Daniel Unger: Wieder in Südafrika

von Daniel Unger für tri2b.com | 10.02.2008 um 21:38
Nachdem ich das Olympiajahr im tschechischen Schnee mit dem Landeskader des BWTV auf den dünnen Skating-Brettern begonnen habe, schwitze ich nun mit dem Nationalteam im südafrikanischen Hochsommer! Potchefstroom, so heißt der beschauliche Ort auf knapp 1500 Metern über dem Meer, der sich nun seit vielen Jahren als Trainingsdomizil von Sportlern aus aller Welt einen Namen gemacht hat. Vor allem Leichtathleten und Triathleten finden hier optimales Wetter und beste Infrastruktur fürs tägliche Training vor.

Annähernd vier Wochen sammeln die besten deutschen Kurzstreckler zusammen Grundlagenkilometer. Mit dabei im Trupp der DTU, natürlich auch die Jungs aus dem Hansgrohe Team: Jan Frodeno, Steffen Justus und Johnny Zipf. Aber auch fast alle anderen bekannten Namen aus den Reihen des Kaders sind auf dem schwarzen Kontinent, außer Maik Petzold und Anja Dittmer, die in Ozeanien der europäischen Kälte entfliehen.

Es wird langsam wieder ernst ...
Obwohl erst Februar und noch einige Tage bis zum ersten Startschuss in Gladbeck vergehen werden, wird doch schon der eine oder andere kleine Pfeil zwischen den Jungs aus den jeweiligen Teams der DTL abgeschossen! Aber alles im gepflegten Rahmen und natürlich auch nicht ernst gemeint .... noch nicht! Es ist allerdings deutlich spürbar: die Saison wirft Ihre Schatten voraus! Neben der DTL schweben natürlich die fünf olympischen Ringe allgegenwärtig über den Vorbereitungen auf die kommende Triathlonsaison. Dass auch meine persönliche Situation mit Witten und dem Hansgrohe Team Schramberg nun geklärt ist, war für mich doch auch ein wichtiger Punkt vor dem Saisonstart. Denn anders wie es teilweise in der Presse zu lesen war, hatte zwischen dem Triathlon Team Witten und Daniel Unger kein Vertrag für 2008 bestanden.

Wie Antilopen in der Savanne
Ich persönlich freue mich, die Tage hier voll und ganz dem Sport widmen zu können! Es war doch eine turbulente Zeit, die nach dem WM Sieg in Hamburg für mich begonnen hatte. Und die hundertprozentige Konzentration aufs Wesentliche zu richten, der sportlichen Weiterentwicklung, war teilweise gar nicht einfach. Mit den Jungs nun hier durch das afrikanische Hochland zu jagen ist einfach ein Genuss und es wird mir immer wieder klar, wie gerne ich diesen Sport betreibe! Die Truppe harmoniert gut und der Spaßfaktor ist trotz der aufkommenden Ermüdung immer noch hoch! Mit meiner Form, oder anders gesagt meiner körperlichen Verfassung bin ich, der Jahreszeit entsprechend, absolut zufrieden... In der Gruppe ist allerdings richtig Zug und Tempo! Und es sind schon ein paar deutsche Ausdauerdreikämpfer deutlich flotter in der Savanne unterwegs, als ich es momentan sein kann. Aber für die Jungs stehen natürlich auch im Mai schon die wichtigen Termine der Olympiaqualifikation an! Ich werde versuchen, wie in den letzten Jahren auch, hier meine Grundlagen zu erarbeiten und das eine oder andere Gramm an überflüssigem Körpergewicht in der Steppe Afrikas zurück zu lassen!

Es dauert ja noch einige Tage, bis es wieder lautet: Take your marks! Und das ist gut so....

Viele sonnige Grüße in die Heimat!