Peter Nowak: Das Traumziel Ironman Hawaii erreicht

von H. Eggebrecht für tri2b.com | 28.09.2014 um 13:41
Die Wirbelsäule verrenkt und das zwei Wochen vor dem Ironman in Klagenfurt. Das Traumziel, die Ironman Hawaii-Quali in höchster Gefahr, auf die Peter Nowak schon Jahre lang hingefiebert hatte. Der Bad Essener erzählt dies ganz ruhig, weil bei ihm solche Wehwehchen fast schon zum Tagesgeschäft gehören. Peter Nowak ist von Beruf Landschaftsgärtner und dort gehört es zur Tagesordnung schwere Sachen zu schleppen und fest hinzu packen.

Zwei Wochen später stand der 38-Jährige dann trotzdem topfit an der Startlinie des Ironman Austria in Klagenfurt. Nach 1:00:09 Stunden Schwimmen, 4:57:44 Stunden Radfahren und mit einem Marathon von knapp unter drei Stunden (2:59:48) blieben die Uhren bei 9:03:39 Stunden stehen. Rang 52 Overall und Platz 5 in der Altersklasse 35 reichten für den lang ersehnten Kona-Qualislot. Die Topform hatte sich schon im Frühjahr angekündigt. Neue Zehn-Kilometerbestzeit in 33:40 Minuten und Gesamtsieg bei der Mitteldistanz im Harsewinkel.

Beidseitiger Fersensporn: Kein Laufen, kein Ironman, kein Kona


Wer Peter Nowak schon länger kennt, der zollt diesen Leistungen noch größeren Respekt. Das Traumziel Ironman Hawaii wollte der junge Familienvater schon im Jahr 2011 angehen und sich in Frankfurt die Quali holen. Doch eine langwierige und sehr schmerzhafte Fußverletzung, ein beidseitiger Fersensporn, sorgten für das vorzeitige Triathlon-Saisonaus. Kein Lauftraining, kein Ironman, kein Kona. Dafür unzählige Arztbesuche, eine am Ende unausweichliche Operation und Reha-Maßnahmen. Schwimmen und Radfahren ging jedoch schmerzfrei, so dass gleich neue Ziele feststanden. 2012 sollte ein Triathlon-Sabbatjahr werden, trotzdem mit einem extremen Saisonhöhepunkt: das 24-Stunden Radrennen auf dem Nürburgring.Erst Ende 2012 kehrte Nowak, der als Übungsleiter in seinem Heimverein TV 01 Bohmte auch den Nachwuchs mit betreut, ins leichte Lauftraining zurück und testete ganz langsam an, ob irgendwann wieder an ein Lauftraining auf Ironman-Niveau zu denken ist. Anfangs hielten sich Fortschritte und neuerliche Rückschläge die Waage, doch im Sommer 2013 war dann klar: 2014 will es Peter Nowak nochmal angreifen, das Traumziel Ironman Hawaii.

Auf den Spuren von Andreas Niedrig


Durch die lange Verletzungspause hat der Bad Essener vor allem eines gelernt: Ein körperlich sehr anstrengender Job, Familie und Triathlontraining auf höchstem Amateurniveau funktionieren nur dann, wenn er seinem Körper nicht zu viel zumutet. Mal ein Training sausen lassen nach einem harten Arbeitstag sorgte nicht mehr für das allseits bekannte schlechte Gewissen, den Trainingsplan nicht voll erfüllt zu haben. Denn Raubbau am eigenen Körper hat bei Peter Nowak einen sehr ernsten Hintergrund. Mit Anfang 20 war der heutige Modellathlet drogenabhängig. In einer Therapie schaffte er den Absprung. Über seinen damaligen Betreuer Jürgen Fais, selbst aktiver Triathlet, kam Nowak im Jahr 2004 während einer Nepalreise mit dem Triathlon in Kontakt. Das erste Interesse war schon einige Jahre davor geweckt worden, als er während seines Entzugs die Geschichte von Andreas Niedrig im Radio hörte. "Das hat mich damals unheimlich fasziniert und motiviert. Als dann auch noch Jürgen meine - aus dir mach ich einen Ironman - war das Feuer endgültig entfacht", erinnert sich Nowak.

Heute gibt er selbst seine Erfahrungen weiter, geht wie das frühe Vorbild Andreas Niedrig vor Ort in Schulen und Vereine, um aktive Drogenprävention zu betreiben und ganz nebenbei auch mal vom Traumziel Ironman Hawaii zu erzählen.

Wie die finale Vorbereitung verlief und mit welchen Zielen Peter Nowak in seine erste Hawaii-Teilnahme geht, dass seht und hört ihr dann im Kona-Raceweek-Interview mit Peter (Fortsetzung folgt) ...

Peter Nowak trainiert seit 2008 nach Trainingsplänen von tri2b.com.