tri2b.com

Juli 2008: Schnelle Frauen auf der Langdistanz

Neueste Artikel

Der Juli 2008 stand (fast) ganz im Zeichen der beiden bekanntesten deutschen Langdistanzrennen in Frankfurt und Roth ...

Der Juli 2008 stand (fast) ganz im Zeichen der beiden bekanntesten deutschen Langdistanzrennen in Frankfurt und Roth. Im Mittelpunkt stand zuerst ein Australier: Chris McCormack wollte bei beiden Rennen starten. Aber auch die Frauen sorgten für Furore und waren verdammt schnell unterwegs.

Das deutete sich bereits in Frankfurt an, als Siegerin Chrissie Wellington im Freudentaumel ins Ziel am Römer trudelte und dabei vergaß, dass sie die Bestmarke von Paula Newbie-Fraser nur um 31 Sekunden verpasste. Gleich drei Frauen sollten es nur eine Woche später besser machen. In Frankfurt aber war die quirlige Britin erstmal eine Klasse für sich. Mit einem Vorsprung von satten 25 Minuten verwies die Vorjahressiegerin Nicole Leder auf Platz zwei, Wenke Kujala wurde Dritte. (Die Wellinton-Show und IM Germany: Das Rennvideo aus Frankfurt) Für mehr Spannung sorgte das Rennen der Männer. Chris McCormack gegen die deutsche Elite hieß es, der Australier gewann vor Eneko Llanos und Timo Bracht in Rekordzeit (7:59:55), Sechster wurde Jan Raphael. Faris Al-Sultan gab indes unterwegs auf, Normann Stadler musste im Vorfeld bereits wegen eines fiebrigen Infektes absagen. (McCormack bleibt unter acht Stunden)

Deutsche Tage in Hamburg
Rund 500 Kilometer weiter nördlich kehrten die deutschen Kurzstreckler zur Stätte des WM-Triumphes von 2007 zurück. Was vor allem auf Daniel Unger zutraf. Der gewann dieses Rennen, diesmal wieder als Weltcup, erneut und in derselben Art und Weise wie ein knappes Jahr zuvor: Mit einem langen Schlussspurt verwies er Jan Frodeno auf Platz zwei. Das weckte – wie sich später herausstellte, keine ganz unberechtigten – Hoffnungen für die Olympischen Spiele in Peking. Das DTU-Resultat vervollständigten auf den Plätzen fünf, sieben und neun Christian Prochnow, Maik Petzold und Gregor Buchholz. Und einen Tag später legten die Frauen nach. Ricarda Lisk holte sich an der Alster ihren ersten Weltcupsieg, vor Felicity Abraham und Debbie Tanner, und zeigte sich auf einem guten Weg in Richtung Peking. Insgesamt aber war nach einer furiosen WM 2007 in Hamburg der Alltag wieder eingekehrt. (Ricarda Lisk sorgt für deutsches Doppel)

Nach dem Solarer Berg rechts ab…
Nur eine Woche später stand die Quelle Challenge im fränkischen Roth im Fokus. Noch bevor alle Athleten angereist waren, vermeldeten die Veranstalter einen erneuten Zuwachs der Challenge-Familie: Ab 2009 soll auch der Kraichgau-Triathlon mit einer Mitteldistanz dazu gehören. Ansonsten trübte nur der Dauerregen die Stimmung, was den sportlichen Leistungen allerdings keinen Abbruch tat. Denn besonders die Frauen hatten es eilig, ins Ziel zu kommen. Yvonne van Vlerken gelang dabei nicht nur die Wiederholung ihres Vorjahreserfolgs, sie setzte gleich eine neue Bestmarke: In 8:45:48 Stunden gewann sie in Roth, so schnell war noch keine Frau zuvor. Sogar Erika Csomor blieb als Zweite noch unter der alten Bestmarke von Paula Newby-Fraser, Dritte wurde Gina Ferguson. Den Deutschen Meistertitel der Langdistanz holte sich die Rotherin Dagmar Matthes, die als Achte ins Ziel kam. (Van Vlerken knackt Weltbestzeit) Bei den Männern gelang Thomas Hellriegel die Titelverteidigung. Im Rennen musste er aber mit Platz sechs Vorlieb nehmen, den Sieg machten andere unter sich aus. Patrick Vernay war diesmal der Schnellste, gefolgt von Pete Jacobs und Tjorbjorn Sindballe. Chris McCormack, der in den Jahren zuvor im Fränkischen erfolgreich war, haderte mit dem Wetter, vor allem aber wohl mit schweren Beinen. Nur eine Woche nach seinem Sieg in Frankfurt war ein erneuter Erfolg des Australiers in Roth für die Experten schier unmöglich. Er selbst wusste es wohl auch und bog nach 70 km hinter dem Publikumsmagneten am Solarer Berg rechts ab. ( Patrick Vernay gewinnt Ausgabe 2008)

