Chris McCormack hat den IRONMAN Hawaii 2007 gewonnen. Der Australier triumphierte auf dem Alii Drive vor seinem Landsmann Craig Alexander sowie dem Dänen Torbjorn Sindballe. Wegen Problemen mit dem Magen-Darm-Trakt musste Faris Al-Sultan seinen Start kurzfristig absagen, mit denselben Symptomen gab Titelverteidiger Normann Stadler nach 80 Radkilometern auf.
Was den Erfolg McCormack’s aber in keinster Weise schmälern sollte. „Hier sind die Besten am Start und Chris ist heute der Beste“, zollte Normann Stadler dem Australier schon lange vor dem Ziel Respekt. Der Mannheimer, dem nachgesagt wird, nicht das beste Verhältnis zum Australier zu haben, war schließlich auch einer der ersten Gratulanten. Chris McCormack hat nun das erreicht, was er sich schon seit Jahren vorgenommen hatte. Sieben Mal wolle er in Hawaii gewinnen, hatte er vor einigen Jahren vollmundig angekündigt, jetzt, im siebten Anlauf ist es dem 34-Jährigen immerhin zum ersten Mal gelungen.
Für den Australier war es ein Rennen, das förmlich nach Fahrplan lief. Chris McCormack ließ sich nicht davon beirren, als sich erst Chris Lieto auf dem Rad absetzte, der dann nach 150 Kilometern durch Torbjorn Sindballe abgelöst wurde. Mit elf Minuten Rückstand wechselte McCormack, zusammen mit weiteren Favoriten wie Tim DeBoom und Luc van Lierde, auf die Marathonstrecke. Hier übernahm nach 6,5 Kilometern Chris Lieto abermals die Spitze und schüttelte Sindballe leichtfüßig ab. Von hinten aber kam Macca immer näher heran und hatte Lieto nach 20 Kilometern schließlich gestellt. Für etwa einen Kilometer klemmte sich der Amerikaner noch an die Fersen des Australiers, dann musste er einsehen, das Chris McCormack zu stark unterwegs ist.
Der musste zu diesem Zeitpunkt eigentlich nur noch einen fürchten: Mit Craig Alexander, immerhin 70.3 IRONMAN-Weltmeister, saß ihm ausgerechnet ein Landsmann und Nachbar aus Sydney im Nacken. Doch näher als eine Minute kam Alexander nicht mehr heran. Völlig unbeeindruckt zog McCormack sein Ding an der Spitze durch und legte mit 2:42 Stunden bei brütender Hitze zudem noch die mit Abstand beste Marathonzeit vor. Sicher, dass er dieses Rennen nun endlich gewinnen würde, war sich der Australier schon weit vor dem Ziel, als er sich immer wieder nach dem Abstand zu seinem Landsmann erkundigte. Als ihm durchgesagt wurde, dass der mittlerweile fast drei Minuten Vorsprung habe, reckte er die Faust das erste Mal gen Himmel. Da hatte er noch knapp vier Kilometer zu laufen. Nach 8:15:34 Stunden, nachdem er die letzten beiden Kilometer von der Palani Road, über Kuakini Highway und Hualalai Road hinab zum Alii Drive jubelnd genoss, hatte er sein großes Ziel erreicht. 3:30 Minuten später folgte Craig Alexander als Zweiter. Dritter wurde, mit 5:56 Minuten Rückstand in einem am Ende spannenden Rennen, Torbjorn Sindballe. Der Däne verteidigte seinen dritten Platz dank einer unerwartet starken Laufleistung. Um rund zehn Minuten hatte er auf Hawaii seine persönliche Marathonzeit verbessert (2:57) und hatte damit den immer stärker aufkommenden zweifachen Hawaii-Sieger Tim DeBoom noch auf Distanz halten können.
Der Tag in Kona war diesmal nicht der Tag der Deutschen, die erstmals seit Jahren keinen Athleten in die Top Ten brachten. Faris Al-Sultan und Normann Stadler waren durch eine Magen-Darm-Infektion außer Gefecht gesetzt und für andere lief es nicht ganz nach Wunsch. Bester Deutscher bei den Männern war der Darmstädter Berufschullehrer Frank Vytrisal auf Rang 14 (8:37:44), der nur Sekunden vor Timo Bracht (15; 8:37:52) ins Ziel kam. Wenig später folgten Maximilian Longree als 17. (8:39:42) und Michael Göhner als 18. (8:43:55), die beide damit ihre Platzierung aus dem Vorjahr verbessern konnten.
Auch Frauen mussten Opfer bringen
„Einige Leute hatten mir vorher gesagt, dass ich eine Chance hätte zu gewinnen. Ich habe das nicht geglaubt“, sagte die neue Weltmeisterin Chrissie Wellington. Sie kam mit dem Sieg des Ironman Korea nach Hawaii, zu den großen Favoritinnen gehörte sie deshalb aber nicht. Umso beeindruckender war die Vorstellung, die die Britin erst auf dem Rad, dann beim Marathon ablieferte. Noch vor dem zweiten Wechsel hatte sie die Amerikanerin Dede Griesbauer abgelöst. Den zunächst nur kleinen Vorsprung baute Wellington schnell aus und ließ auch beim Marathon niemanden mehr nahe an sich ran. Bis auf 5:20 Minuten lief sie der Konkurrenz davon. Samantha McGlone aus Colorado hatte zu keinem Zeitpunkt eine echte Chance, die Britin, die keiner auf der Rechnung hatte, noch einmal zu gefährden. Sie sicherte sich ohne große Gegenwehr den zweiten Platz vor Kate Major, die ihre Landsfrau auf den ersten Marathonkilometern ziehen lassen musste.
Natascha Badmann, die angetreten war, ihren siebten Sieg auf Hawaii zu holen, wurde schon früh um alle Chancen gebracht. Ein Radsturz nach bereits wenigen Kilometern sorgte für das vorzeitige Ende der Schweizerin, die sich widerstrebte aus dem Rennen genommen zu werden. Denn bei dem Sturz zog sie sich einen Schlüsselbeinbruch zu, was ihr sichtlich zu schaffen machten. Die ehrgeizige Schweizerin musste förmlich zur Aufgabe gezwungen werden, nachdem offensichtlich war, dass sie große Schmerzen hatte und die bereits über eine Stunde ertrug. Für Katja Schumacher dagegen lief es wesentlich besser. Auf dem Rad hatte sie sich zwischenzeitlich auf Rang vier vorgearbeitet, wechselte schließlich als Siebte in den Marathon, wo sie sich erneut auf Platz vier nach vorn gearbeitet hatte. Sie schien zu diesem Zeitpunkt die deutschen Fahnen hoch zu halten, ehe auch sie ausschied. Heftige Magenkrämpfe zwangen die Heidelbergerin in die Knie und zur Aufgabe. „Ich bin fix und fertig. Ich weiß nicht was es ist“, klagte sie am Straßenrand. „Plötzlich hat mein Magen angefangen zu krampfen. Ich habe mich bis dahin total gut gefühlt.“ Damit war auch für sie das Rennen vorbei. Genauso wie für die Titelverteidigerin Michellie Jones, die zuvor das Rennen aufgegeben hatte. Mit Magen-Darm-Problemen.