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Ironman Lanzarote: Doppeltes Preisgeld und sechs Profi-Kona-Slots lockt Topstarterfeld an

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Der Club La Santa Ironman Lanzarote wartet am Samstag mit einem Profifeld der Extraklasse auf. So sind mit dem Italiener Alessandro Degasperi (2015/2018), Romain Guillaume (2014) aus Frankreich und der Dänin Michelle Vesterby (2012) zwei ehemalige Lanzarote-Sieger, respektive Siegerin, am Start. Dazu gesellen sich annähernd ein Dutzend internationaler Topathleten, die allesamt das Zeug dazu haben, an der Avenida de las Playas in Puerto del Carmen zu triumphieren. Die deutschen Triathlonfans dürfen sich dabei u.a. auf die Auftritte von Andi Böcherer, Nils Frommhold und Boris Stein freuen.

Dabei sah es bis vor kurzem noch ganz anders aus. Nach der coronabedingten Verschiebung vom angestammten Mai-Termin auf Anfang Juli waren im Feld der knapp 1.000 gemeldeten Teilnehmer große Namen mehr oder weniger Fehlanzeige. Die unsichere Coronalage rund um den am Sonntag stattfindenden Ironman UK im britischen Bolton dürfte nun so manchen Topathleten zur Meldung beim ältesten bestehenden Ironman-Rennen Europas bewogen haben, zumal viele Namen auch in beiden Startlisten auftauchen. Den Ausschlag für einen Start auf Lanzarote dürften aber auch die veränderten Rahmenbedingungen hinsichtlich des Preisgelds und der Kona-Slots positiv beeinflusst haben.
So wurde das Preisgeld von 25.000 auf 50.000 US-$ aufgestockt und es werden nun insgesamt sechs Kona-Slots unter den Profis vergeben. Je zwei für Männer und Frauen, sowie noch zwei Plätze, die nach der Größe des tatsächlich angetretenen Starterfeldes zugeordnet werden. Aktuell ist davon auszugehen, dass die beiden offenen Plätze ans Männerfeld gehen.

Böcherers Rückkehr an die Anfänge

Für Andi Böcherer ist das Rennen auf Lanzarote auch eine Rückkehr an die Anfänge seiner Triathlon-Profikarriere. Im Jahr 2007 finishte der Freiburger dort seinen ersten Ironman, nun ist er zurück und will seinen damaligen fünften Platz gerne toppen. Der Start wird für den 38-Jährigen auch aus einem anderen Grund emotional werden. „„In den letzten Tagen habe ich oft an Steffen Liebetrau gedacht, der dieses Rennen geliebt hat und dreimal Zweiter geworden ist. Ich hoffe, ich kann sein Werk hier vollenden und auch für ihn gewinnen.“ Liebetrau hatte seine Profikarriere 2009 aufgrund von Blutgerinnseln beenden müssen und war im Jahr 2015 im Alter von nur 42 Jahren verstorben.

Frommhold und Stein wollen endlich wieder liefern

Noch keine Lanzarote-Rennerfahrung haben hingegen Nils Frommhold und Boris Stein. Für beide endete der Ironman Tulsa vor wenigen Wochen mit einer großen Enttäuschung. Frommhold gab das Rennen im Marathon entkräftet auf, Stein verletzte sich am Vortag beim Auflockern und stieg ebenfalls früh aus. Nun soll auf Lanzarote endlich der Knoten platzen. Sein Faible für harte Rennkurse will am Samstag auch der Erfurter Christian Altstadt mit einem guten Ergebnis unterstreichen.
Die hochkarätige internationale Konkurrenz dürfte Höchstleistungen dabei zusätzlich befeuern. Neben den Ex-Siegern Degasperi und Guillaume, wollen der Schwede Patrik Nilsson, Kristian Hogenhaug aus Dänemark, der Franzose Antony Costes und Nick Kastelein, der australische Trainingspartner von Jan Frodeno, auf dem schweren Kurs mit seinen knapp 2.500 Höhenmetern glänzen. Weitere bekannte Namen sind u.a. Ivan Rana, Clemente Alonso-McKernan (beide ESP), Matt Trautmann (RSA) und Pieter Heemeryck (BEL).
Deutlich überschaubarer ist das Feld der Profifrauen. Neben Michelle Vesterby, die 2012 dort den ersten ihrer vier Ironman-Sieg erringen konnte, zählen vor allem die Britinnen Simone Mitchell und Laura Siddall zum Kreis der Favoritinnen. In der Startliste taucht zwar auch der Name Lisa Norden auf. Die Schwedin gab aber über Instagram bekannt, nun doch dem Ironman Lake Placid den Vorzug für ihr Langdistanz-Debüt zu geben. Die deutschen Farben wird wohl vor allem die Frankfurterin Jenny Schulz hochhalten, nachdem Kristin Liepold, die 2013 auf Lanzarote gewann, und auch Verena Walter ihre Starts aufgrund von Verletzungen absagen mussten.

Radkurs ohne El Golfo – viel Sonne am Raceday

Etwas abgeändert ist auch der Rennkurs. Nach dem Schwimmen geht es auf dem Rad nicht wie bisher zu den bizarren Lavaklippen von El Golfo, sondern der Kurs führt die Teilnehmer an die Playa Blanca, der Südspitze Lanzarotes, wo sich ein Wendepunkt befindet. Im Anschluss stehen dann wie gehabt die Highlights mit dem Timanfaya Nationalpark, dem Mirador del Haria und Mirador del Rio auf dem Programm.
Laut aktuellem Wetterbericht sollte der Wind am Renntag kein größeres Problem werden. Der gefürchtete Passatwind wird wohl „nur“ mit 4-5 Windstärken aus nördlicher Richtung wehen. Dazu gibt es Sonne satt mit Höchsttemperaturen zwischen 25-30 Grad, was sich im Marathon entlang der windgeschützten Strände von Puerto del Carmen dann noch etwas heißer anfühlen dürfte.

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