Jürgen Fais: Die Premiere der Challenge France aus Athletensicht

von Jürgen Fais für tri2b.com | 02.06.2008 um 21:41
Perfektes Wetter, perfekte Landschaft, perfekter Wettkampf mit organisatorischen Mängeln - Wer hätte gestern daran gedacht, dass sich der Wettkampftag mit einem lupenreinen blauen Himmel und wärmenden Sonnestrahlen präsentieren sollte. Um 9:25 Uhr starteten die Profis und Frauen und dann ging es im Fünf-Minuten-Takt weiter, obwohl dieser nicht immer exakt eingehalten wurde und somit mancher Schwimmer erst mal seiner Gruppe nachschwimmen mußte, weil der Startschuss früher als erwartet erfolgte.

Das Wasser mit nur 14 Grad trieb manch einen zu neuen Bestleistungen und ich konnte es auch kaum erwarten ins Ziel zu kommen, wo helfende Hände mich aus dem Wasser zogen.
Im Umziehzelt war schon recht eng und es herrschte Wettkampfstimmung pur. Nur schnell aufs Rad und weg.

Die Radstrecke ist sehr schnell
Am Anfang warteten 300 Höhenmeter und dann bis Kilometer 80 war es nur noch leicht wellig, so dass schnelle Zeiten gefahren werden konnten. Der Kurs ging durch das Naturschutzgebiet Nordvogesen und ist wirklich traumhaft schön. Windschattenfahren wurde kaum betrieben, auch waren die Marschalls sehr präsent und vielleicht wirkte auch die zusätzliche 400m Strafrunde laufen(!) abschreckend. Ab der 80-Kilometermarke ging es noch mal hoch, 200 Höhenmeter stellten sich kurz vor dem Ziel in den Weg und die Beine zuckten gut. Dann Falllinie runter nach Niederbronn, Laufschuhe an und endlich laufen.

Achterbahn im Halbmarathon
Die Laufstrecke hatte es in sich, waren doch circa 200 Steigungsmeter auf den ersten 5 km zu bewältigen, dann ging es wellig nach unten und in die zweite Runde rein. Insgesamt waren es 530 Höhenmeter auf einen Halbmarathon. Deshalb sah man spätestens ab der zweiten Runde viele beim Anstieg gehen. Allerdings war auch hier wieder eine fantastische Landschaft Anreiz und Entschädigung für die anspruchsvolle Laufstrecke.

Der Zieleinlauf und die Finishline erinnerte an Roth. Der Jubel war groß und als Verpflegung warteten allerlei Köstlichkeiten, über Brote, Nudeln, Pizza und Kuchen. Was weniger schön war, dass keine Duschen vorhanden waren! Auch konnten die Wechselbeutel und das Fahrrad erst um 16:00 Uhr abgeholt werden. Das bedeutete, dass man 2-3 Stunden warten musste, um die Kleidung zu wechseln. Nicht auszumalen, hätte sich das Wetter wie am Vortag (Regen und max. 15 Grad...) gezeigt.

Fazit:
Gerne noch mal, klasse Wettkampf, tolle Strecken, Organisation mit Herz, aber auch mit Reserven.

Jürgen Fais

Jürgen Fais finishte das Rennen auf Rang 222./5:00:25 Std. (33:50 Schwimmen/2:40:47 Rad/1:38:20 Lauf). Der Dipl. Sozialpädagoge aus Köln betreute 2006 ein Projekt, bei dem ehemals schwerst Suchtabhängige an drei der härtesten und längsten Bergläufe der Welt teilnahmen (insgesamt 278 km mit 12620 Höhenmeter) ... mehr zum Projekt Über´m Berg - Sehnsucht nach Leben.