Sanders gewinnt Ironman 70.3 Texas, Dreitz Fünfter

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 11.04.2021 um 17:47
Lionel Sanders hat den Ironman 70.3 Texas gewonnen. Der Kanadier setzte sich in Galveston in 3:42:20 Stunden in einem spannenden Finale vor dem US-Amerikaner Ben Kanute (3:43:21) durch, der wiederrum im Fight um Rang zwei seinen Landsmann Sam Long (3:43:26) niederringen konnte. Andi Dreitz, der wie gewohnt das Rennen offensiv gestaltete und auf dem Rad zwischenzeitlich sogar in Führung lag, wurde hinter dem US-Amerikaner Matt Hanson Fünfter. Bei den Frauen durfte sich Skye Mönch (4:10:01) aus den USA über den Sieg freuen.

Ben Kanute kam als Leader nach 1,9 km Schwimmen in 24:59 min aus den Fluten des Offatts Bayou. Die ersten Verfolger angeführt vom seinem Landsmann Andrew Keily folgten einzeln mit jeweils einigen Sekunden Abstand. Bester Deutscher in der Auftaktdisziplin war der Freiburger Frederik Henes auf Rang 10 mit 48 Sekunden Rückstand. Topfavorit Lionel Sanders folgte als 11. (+1:37), knapp vor Marcus Herbst (13./+1:42) und Andi Dreitz (14./+1:47).

 

Dreitz und Herbst nach 70 Radkilometern an der Spitze

 

Auf dem flachen und windanfälligen Radkurs, der in Galveston in einer großen Wendepunktrunde absolviert wird, konnte Kanute anfangs seine Führung behaupten. Nach 45 gefahrenen Kilometern hatte sich ein starkes Verfolgertrio mit Sanders, Herbst und Dreitz gebildet, die 50 Sekunden zurücklagen. Mit dabei war dort auch der Brite Joe Skipper, der allerdings wegen eines nicht regelkonformen Überholvorgangs disqualifiziert wurde.  Bei der Zeitnahme an der 70 km-Marke war Kanute endgültig gestellt und Dreitz fuhr ganz knapp vor Herbst als Leader über die Zeitnahmematte. Aussichtsreich lag zu diesem Zeitpunkt auch Sam Long mit 30 Sekunden Rückstand im Rennen. Die nächste Verfolgergruppe, angeführt vom Österreicher Michael Weiss, in der sich auch die US-Amerikaner Matt Hanson und Justin Metzler, der Belgier Bart Aernouts, und Frederik Henes befanden, folgte mit um die zweieinhalb Minuten Rückstand.

 

Sanders von vorne

 

Auf den letzten 20 Radkilometern drehte dann Sam Long noch richtig auf und fuhr das Loch zur Spitze zu und ging sogar nach einem schnellen Wechsel als Leader auf die Laufstrecke. Sanders, Kanute Herbst und Dreitz folgten dem US-Amerikaner innerhalb von 18 Sekunden. Auf der dreimal zu durchlaufenden Laufstrecke, mit mehreren Wendepunkten, schnappte sich dann Sanders bereits nach drei Kilometern die Führung von Long. Zur Halbzeit nach 10,2 km  betrug sein Vorsprung 24 Sekunden vor Long, Kanute hatte schon eine Minute eingebüßt und Andi Dreitz lag als Vierter 1:34 min hinter dem führenden Kanadier. Sanders, der bereits in den Jahren 2015 und 2016 in Galveston gewinnen konnte, knabberte Long nun weitere Sekunden ab, der wiederum auf den letzten Laufkilometern plötzlich wieder den Atem von Kanute im Nacken spürte. Während Sanders die letzten Meter zu seinem dritten Galveston-Sieg relativ entspannt abspulen konnte, sprintete dahinter Ben Kanute auf den letzten 700 Metern noch an Sam Long vorbei uns sicherte sich Rang zwei.

Andi Dreitz konnte schon früh nicht das Tempo der späteren Podiumsplatzierten mitgehen und musste später auch noch Matt Hanson vorbeiziehen lassen, der in 1:09:16 Stunden den besten Halbmarathon des Tages lief. Direkt hinter dem fünftplatzierten Dreitz lief Marcus Herbst auf Position sechs ein. Rang sieben ging an den Belgier Bart Aernouts, bevor Frederik Hennes als Achter für die dritte deutsche Top Ten-Platzierung sorgte.

 

Siegerin Mönch lange in Lauerstellung

 

Bei den Frauen dauerte es bis zur 10 km-Marke des Halbmarathons, bis sich Skye Mönch an die Spitze des Feldes setzte. Die Ironman Frankfurt-Siegerin von 2019 ließ sich nun den Sieg nicht mehr nehmen, auch wenn die als Titelverteidigerin angetretene Jeanni Metzler mit eine superschnellen Halbmarathon (1:15:27) noch bis auf eine gute Minute heranlief und sich so zumindest noch Rang zwei vor der US-Amerikaner Sophie Watts sicherte.

Die Athletinnen, die in den ersten Rennstunden das Rennen bestimmt hatten, gingen am Ende leer aus. So war für die erwartete Swimleaderin Lauren Brandon (USA) der Wettkampf nach dem Radfahren beendet. Kimberly Morrison (GBR), Pamela Oliveira (BRA) und die nimmermüde US-Amerikanerin Dede Griesbauer, die im Vorjahr ihren 50. Geburtstag feierte, sorgten auf der Radstrecke für das Tempo an der Spitze, im Endklassement mussten sie sich aber mit den Rängen 5, 6 und 10 zufriedengeben.


ANZEIGE