Es war ein überschaubares Feld bei den Frauen. Nur 22 Athletinnen nahmen das Rennen in Angriff. Das aber soll den Sieg von Ricarda Lisk nicht schmälern. Sie gewann in Hamburg vor Felicity Abraham aus Australien und der Neuseeländerin Debbie Tanner. Damit feierte Lisk auch ihren ersten Weltcupsieg überhaupt.
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Das Feld war schnell vorsortiert. Nach dem Schwimmen hatten sich zwölf Athletinnen an der Spitze zusammengefunden. Darunter auch die vier Deutschen, die schließlich auch alle in den Top Ten finishten. Obwohl das Feld recht klein, drängte sich doch eine gewisse Qualität in der Spitze. Daran lag es wohl auch, dass sich auf dem Rad keine der Athletinnen absetzen konnte.
Zwar konnten sich Vanessa Fernandes und Ricarda Lisk in der letzten Runde leicht lösen, eine wirkliche Vorentscheidung war das allerdings nicht. Denn zu dicht waren die Verfolgerinnen beim Wechsel noch dran. Ricarda Lisk hatte da aber wohl das vergangene Jahr im Hinterkopf, als sie als erste auf die Laufstrecke ging. Diesmal nutzte sie diesen Vorteil. Lediglich Vanessa Fernandes konnte ihr folgen und schnell hatten die beiden eine kleine Lücke nach hinten. Das war ein absolutes Highlight für mich, zusammen mit Vanessa Fernandes zu laufen, so Lisk nach dem Rennen.
Lange hatte sie aber nichts von diesem Vergnügen. Denn beim inzwischen einsetzenden Regen musste Fernandes das Rennen aufgeben. Magenprobleme plagten die Portugiesin, die ein Fortsetzen des Rennens unmöglich machten. Damit war der Weg frei für Ricarda Lisk, die diese Gelegenheit nutzte. Sie ließ auch auf der letzten Runde nichts mehr anbrennen und machte nach 1:57:42 Stunden ihren ersten Weltcupsieg perfekt. 27 Sekunden dahinter lief Felicity Abraham auf den zweiten Platz, weitere 15 Sekunden später wurde Debbie Tanner Dritte.
Auf dem vierten Platz landete Anja Dittmer. Sie ging erst mit Verspätung in die Laufrunde. Ich hatte in der letzten Runde noch einen Platten bekommen und musste mein Rad in die Wechselzone tragen, begründete die Neubrandenburgerin den Rückstand, den sie mit ins Laufen nahm. Das störte sie aber nicht, das Feld von hinten aufzurollen. Fürs Podium reichte es allerdings nicht mehr. Ich hatte ohnehin nur die viertbeste Laufzeit, so hätte es also ohnehin nur zum vierten Platz gereicht, war Dittmer mit ihrem Ergebnis zufrieden.
Das deutsche Ergebnis rundeten Kathrin Müller und Joelle Franzmann ab, die als Achte und Neunte ebenfalls noch unter die besten Zehn kamen. Wir haben heute unser Ziel erreicht. Die Athleten sollten sich in Hamburg die Motivation und das Selbstvertrauen für Peking holen, zog DTU Sportdirektor Rolf Ebeling ein erstes Fazit.