Kurzmeldung


Entspannt zum IRONMAN Hawaii

von René Penno für tri2b.com | 05.10.2007 um 21:36
Im vergangenen Jahr hatte tri2b.com Johannes Scheubert-Engl im Vorfeld des Ironman Germany in Frankfurt als einen der Alterklassen-Athleten vorgestellt, der sich die Hawaii-Quali in der Main-Metropole sichern wollte. Er schaffte es damals und peilte seinen dritten Start in Kona an. Daraus aber wurde nichts. Eine Virusinfektion hatte den Zeitsoldaten im Spätsommer niedergestreckt. Zehn Tage Krankenhaus zur Beobachtung, und der Start in Hawaii war passé. „Das wäre nichts mehr geworden“, sagt der 30-Jährige heute. „Ich war damals völlig platt.“ In diesem Jahr verläuft alles nach Plan, dem dritten Hawaii-Start steht nun nichts mehr im Wege. „Es ist alles eingetütet soweit“, sagt der Schwabe und freut sich wie ein kleiner Junge auf den Trip. Noch immer ist er bei der Bundeswehr, doch einige Dinge haben sich geändert. Statt als Redakteurs-Offizier bei mehrwöchigen Auslandseinsätzen unterwegs, schiebt er nun Dienst als Controller. Und das heimatnah, in Neckar-Zimmern, gute 20 Kilometer von seinem Wohnort in Mosbach entfernt. „Das ist alles wesentlich einfacher und schöner jetzt. Ich habe wieder mehr Zeit für regelmäßiges Training und bin zudem heimatnah stationiert“, weiß Johannes Scheubert-Engl die Vorzüge der Versetzung zu schätzen. Die 20 Kilometer zur Dienststelle werden natürlich auf dem Rad bewältigt, so wie er früher den Besuch bei Verwandten zu einer Trainingseinheit nutzte. “Ich weiß ja, dass ich nicht ins Preisgeld komme… Wie gut ihm die Veränderung tut, spiegelte sich auch in den Resultaten über die Saison wider. Es sei eine überaus erfolgreiche und gute Saison gewesen, so Scheubert-Engl. Mit seinem Verein SF Neckarsulm stieg er in die 2. Baden-Württemberg-Liga auf, er selbst belegte Platz drei auf der Langdistanz beim Kraichgau-Triathlon hinter Tom Söderdahl und Rolf Lauterbacher und stellte beim Frankfurter Ironman mit 9:03 Stunden eine persönliche Bestzeit auf. Die Hawaii-Quali hatte er damit natürlich in der Tasche. „Bis Ende Juli habe ich dann noch richtig Rennen bestritten, dann kam der klassische Durchhänger“, blickt der Zeitsoldat zurück. Den August über dauerte die schöpferische Pause, die Luft war raus, keine Lust und Motivation, „ich war einfach nur noch müde.“ Mit einem Streckenrekord meldete er sich dann aber beim traditionellen Bunkerlauf seiner Heimatkaserne zurück. 25:02 Minuten brauchte er für die sieben Kilometer, die zum Teil unterirdisch verlaufen, und knackte damit den Streckenrekord. Die Vorgesetzten waren beeindruckt, von da bekam Johannes Scheubert-Engl mehr Zeit zum Training. Das bedeutete, sobald die Arbeit im Büro getan war, war er freigestellt fürs Training. Geradezu ideal für eine ordentliche Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt. Das hat der Schwabe auch ausgenutzt und sieht sich nun gut vorbereitet für das Rennen der Rennen. Am Wochenende startet er nach Hawaii und will sich für die restliche Zeit bis zum Rennen noch ein wenig Erholung gönnen. „Bis dahin mache ich nur Bewegungstherapie und werde mir ansonsten ein bisschen Ruhe gönnen“, sieht er seinem dritten Start ganz entspannt entgegen. „Ich weiß ja, dass ich hier nicht ins Preisgeld kommen werde. Ich mache mir auch gar keinen Stress.“ So wie etwa beim Frankfurter Ironman, denn da ging es immerhin um die Quali. „Aber das Rennen auf Hawaii will ich genießen. Ich will einfach nur ordentlich durchkommen, die Zeit spielt dabei erstmal keine Rolle“, sagt der 30-Jährige, der auch auf Unterstützung aus der Heimat bauen kann. Bei seinen beiden ersten Starts auf Hawaii war er noch für die Bundeswehr quasi im „Einsatz“ und musste sich um nichts kümmern. Diesmal ist es anders, alle Kosten muss er, der seit einem Jahr mit seiner Familie im neuen Haus wohnt, allein tragen. „Ich bin froh, dass ich Sponsoren für die Reise finden konnte. Ohne die würde es gar nicht gehen“, weiß Scheubert-Engl die Hilfe zu schätzen. „Hawaii ist nun mal das Größte, was es gibt, da bin ich für die Unterstützung sehr dankbar.“