Das französische Kurbad Vichy ist zum dritten Mal Austragungsort eines Challenge-Rennens und erstmals werden im Herzen der Auvergne auch die Titel der Europameister über die Langdistanz vergeben. Neben 1.400 Triathleten aus 30 Nationen werden mit Diana Riesler vier weitere deutsche Triathletinnen um die Krone kämpfen. Einziger deutscher Profi am Start der Männer ist Joseph Spindler.
Der Challenge Vichy hat sich aufgrund der professionellen Infrastruktur und seines schnellen Kurses in nur zwei Jahren einen exzellenten Ruf unter den Athleten als eines der besten Langdistanzrennen verdient. Genau deshalb findet mit der dritten Auflage am 1. September die ETU-Europameisterschaft 2013 in dem französischen Kurort statt, um im Herzen Frankreichs die schnellsten Triathleten über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen zu krönen.
Neu: Zwei Schwimmrunden vor herrlicher Kulisse
Abgesehen von der zauberhaften Geographie, zeichnet die gesamte Veranstaltung das besondere Setup mit der großzügigen, vollständig mit Teppich ausgelegten Wechselzone, der Start- und Zielbereich sowie die gesamte Infrastruktur im Sport-Center Pierre Coulon direkt am Ufer des Lac d’Allier aus. Der See ist ein Staubecken des Flusses Allier, der durch Vichy fließt und somit stets einen guten Ausblick für alle Zuschauer während des Schwimmens ermöglicht. Nach dem Start, den eine Ampel à la Formel 1 signalisiert, geht es auf einen Rundkurs, der in diesem Jahr zweimal zu durchschwimmen ist.
Die Radstrecke hat wie bisher auch zwei Runden und ist nicht nur schnell, sondern bietet gerade zu Beginn einen langen moderaten Anstieg hinauf zum Wald von Randan. Bei den oftmals heißen Temperaturen der Vorjahre spendet er den willkommenen Schatten. Wer etwas Zeit für Sightseeing genießen kann, wird von den zahlreichen Sonnenblumenfeldern und den berühmten Vulkane der Auvergne im Hintergrund begeistert sein, bevor eine schnelle, aber leichte Abfahrt, die Triathleten zurück nach Vichy führt.
Diana Riesler keine Zeit für Sightseeing
Für Sightseeing werden vor allem die Profis wohl weniger Zeit haben, schließlich geht es neben dem Challenge-Sieg auch um die Europameistertitel. Sechs Wochen vor Hawaii ist das Starterfeld zwar etwas kleiner aufgestellt, dennoch sind einige deutsche Triathleten nach Vichy gereist, um auch ein Wörtchen bei der Vergabe der Krone mitzureden. Besonders die weiblichen Triathleten scheinen das französische Kurstädtchen attraktiv zu finden: Beate Goertz, Diana Riesler, Nicole Woysch, Celia Kuch und Dana Wagner wollen ihren Mitstreiterinnen, wie der Südafrikanerin Dianne McEwann, Kristin Lie aus Norwegen und Vanessa Perreira aus Portugal ordentlich Paroli bieten. Die Ehre der französischen Elite wird Anne Basso als einzige Profi-Triathletin im den Kampf um das Podium verteidigen.
Damit allerdings ihre männlichen Eidgenossen zu Hause glänzen können, um schließlich den Titel des Europameisters zu erobern, werden sie hart arbeiten müssen. Vier Musketieren, darunter Trevor Delsaut, José Jeuland und Denis Chevrot und Sylvain Rota wird der Deutsche Jospeh Spindler gegenübertreten und dabei vor allem auf dem Rad gehörig Druck machen. Der zweimalige Challenge-Vichy-Sieger Stephen Bayliss ist nicht am Start, dafür gilt es den Portugiesen Sergio Marken, Andrei Vistica aus Kroatien und ganz besonders Massimo Cigana im Visier zu haben. Der Italiener gilt als Favorit auf den europäischen Thron.
Entscheidung beim Laufen
Entscheiden wird sich das Rennen wohl erst wieder im abschließenden Marathon, ein Vier-Runden-Kurs rund um den Uferweg des Lac d’Allier und durch die anliegenden Parks, die vor Hunderten von Jahren Napoleon III. gestalten ließ. Jeder Runde wird vorbei an der Tribüne im Zielstadion führen und der begeisterte Jubel der Zuschauer den Athleten dabei helfen, mit jedem Schritt noch ein bisschen mehr aus sich rauszuholen. Der Laufkurs endet mit Überquerung der Pont de l’Europe und einem herrlichen Blick auf den Zielbereich sowie die Stadt Vichy.
Es gibt wohl kaum einen besseren Weg, um Auvergne zu entdecken als mit Schwimmen, Radfahren und Laufen. Wer dabei den schnelleren Weg unter den weiblichen und männlichen Profis zurücklegen wird und sich im Ziel schließlich ETU-Europameister 2013 nennen darf, das wird der Challenge Vichy am kommenden Sonntag zeigen. Für persönliche Bestleistungen ist der Kurs ja geradezu ideal.