Ironman Florida: Leiferman und Matthews sorgen für BMC-Vifit Doppelsieg, Andi Dreitz Vierter nach Marathondrama

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 07.11.2020 um 23:46
Andreas Dreitz hat beim Ironman Florida als Vierter das Podium knapp verpasst. Der amtierende Challenge Roth-Sieger kämpfte in Panama City lange um die Topränge mit, musste am Ende aber ein US-Trio mit Sieger Chris Leiferman, Matt Hanson und Sam Long ziehen lassen. Bei den Frauen feierte die Britin Katrina Matthews ihren ersten Ironman-Sieg der Karriere, was dem BMC Vifit Triathlon Team so einen Doppelerfolg bescherte.

Denn im weißroten Trikot des von Belgien aus gesteuerten Triathlonteams ist auch Männersieger Chris Leiferman unterwegs. Der 34-jährige US-Amerikaner hatte lange in Andi Dreitz seinen härtesten Widersacher. Dreitz war es, er nach dem Schwimmen im Golf von Mexiko die Verfolgung des Leaders Brent McMahon aufnahm und nach 30 gefahrenen Kilometern an die Spitze stürmte. Allerdings mit einen 10-Mann starken Verfolgerzug im Nacken. Dem Tempodiktat des Oberfranken konnten bald nur noch Leiferman, Sam Long und Matt Russell folgen. Das Spitzenquartett blieb in dieser Konstellation auf dem brettebenen Radkurs bis weit über die 100 km-Marke zusammen, bevor Russell und Long zurückfielen. Leiferman war es nun, der auf dem Rückweg in Richtung Küste sogar den Deutschen abschütteln konnte und nach einer Fahrzeit von 4:01:50 Stunden als Leader seine Zeitfahrmaschine abstellte.

 

Leiferman im Marathon von vorne – Dreitz verliert den Fight ums Podium 

 

Eine gute Minute später wechselte Dreitz als Zweiter auf die Laufstrecke. Seine nächsten Verfolger waren Matt Russell (+2 min), gefolgt von Sam Long (+6 min). Die Lücke zu Matt Hanson betrug sogar 9 Minuten. Auf dem zweimal zu durchlaufenden Wendepunktkurs macht Leiferman gleich von Beginn an Druck, mit dem Ergebnis, dass nach 10 Kilometern Dreitz fast vier Minuten zurück lag. Dahinter hatte sich Hanson bereits auf Rang drei nach vorne gepirscht, allerdings betrug die Lücke zu Rang zwei immer noch satte sechs Minuten.  

Drei davon konnte der 31-jährige gebürtige Lichtenfelser noch in die finale Laufrunde mitnehmen, die nun allerdings schnell dahin schmolzen. Noch vor der 30 km-Marke war Hanson vorbei, der nun sogar deutlich Boden auf Leiferman gut machte. Der dritte Ironman-Sieg von Leiferman in 7:52:44 Stunden kam aber nicht mehr ins Wackeln. Hanson (7:55:02) wurde Zweiter vor Sam Long (7:55:33), der gut sechs Kilometer vor dem Ziel an Dreitz (7:56:51) vorbeigelaufen war.

 

Kona-Slot trotzdem gesichert

 

Das Ziel der Hawaii-Quali hat Andi Dreitz aber trotzdem geschafft haben, da der direkt vor ihm platzierte Sam Long bereits im Vorjahr das Kona-Ticket gelöst hatte.

 

 

Matthews im Gleichschritt mit Teamkollege Leiferman – neuer Kursrekord

 

Dem Frauenrennen drückte Katrina Matthews schon früh den Stempel auf. Bereits nach wenigen Kilometern auf dem Rad setzte sich die 29-jährige Britin an die Spitze. Ihre erste Verfolgerin sollte Skye Mönch werden, die ihren fast dreiminütigen Rückstand zur Halbzeit der Raddistanz bis in die zweite Wechselzone auf mickrige 14 Sekunden minimieren konnte. Dahinter folgten Ruth Astle (GBR/+ 3:30 min) und Meredith Kessler (USA/+8:31 min) in den Marathon.

Matthews, die erst im vergangenen Dezember im australischen Busselton ihren ersten Ironman absolvierte und auf Anhieb Vierte wurde, ließ sich gar nicht erst auf ein Duell mit Mönch ein. Sekunde um Sekunde wurde die Lücke wieder größer und betrug bei der Halbmarathonmarke eine gute Minute. Im weiteren Verlauf verlor die Ironman Frankfurt-Siegerin von 2019 deutlicher an Boden und Katrina Matthews konnte fast schon entspannt nach 8:40:40 Stunden den ersten Ironman-Sieg der Karriere feiern. Damit unterbot sie zudem den Streckenrekord von Yvonne van Vlerken (8:43:07) aus dem Jahr 2013. Skye Mönch konnte sich ihrerseits über einen sicheren zweiten Platz freuen, vor Meredith Kessler, die sich bereits in der ersten Marathonhälfte an der am Ende viertplatzieren Ruth Astle vorbeischieben konnte.