Ironman Südafrika: Maurice Clavel gewinnt seinen ersten Ironman, Sebastian Kienle Zweiter

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 21.11.2021 um 13:47
Maurice Clavel hat bei der Ironman African Championship 2021 sein Meisterstück gemacht. Der 33-jährige Freiburger feierte in Port Elizabeth in 7:30:30 Stunden den ersten Ironman-Sieg seiner Karriere. Rang zwei ging an Sebastian Kienle (7:32:32), der lange Zeit ebenfalls auf Siegkurs lag. Der Schwede Rasmus Svenningsson (7:34:35) komplettierte das Podium. Bei den Frauen ging der Sieg an die Britin Ruth Astle (8:38:52). Aufgrund des hohen Wellengangs war das Schwimmen bei den Profis auf 1,9 km verkürzt worden. Die Agegrouper starteten mit einem circa 600 m langen Schwimmen in den langen Ironman Tag.

Schon beim verkürzten Schwimmen im aufgewühlten Indischen Ozean war Maurice Clavel zusammen mit Nils Frommhold in der Spitzengruppe vertreten und auch Sebastian Kienle ging mit nur gut zwei Minuten Rückstand auf die 180 Radkilometer.

 

Schwede Svenningsson versucht die Radflucht

 

Auf dem Rad waren es in der ersten der zwei Radrunden der Südafrikaner Kyle Buckingham und Sam Laidlow aus Frankreich, die die ersten Akzente setzten. Dazu gesellte sich dann auch Rasmus Svenningsson, der zwischenzeitlich sogar etwas Vorsprung herausfahren konnte. Richtig weg kam der Schwede, der in diesem Jahr schon den Ironman Lake Placid gewinnen konnte, aber nicht. In der Verfolgergruppe fuhren Marcus Herbst, Clavel und Frommhold, der allerdings zur Halbzeit des Radfahrens aus dem Rennen aussteigen musste. Nach der ersten der zwei Radrunden hatte auch Kienle seinen Rückstand wett gemacht und die Karten wurden komplett neu gemischt.

Auf der zweiten Radrunde dezimierte sich die Spitzengruppe dann weiter. Zu den Abgehängten sollte bald auch Marcus Herbst gehören, während vorne ein Trio mit Clavel, Kienle und Svenningsson der zweiten Wechselzone entgegenfuhr.

 

Laufduell zwischen Clavel und Kienle

 

Clavel eröffnete dann als Leader die Marathonentscheidung. Svenningsson fiel schnell zurück und nur Kienle konnte dem Anfangstempo seines langjährigen Trainingspartners folgen. Nach zehn Kilometern setzte sich dann Kienle an die Spitze und erarbeitete sich bis zur Halbmarathonmarke dann sogar eineinhalb Minuten Vorsprung. Doch das Rennen war noch nicht entschieden. Clavel schloss die Lücke wieder zum Hawaii-Sieger von 2014, dem jetzt die fehlenden Laufkilometer aufgrund seiner langwierigen Achillessehnenverletzung anzusehen waren. „Es war richtig gut, bis es schlecht wurde“, erklärte Kienle im Zielinterview die Situation, als Clavel wieder dran war und sich circa sieben Kilometer vor dem Ziel endgültig an die Spitze setzen konnte. Die finalen Kilometer wurden dann zum Triumphlauf für den 33-jährigen Freiburger, der mit dem Sieg auch das Kona-Ticket für den Oktober 2022 löste. Gleiches gilt für Kienle, der sich den zweiten zu vergebenden Slot holte. „Es ist unglaublich, mir fehlen die Worte. Bei 30 km dachte ich schon, oje, es wird eine Sprintentscheidung mit Sebi. Aber dann kam es doch anders“, erzählte Clavel im Zielinterview.

Hinter Svenningsson gingen die die Ränge vier und fünf an die beiden Südafrikaner Kyle Buckingham und Bradley Weiss. Mit einem starken Marathon schob sich Dominik Sowieja noch auf Rang nach vorne, Marcus Herbst wurde Neunter.

 

Zweiter Ironman-Sieg für Ruth Astle innerhalb von fünf Wochen

 

Bei den Frauen war es für Ruth Astle (Siegerzeit: 8:38:52) der zweite Ironman-Erfolg innerhalb von fünf Wochen. Die Britin hatte bereits im Oktober den Ironman Mallorca gewonnen. Auf Siegkurs ging es diesmal für Astle bereits auf der Radstrecke, als sie schon in der ersten Radrunde den Rückstand zur Schwimmleaderin Imogen Simmonds aufholen konnte. Im weiteren Verlauf konnte Simmonds nicht mehr folgen verlor bis in die zweite Wechselzone noch über vier Minuten.

Während die Schweizerin, wie schon zuletzt beim Ironman Florida, im Marathon einbrach und bis auf Rang fünf zurückfiel, lief Astle ihren Sieg nachhause. Allerdings saugte sich die zweitplatzierte Südafrikanerin Annah Watkinson (8:40:44) mit einem starken Marathon noch bis auf zwei Minuten heran. Rang drei ging an Watkinsons Landsfrau Jade Nicole (8:47:44). Die einzige deutsche Profistarterin Katharina Grohmann (9:01:33) wurde Sechste.