Ironman Cozumel: Ditlev und Frades holen die Siege, Anne Reischmann Vierte

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 20.11.2022 um 23:00
Der Däne Magnus Ditlev hat in 7:50:41 Stunden den Ironman Cozumel gewonnen und feierte damit seinen ersten Sieg in der Ironman-Serie. Bei den Frauen triumphierte die Spanierin Gurutze Frades (8:40:47) auf der mexikanischen Urlaubsinsel, nachdem sie nach dem Radfahren noch über 20 min hinter der Spitze zurücklag. Anne Reischmann wurde bei ihrer Langdistanz-Premiere Vierte. Zuvor lag die Ravensburgerin über den Großteil des Rennens auf einem Podiumsplatz.

Der Belgier Pareyn Pamphiel kam strömungsbegünstigt nach 41:28 min als Erster aus dem 27 Grad warmen Wasser und hatte u.a. seinen Landsmann Pieter Heemeryck direkt an seinen Fersen hängen. Magnus Ditlev verlor im Wasser gut zwei Minuten auf die Spitze. Die beiden Deutschen Felix Hentschel und Dominik Sowieja hatten nach dem Schwimmauftakt um die 5 min Rückstand auf den Führenden.  

Auf der ersten der drei Radrunden schob sich die Spitze dann zusammen, so dass zehn Athleten innerhalb von gut 20 Sekunden lagen. Erster alleiniger Verfolger war zu diesem Zeitpunkt der Schweizer Jan van Berkel (+6:09), gefolgt von einer Achtergruppe mit Felix Hentschel, Dominik Sowieja und dem Österreicher Michael Weiss.

Magnus Ditlev fährt im Solo an die Spitze

In der Spitzengruppe spielte Ditlev dann wieder einmal seine fulminante Radstärke aus und schüttelte alle seine Mitstreiter ab. Nur noch Hemmeryck und US-Altmeister Andy Potts hielten ihren Rückstand noch knapp über einer Minute. Richtig Zeit eingeschenkt bekamen auch die beiden Deutschen, die auf Rang neun und elf bereits fast 11 min hinter Ditlev lagen. Der dänische Challenge Roth-Sieger vergrößerte bis zum zweiten Wechsel seinen Vorsprung auf Hemmeryck noch auf knapp zwei Minuten. Dahinter folgte ein US-Duo mit Rudy Von Berg und Andy Potts (+4:40) nahezu zeitgleich. Hentschel und Sowieja schürten als DACH-Quintett zusammen mit Weiss, Jan van Berkel und Fabian Dutli und fast 12 min Rückstand ihre Laufschuhe.

Jan van Berkel mit schnellem Marathon auf Rang zwei

Im Marathon kam anfangs Hemmeryck etwa näher an Ditlev heran, bevor der Belgier richtig hochging – DNF. Erster Ditlev-Verfolger war bis zur Halbmarathonmarke zunächst Potts, bevor ihn der Brasilianer Fernando Toldi ablöste und sich dahinter mit schnellen Schritten Jan van Berkel immer näher an die Podiumsränge heranschob. Ebenfalls im Vorwärtsgang befand sich Dominik Sowieja, während Felix Hentschel in seiner Paradedisziplin schnell zurückfiel und noch vor der zweiten Zwischenzeit ausstieg.

Der erste Ironman-Sieg von Magnus Ditlev (7:50:41) war nicht mehr in Gefahr, auch wenn Jan van Berkel (7:53:20) mit einem glatten 2:50er Marathon immer näher kam und so mit Rang zwei belohnt wurde. Toldi (7:54:00) wurde Dritter vor dem zweiten Schweizer Fabian Dutli und dem Österreicher Weiss. Hinter dem Belgier Pareyn lief Dominik Sowieja auf Rang sieben ein und blieb in 7:59:48 Stunden ganz knapp unter der 8-Stunden-Marke.

 

Lisa Norden früh allein in Führung

Bei den Frauen bildeten beim Schwimmen die Italienerin Margie Santimaria (46:27) und die Schwedin Lisa Norden (46:29) ein Spitzenduo. Zwei Minuten Vorsprung nahmen die beiden mit auf den Radkurs, wobei bei den Verfolgerinnen Svenja Thoes und Anne Reischmann (+2:00) Seite an Seite in die erste Wechselzone stürmten.

Norden setzte dann zur Soloflucht an. Nach 50 km lag sie bereits 7 Minuten vor Santimaria. Dahinter folgte Reischmann (+7:56). Svenja Thoes hatte sogar schon (+11:09) über zehn Minuten Rückstand. Die Schwedin, Anfang Oktober bei ihrer Kona-Premiere Fünfte, blieb voll am Drücker und baute so ihren Vorsprung immer weiter aus. Eingangs der dritten Runde betrug ihr Vorsprung satte 14 min auf Reischmann, gefolgt von der Polin Ewa Komander (+17:44) und Thoes (+18:18).

Anne Reischmann auf dem Rad klar auf Podiumskurs

Auf den finalen 60 zu fahrenden Kilometern blieb dann der Abstand zwischen der Schwedin und der Ravensburgerin nahezu konstant. Eine Minute mehr Rückstand wurde es noch und so wechselte Reischmann mit einer Viertelstunde Abstand zu Norden in ihren ersten Ironman-Marathon. Svenja Thoes (+21:42) folgte als Dritte in die Laufschuhe, knapp vor Gurutze Frades.

 

Gurutze Frades und Kyle Simpson starten die Aufholjagd

Die 41-jährige Spanierin ist bekannt für ihre Laufstärke und hatte sich schon auf den ersten Kilometern zusammen mit der Australierin Kylie Simpson an Thoes vorbei auf Rang drei nach vorne geschoben.

Vorne lief Norden zunächst ein einsames Rennen und verlor auf den ersten 14 Kilometern nur einige Sekunden auf Reischmann, die wiederum bald von Frades und Simpson Gesellschaft bekommen sollte. Zur Marathonhalbzeit zog zuerst Frades an der Ravensburgerin vorbei, dann auch Simpson.

Frades, im Vorjahr an gleicher Stelle schon Zweite, hatte aber noch nicht genug. Sie machte jetzt Jagd auf Norden. An der 35 km-Marke war die Schwedin gestellt und Gurutze Frades lief bis ins Ziel noch fast 6 min Vorsprung heraus. Lisa Norden behauptete aber Rang zwei vor Kyle Simpson. Anne Reischmann musste bei ihrer Ironman-Premiere auf den letzten Kilometern schwer kämpfen, ihr vierter Platz vor der Schweizerin Joanne Ryter war aber nicht mehr in Gefahr.