Der Rennverlauf war typisch für eine Sprintdistanz. Nachdem sich beim Schwimmen einige Athletinnen, angeführt von der Brasilianerin Djenyfer Arnold, leicht absetzen konnten, bildete sich im Anschluss auf dem Rad bald eine größere Spitzengruppe. Nicola Spirig war es, die mit ihrer Radstärke die Lücke schloss, und so eine Spitzengruppe mit über 20 Athletinnen der zweiten Wechselzone entgegenrauschte. Lisa Tertsch, die beim Schwimmen schon direkt an den Fersen der Schweizerin aus dem Wasser kam, legte anschließend auf dem Rad auf regennasser Straße sogar die Tagesbestzeit vor.
Lisa Tertsch: Nur nicht Vierte werden
Etwas kraftsparender war Beth Potter unterwegs, die sich auf dem Rad taktisch gekonnt zurückhielt und dann im Laufen richtig aufdrehte. Der Britin, die in dieser Saison ihre 5.000 Meter Bestzeit auf 15:24 min drückte, konnte niemand wirklich folgen. Nach dem zweiten Rang beim Weltcup in Arzachena hinter Flora Duffy folgte nun der erste Weltcup-Sieg für 28-jährige Britin, die 2016 bei den Olympischen Spielen noch als Leichtathletin über 10.000 m am Start war.
Den Sprint um Rang zwei gewann Nicola Spirig, die Lisa Tertsch ganz knapp niederringen konnte. Leer aus ging in diesem Dreiersprint die Brasilianerin Luisa Baptista, die knapp geschlagen Vierte wurde. Es war wundervoll. Ich bin noch nie in meinem Leben so gesprintet und bin sehr sehr glücklich. Ich dachte nur, du willst nicht Vierte werden und musst jetzt abliefern," kommentierte Tertsch die Sprintentscheidung um die Ränge zwei bis vier.
Vincent Luis bleibt 2020 weiter ungeschlagen
Drei Weltcup- und ein World Triathlon-Rennen gab es in der verkürzten Corona-Saison. Der Sieger hieß immer Vincent Luis. Auch beim vierten Sieg zeigte der Franzose einmal mehr, dass er in einer Laufentscheidung aktuell nicht zu schlagen ist. Diesmal biss sich der zweimalige Olympiasieger Alistair Brownlee an ihm die Zähne aus. Am Ende konnte Luis nach 50:22 Minuten mit drei Sekunden Vorsprung vor dem Briten gewinnen. Rang drei ging an den Belgier Jelle Geens, der in den Laufschuhen sogar etwas schneller als Luis unterwegs war, allerdings bereits beim Schwimmen bereits die entscheidenden Sekunden einbüßte. Deutsche Athleten waren nicht am Start. Stark unterwegs war auch diesmal der Österreicher Leon Pauger, der gehandicapt durch einen am Donnerstag auf dem Rad erlittenen Trainingssturz trotzdem auf Rang 15 einlief.