Die Britin Bella Comerford und der Däne Torbjorn Sindballe sind die ITU-Langdistanz-Weltmeister des Jahres 2006. In der australischen Hauptstadt Canberra setzten sich die beiden Langstreckenspezialisten nach 4 km Schwimmen, 120 km Radfahren und 30 km Laufen jeweils knapp gegen die Konkurrenz durch. Einzige Deutsche Teilnehmer im Elitefeld waren beim letzten internationalen Meisterschaftsrennen der Saison 2006 Heidi Jesberger und René Göhler auf den Rängen sieben und 13.
Es waren die Europäer, die am Ende einer langen Saison das Rennen im australischen Capital Territory dominierten. Zwei Wochen nach dem Sieg beim IRONMAN Florida holte sich Bella Comerford (6:55:32 Std.) einen weiteren Sieg, um den sie bis in Ziel aber hart kämpfen musste. Nach dem Radfahren führte noch die Französin Johanna Daumas das Feld vor Melissa Ashton (AUS) und Comerford an. Doch nach zehn Laufkilometer gab Ashton das Rennen entkräftet auf und Comerford holte sich die Führung von der tapfer kämpfenden Daumas (7:00:50 Std.), die am Ende Rang drei belegte. Dazwischen schob sich noch die stark laufende Südtirolerin Edith Niederfrininger (6:57:17 Std.). Mit 13 Minuten Rückstand auf die Siegerin wurde Heidi Jesberger (7:08:33 Std.) Siebte.
Schon beim Radfahren setzte sich auf dem hügeligen und windigen, viermal zu durchfahrenden, Rundkurs der spätere Sieger Torbjorn Sindballe (5:59:13 Std.) an die Spitze des Feldes. Zuvor hatte der Neuseeländer Kieran Doe das Feld nach dem Schwimmen angeführt. Der dänische Radspezialist sollte allerdings mehr als ihm lieb war um die Verteidigung seiner Führung kämpfen. Ich bin wie so viele auf den letzten 25 Radkilometern richtig gestorben. Auf der Laufstrecke hatte ich starke Zweifel ob es reicht, denn Craig Alexander kam immer stärker auf, erzählte Sindballe im Ziel. Craig Alexander (2.; 6:00:35 Std.), Sieger der 70.3-WM der Vorwoche in Clearwater, hatte gegen Ende des Rennens seinerseits starke Problem mit Krämpfen und musste mehrmals Gehpausen einlegen. Für den zweiten Platz hätte ich auch defensiver laufen können, aber ich wollte hier gewinnen. Torbjorn war heute einfach besser, war das Resümee des Australiers. Dritter wurde der Belgier Marino Vanhoenacker, der noch als Elfter mit über 16 Minuten Rückstand auf die Laufstrecke wechselte.