Ironman Agegrouper-Story: Mit langer Anfahrt zum Hawaii-Slot

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 18.04.2013 um 21:52
Thomas Obst liebt Triathlon an exotischen Orten. So war es nicht verwunderlich, dass sich der 30-jährige Triathlet von Tria Echterdingen für das Jahr 2013 den Ironman in Südafrika als Wettkampf ausgesucht hat. Allerdings nicht mit einer klassischen Anreise direkt an den Wettkampfort. Um noch ein paar Radkilometer in die Beine zu bekommen stand zuerst eine Etappenfahrt mit dem Rad von Kapstadt nach Port Elizabeth auf dem Programm. Ein etwas anderes Taperprogramm, das aber gewirkt hat. Obst absolvierte den Ironman South Africa in 9:24:22 Stunden und holte sich als 5 der Agegroup 30-34 (35 Gesamt) die Quali zum Ironman Hawaii.

Nach einer Vorbereitung im deutschen Winter mit Training über Eis und Schnee, u.a. mit Skilanglauf, sowie einem Trainingslager auf Fuerteventura ging es für Thomas Obst am 30. März mit dem Flieger nach Kapstadt. Zwei Wochen vor dem Wettkampf begann dann die Anreise via Rad in Richtung Port Elizabeth. Nicht benötigtes Material wurde mit der Post voraus geschickt, um die Radtour nur mit dem nötigsten Gepäck in Angriff nehmen zu können.

Die Tour in Richtung Port Elizabeth


1. Tag, Sonntag 31.03.: Erledigungen in Kapstadt, Wanderung über den Tafelberg
2. Tag, Montag 1.4.: 220 km von "Strand" nach Agulhas, dem südlichsten Punkt Afrikas ("Suidelikste punt van Afrika" auf Afrikaans), entlang der Küste soweit möglich.
3. Tag, Dienstag 2.4.: 200km von Agulhas durchs Landesinnere nach Riversdale, ein regenreicher Tag mit einem ungewollter Abstecher auf einen Schotterweg bei dem Versuch eine Parallelstrasse zur N2 zu fahren. Zwischen Bredasdorp und Swellendam fast 70 km ohne Versorgungsmöglichkeit, kein Haus, keine Tankstelle weit und breit.
4. Tag, Mittwoch 3.4: 90km von Riversdale nach Mossel Bay, dort Trailrun auf dem St. Blaize Trail entlang der Küste.
5. Tag, Donnerstag 4.4: 150 km von Mossel Bay über Oudtshoorn nach Wilderness, Querung des Küstengebirges über Robinson- und Outeniqua-Pass, (820 bzw 800 über dem Meer). Wilde Affen kreuzten hier die Straße. Danach folgte die trockene "Kleine Karoo", eine Halbwüstenlandschaft, mit riesigen Straussen-Farmen.
6. Tag, Freitag, 5.4.: 50km von Wilderness nach Knysna, in einer Pause sollte es in Sedgefield zum Paragliden gehen, was aber wegen zum wenig Wind ausfiel..
7. Tag, Samstag 6.4.: 64 km nach Nature`s Valley, dort habe ich Izak getroffen, den ich vom Ironman 70.3 in East London 2011 kannte. Weiterfahrt im Auto nach Stormsriver. anderung auf den ersten Kilometern des Otter-Trails bis zum Wasserfall.
8. Tag, Sonntag 7.4: Spearfishing in einer einsamen Bucht bei Oyster Bay, wilde Delphine gespottet. Relaxt auf Izaks Milchfarm.
9 Tag, Montag, 8.4: Kompletter Ruhetag auf der Farm
10. Tag, Dienstag 9.4: Anreise Port Elizabeth, ab da typische Racewoche mit leichtem Tapertraining.

Übernachtet hat Obst, bevor er seinen Bekannten Izak traf, immer in sogenannten "Backpacker", der südafrikanischen Variante von Jugendherbergen. Es reichte dort gegen Mittags anzurufen, und ab umgerechnet 10 Euro bekam man eine Übernachtung im Zimmer mit 6-8 Betten, teilweise sogar mit Frühstück. „Müde genug war ich auch immer, so dass mich etwas Lärm nicht störte. Im Gegenteil war es immer interessant andere Reisende zu treffen“, so Obst Die meisten waren recht großzügige umfunktionierte Häuser beziehungsweise Villen, einige mit Pool und abends gab es oft das typische "Braai", südafrikanisch für Barbecue, man musste nur im Supermarkt Fleisch holen und war so bestens versorgt.

Ein Ironman als Genuss

Der Ironman selbst lief für den Deutschen dann war dann wie aus „einem Guss“. „Ich habe zwar gemerkt dass die Beine nicht 100%ig frisch waren auf dem Rad, aber ich konnte konzentriert und gleichmäßig durchfahren“ Zum Ende der 180 km hab es kurzzeitig leichte Krampfanzeichen, die dann auf den ersten Laufkilometern noch für leichte Probleme sorgten. Doch nach der Einnahme von salzigen Crackern und Gels waren diese dann wie weggefegt waren. „Ich konnte wirklich jede Sekunde genießen und hatte extrem viel Spaß den ganzen Tag. Die Zuschauer in Südafrika sind fantastisch und das Wetter war einfach traumhaft“, so das Resümee von Thomas Obst, der, nach dem er sich für den Kona-Slot eingeschrieben hatte, eine ausgiebige Feier folgen ließ.

Thomas Obst trainiert seit dem Herbst 2011 nach den tri2b.com-Trainingsplänen. Seine Zeiten beim Ironman in Port Elizabeth 9:24:22 Stunden (Schwimmen 1:04:45; Radfahren 4:57:48; Laufen 3:15:22)