Rekorde auch bei der Anmeldung für 2009
Obwohl der QCR in diesem Jahr dem schlechten Wetter zum Opfer fiel, war das Rennen fürs kommende Jahr nur zwei Tage später ausgebucht. Wie übrigens auch die Rennen in Frankfurt und Kärnten, die ebenfalls binnen weniger Stunden ihr Feld für 2009 in Sack und Tüten hatten. Apropos Kärnten: Beim dortigen Ironman Austria blieb fast parallel zu Yvonne van Vlerken Sandra Wallenhorst ebenfalls unter der alten Bestmarke. Mit 8:47:26 Stunden trug sich die Rechtsanwältin aus Hannover in die Geschichtsbücher ein. Bei ihrem Rekordrennen, das Wallenhorst aus dem Nichts an die Spitze der Weltelite hievte, ließ sie immerhin Bella Comerford und Vorjahressiegerin Edith Niederfriniger hinter sich. Einen Hattrick feierte derweil Marino Vanhoenacker, der in Kärnten Stephen Bayliss und Hannes Hempel auf die Plätze verwies. (Vanhoenacker gelingt Hattrick)

Einige Kilometer weiter westlich wiederholte am selben Tag Ronnie Schildknecht seinen Sieg beim Ironman Switzerland und ließ dabei seinen Landsmann Stefan Riesen und den Darmstädter Lehrer Frank Vytrisal hinter sich. Ein deutschsprachiges Podium gab es auch bei den Frauen: Sybille Matter siegte vor Kathrin Paetzold und Caroline Steffen. Und um im deutschsprachigen Raum zu bleiben: Beim Weltcup in Kitzbühel gab es Siege von Nicola Spirig und Ivan Rana, Christiane Pilz und Maik Petzold belegten die Plätze sechs und zehn.

Die Deutsche Triathlon-Liga fand ihre Fortsetzung im westfälischen Greven. Jonathan Zipf und Joelle Franzmann holten sich die Einzelsiege, in der Mannschaftswertung musste sich das Hansgrohe-Team erstmals geschlagen geben. Hinter dem siegreichen Asics-Team aus Witten und dem Buschhüttener Ejot-Team blieb den Schwarzwäldern Rang drei. Bei den Frauen setzten die Wittenerinnen ihre Erfolgsserie fort und siegten vor Krefeld und Neubrandenburg. (Zipf und Franzmann die Einzelsieger in Greven) Gleich zweimal schlug Sebastian Kienle beim Rhein-Neckar-Cup zu. Er gewann sowohl den Römerman als auch eine Woche später den HeidelbergMan. Bei den Frauen waren Katja Schumacher und Tine Tremmel vorn. Geländespezialist Lars Fricke siegte bei seinem Heimrennen in Jena, sein Teamkollege Felix Schumann vom German-Cross-Team musste beim Xterra France nur Nicolas Lebrun und Conrad Stoltz den Vortritt lassen.

Was sonst noch geschah:
Nachdem die Startliste für die Triathlonrennen in Peking per Los feststand, gab es auch Neues aus dem Kapitel Hütthaler: Der Dopingverdacht gegen die Österreicherin bestätigte sich, zugleich sah sich die Athletin aus der Alpenrepublik mit Bestechungsvorwürfen konfrontiert. Lisa Hütthaler soll einer Labormitarbeiterin Geld geboten haben, um ihre Proben zu manipulieren. (20.000 Euro für negative Probe)

Neueste Artikel