Maik Twelsiek hat in Lake Placid in überlegener Manier den Ironman USA (3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42,2 km Laufen) gewonnen. Zweiter wurde mit Christian Brader ebenfalls ein Deutscher. Bei den Frauen siegte die Kanadiern Tereza Marcel.
Für Twelsiek war der Erfolg in der Olympiastadt von 1980 der zweite Siege bei einem Ironman Rennen. Vor knapp zwei Jahren siegte der Lemgoer beim Ironman Wisconsin ebenfalls schon einmal auf dem nordamerikanischen Kontinent. Nach der krankheitsbedingten Startabsage des Ironman Germany wollte der Athlet des neuen Commerzbank Triathlon-Teams nun auch fernab der Heimat seine gute Form unter Beweis stellen.
Und das gelang Twelsiek eindrucksvoll. Heute hatte ich einfach super Beine, und der wunderschöne Kurs hier in Lake Placid hat mir zusätzlich Flügel verliehen, so der Lemgoer nach dem Rennen. Als neunter Schwimmer kam er aus dem Wasser des Lake Mirror und ließ dann die am Abstand schnellste Radzeit des Tages folgen. Der Marathon war dann fast nur noch Formsache. In 8:36:37 Stunden gewann Twelsiek den Ironman USA in Lake Placid. Erst 20 Minuten später folgte mit Christian Brader (8:56:35) aus Memmingen der Tageszweite. Für den Allgäuer war es nach Rang vier an gleicher Stelle im Vorjahr das beste Ironman-Ergebnis seiner Karriere. Außerdem sicherte sich Brader damit auch den Slot für den Ironman Hawaii im Oktober, den er zuvor zweimal in dieser Saison schon verpasst hatte. Dritter wurde der Australier Jason Shortis (8:58:09). Eine Top Ten-Platzierung gab es auch für den Österreicher Markus Strini (10./9:23:08).
Mit dieser Leistung untermauert Maik Twelsiek, dass er zu den besten Nachwuchsathleten der Welt gehört. Bereits mit einem 14. Platz bei seiner Ironman Hawaii Premiere 2008 hatte der damals 28-Jährige alle Erwartungen übertroffen. Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in diesem Jahr hatte er sich mit seinem fünften Platz beim Ironman Australia erkämpft. Wenn es am 10. Oktober um den Weltmeistertitelauf Hawaii geht, wird er mit gemeinsam mit allen weiteren sieben Athleten seines Teams am Start stehen. Eine Favoritenrolle möchte sich Maik Twelsiek dort noch nicht zuschreiben: Allein die teaminterne Konkurrenz ist riesig: Normann hat zwei Mal Hawaii gewonnen und Timo zwei Mal den Europameistertitel. Marino Vanhoenacker konnte in diesem Jahr schon den Ironman South Africa und den Ironman Austria gewinnen. Und auch Mathias Hecht, der im vergangenen Jahr Achter auf Hawaii war, hat mit seinem fünften Platz in Frankfurt noch einmal bestätigt, dass er zur absoluten Weltspitze gehört.
Bei den Frauen gewann die Kanadierin Tereza Marcel (9:29:36) mit zwölf Minuten Vorsprung vor der US-Amerikanerin Caitlin Snow (9:41:21). Dritte wurde Samantha McGlone (9:44:24). Die Kanadierin, Hawaii-Zweite 2007, war im Vorjahr lange verletzt und stieg erst im Frühjahr wieder in das Wettkampfgeschehen ein.