wie man auf Lanzarote gewinnt ist Alessandro Degasperi. Der Italiener kommt als Titelverteidiger zurück auf die kanarische Urlaubsinsel. Bereits 2015 triumphierte Degasperi auf der Avenidas de las Playas, als er in einem dramatischen Marathonfinale kurz vor dem Ziel noch Christian Kramer abfangen konnte. Der Leipziger ist auch diesmal wieder am Start und hofft ebenso in den Kampf um die Podiumsplätze mit einzugreifen. Gleiches gilt für den Spanier Ivan Rana, im Vorjahr Zweiter hinter Degasperi. Weitere Deutsche mit Ambitionen auf die Preisgeldränge (unter den besten 6 Männern und Frauen werden 25.000 Dollar ausgeschüttet) sind Roman Deisenhofer, Johannes Moldan und Stefan Schmid, der zuletzt mit Rang zwei beim Volcano Triathlon seine gute Form unter Beweis stellte.

 

Neue Siegerin gesucht

 

Bei den Frauen fehlt zwar die britische Vorjahressiegerin Lucy Gossage. Trotzdem könnte am Ende wieder eine Britin ganz oben auf dem Siegerpodest stehen. So gehören Emma Pallant und Nikki Bartlett zum engen Favoritenkreis, die erst in der Vorwoche den Ironman 70.3 Pays d´Aix in Südfrankreich dominierten. Bartlett verpasste im Vorjahr als Vierte zudem nur ganz knapp das Podium in Puerto del Carmen. Weitere Anwärterinnen für die Topränge sind die Kanadierin Rachel McBride, Asa Lundström aus Schweden und die Niederländerin Tessa Kortekaas. Die deutschen Farben im Feld der 13 Profifrauen vertritt die Frankfurterin Jenny Schulz. Im Vorjahr kam Schulz auf Lanzarote als Siebte und schnellste deutsche Frau ins Ziel.


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