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IRONMAN Lanzarote: Zwei Triples durch Juhanson und Berasategui?

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Treffpunkt der Athleten ist in den Tagen vor dem Wettkampf der Club La Santa. Großes Gesprächsthema: Wer besteigt den Inselthron ...

Angenehm entspannt gibt sich das Küstenstädtchen Puerto del Carmen, Wettkampfort des IRONMAN Lanzarote kurz vor dem großen Tag. Die Zuschauertribünen sind bereits montiert, doch noch bestimmen die vielen englischen Touristen das Stadtbild, Nur ab und an rollt ein Triathlet vorbei. Will man Gleichgesinnte treffen, muß man eher zum Club La Santa auf der anderen Seite der Insel fahren, wo das Wettkampfbüro eingerichtet ist. Wichtigstes Gesprächsthema dieses Jahr: Gibt es erstmals ein Triple bei den Männern? Und schafft auch Berasategui den dritten Sieg?

Favorit Juhanson
Gäbe es neben den vielen auf englisch getrimmten Pubs auch ein Wettbüro in Puerto del Carmen, so wäre die Siegquote auf den Letten Ain-Alar Juhanson nicht besonders lohnend – der 1,95 große Athlet, der bereits zweimal das Rennen auf Lanzarote gewinnen konnte, gilt als hoher Favorit. Das Podium des Vorjahres glänzt komplett durch Abwesenheit. Vorjahressieger Eneko Llanos, der als erster Spanier vergangenes Jahr ganz oben auf dem Siegertreppchen stand, verzichtet heuer auf den Start, Luc van Lierde, der 2007 im Ziel völlig erschöpft zusammensank, ebenso, genauso Stephan Vuckovic.

Stephen Bayliss: DNS
Erst die Nummer vier, der Belgier Bert Jammaer stellt sich mit frischem Selbstvertrauen durch seinen 12. Platz beim IRONMAN Hawaii erneut der Herausforderung. Steven Bayliss, der Sieger des Ironman South Africa kommt, kann aber nur seine Lebensgefährtin Bella Comerford anfeuern, da ihn Knieprobleme plagen. Bei schlechten Bedingungen, was auf Lanzarote bedeutet: statt viel Wind – sehr viel Wind, steigen die Chancen des bärenstarken Radfahrers Juhansson sogar, sich mit einem dritten Sieg auf der Kanareninsel, dem ersten Triple des Männerrennens, in den Geschichtsbüchern zu verewigen.

Frischer Asphalt für schnelle Zeiten
Traut man dem Wetterbericht, weht aber nur die übliche frische Brise am Samstag und der Himmel zeigt ein paar Wolken. In den letzten Jahren wurde viel Geld auf Lanzarote in den Straßenbau investiert, das betrifft seit dem Rennen 2007 auch den Rennkurs. Streckenweise rollt es sich deutlich besser, worauf auch die 4:53:18 von Llanos vom vergangenen Jahr, der zweitbesten jemals gefahrenen Radzeit hindeuten.

Alex Taubert: Mindestens Quali, vielleicht Top drei
Der einzige deutsche Profi am Start ist Alexander Taubert, „Wenn es wirklich gut laufen sollte“, so der Mannheimer im tri2b.com-Videointerview über seine eigenen Chancen: „vielleicht Top drei“ – was dem starken Läufer bei einem guten Marathon nach engagiertem Radsplit auch zuzutrauen ist. Am wichtigsten ist ihm aber einer der sieben Hawaii-Slots der Profis. Vergangenes Jahr scheiterte er erstmals seit 16 Jahren zweimal knapp an der Hawaii-Quali, das will Taubert heuer verhindern.

Triple für Berasategui Luna?
Bei den Frauen zeichnet sich ein Zweikampf zwischen Virginia Berasategui Luna und der Schottin Bella Comerford ab. Die zierliche Spanierin ließ bei ihren überlegenen Siegen 2004 und 2005 der Konkurrenz nicht die Spur einer Chance und hätte wie Juhanson Chancen auf das Triple. Damit wäre sie nach Paula Newby-Fraser die zweite Athletin, der dies gelingt.

Comerford: Lanzarote bereits 3. Ironman in diesem Jahr
Comerford finishte 2003 als Dritte und empfiehlt sich mit sechs Ironman-Siegen, allerdings ist letzterer gerade einmal fünf Wochen her, der IRONMAN South Africa, bei dem sie zudem hart von der Südtirolerin Edith Niederfrininger gefordert wurde, gegen die sie sich erst kurz vor dem Ziel durchsetzen konnte.

Das Rennen am Samstag ist sogar bereits ihr dritter Ironman in diesem Jahr, nach New Zealand Anfang März, den sie auf Platz vier beendete. Berasategui geht deutlich ausgeruhter an den Start, ihr bisheriges Wettkampfprogramm in diesem Jahr ist klar auf den IRONMAN Lanzarote ausgerichtet. Die zentrale Frage wird also sein: Wie gut konnte Comerford regenerieren?

Ihr Trainer Brett Sutton gilt indes als wahrer Experte auf diesem Gebiet, vor zwei Jahren gewann die von ihm trainierte Rebecca Preston die Ironman-Rennen in Zürich und Klagenfurt – innerhalb von 14 Tagen.

Überraschung durch Schwalbe?
Gespannt, nicht nur aus deutscher Sicht, darf man auf das Abschneiden von Ulrike Schwalbe sein. Vergangenes Jahr zahlte Sie auf Lanzarote bei ihrem ersten Ironman viel Lehrgeld, war überrascht von dem Geprügle beim Schwimmen und schluckte eine Menge Meerwasser. Das rächte sich später beim Radfahren und beim Marathon, weshalb sich die ehemalige Duathlon-Weltmeisterin trotz ihres vierten Platzes ein wenig unter Wert verkaufte. Heuer dürfte die es für sie keine großen Überraschungen mehr geben, eventuell sorgt sie selbst für eine.

Jesberger gut vorbereitet
Heidi Jesberger hatte mit Platz zwei beim IRONMAN 70.3 in Südafrika und bei dem Mitteldistanz-Rennen in Lissabon einen guten Start ins Jahr, was sie im tri2b.com-Videointerview vor allem auf ihre starke Trainingsgruppe, zu der auch die Rotherin Christine Waitz zählt, zurückführt. Das lässt für den Samstag hoffen, erklärtes Ziel der Assamstädterin ist, einen der drei Hawaii-Slots der Profifrauen zu ergattern.

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