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Kommentar: Wenn es unerklärlich wird

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Für den nach den vielen Dopingskandalen aufgeschreckten samstägliche Sportschau-Zuschauer sind mittlerweile auch schon Hobbyradfahrer, die mit einem 30er Schnitt fahren, verdächtig ...

Unerklärliche Leistungssprünge bei in Sydney gestarteten Olympioniken sollen es gewesen sein, auf die Dr. Martin Engelhardt in seiner Funktion als damaliger DTU-Präsident von den Sportwissenschaftlern am Institut für Angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig hingewiesen wurde. Unerklärliche Leistungssprünge, ein gern angewandter Euphemismus. Fällt dieser Begriff, ist eigentlich Doping gemeint.

Was im aktuellen Fall um Vuckovic wirklich stimmt, wissen nur die direkt beteiligten Personen. Stimmen die Anschuldigungen Engelhardts, dann stellt sich vielmehr die Frage, warum die DTU nicht schon damals aktiv wurde und den Fall untersuchte. Eines ist klar. Es war das Jahr 2001, Doping im Triathlon zumindest in der Öffentlichkeit noch ein absolutes Tabu und das sportbegeisterte Publikum hat im Juli noch drei Wochen lang unseren Ulle bei der Tour de France gehuldigt.

Bleiben wir in der Gegenwart. Für den nach den vielen Dopingskandalen aufgeschreckten samstäglichen Sportschau-Zuschauer sind mittlerweile auch schon Hobbyradfahrer, die schneller als mit einem 30er Schnitt fahren, verdächtig. Doch selbst für Szeneinsider nur schwer vermittelbare Leistungen gab es auch in diesem Jahr zuhauf im Triathlonsport. Athleten die annähernd zehnmal im Jahr eine Langdistanz auf hohem Niveau finishen, oder die Leistungsentwicklung im Langdistanz-Triathlon bei den Frauen. Wie immer gilt die Unschuldsvermutung und bleibt die große Hoffnung, dass der Leistungszuwachs auf ausgeklügeltes und hartes Training, Hightech-Material, guten Bedingungen oder langen Laufsocken zurückzuführen ist, sonst könnte schon bald die im Vergleich zu anderen Sportarten noch ziemlich heile Triathlonwelt stark ins Wanken geraten.

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