Zwei Warendorfer Teil des WM-Teams

von René Penno für tri2b.com | 28.07.2007 um 21:34
So langsam kann es los gehen. Thomas Jackisch und Dirk Knappheide von der Warendorfer Sportunion können den 2. September kaum noch erwarten. Beide hatten im März das große Los gezogen, als ihre Bewerbung für die Triathlon-Weltmeisterschaften der Altersklassen-Athleten in Hamburg angenommen wurde. Die beiden Warendorfer gehören seitdem zur größten Nationalmannschaft, die insgesamt 800 Athleten aller Altersklassen umfasst.

Seit jenem 15. März, als die Mail des Veranstalters aus Hamburg kam, galt die ganze Vorbereitung dem ersten Wochenende im September. Wo der Saisonhöhepunkt der beiden Triathleten der WSU sonst im August lag, verschiebt sich alles nun um rund vier Wochen nach hinten. „Wir sind gut drauf, alles läuft bestens“, sagt der Bankangestellte Thomas Jackisch, der sich in der AK 45 der internationalen Konkurrenz an der Binnenalster stellen wird. Dass die Form, und somit auch die Vorbereitung, stimmen, bewies er zuletzt beim Sassenberger Feldmarksee-Triathlon, wo Dirk Knappheide Dritter wurde, und am vergangenen Samstag beim Borkener Triathlon. Speziell den Wettkampf nahe der niederländischen Grenze hatten sich Jackisch und Knappheide ausgesucht, um sich noch einmal einem richtigen Härtetest zu unterziehen. Denn der Triathlon in Borken war um einiges länger, als die Sprintdistanz, auf der die beiden bei der WM starten werden: In Borken wurden 600 Meter geschwommen, 32 Kilometer Rad gefahren und noch einmal 7,5 Kilometer gelaufen, in Hamburg geht es über 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen. „Das war eine gute Sache. Der Wettkampf hat uns gezeigt, dass wir im Soll sind“, so Jackisch, der auf Rang 21 der insgesamt 200 Starter ins Ziel kam. Dirk Knappheide wurde sogar Zwölfter. Die Platzierungen waren den zwei Warendorfern dabei aber eher zweitrangig. „Viel wichtiger war, dass wir beide uns gegenüber dem Vorjahr um etwa drei Minuten verbessern konnten. Da spielte die Platzierung gar keine so große Rolle, denn in diesem Jahr war auch ein viel stärkeres Feld am Start“, berichtete Thomas Jackisch. Im vergangenen Jahr belegte Dirk Knappheide bei der gleichen Veranstaltung noch Rang vier.


Training zwischen den Terminen
Bis zum letzten Wochenende hin folgten noch einige härtere Trainingseinheiten mit hoher Intensität, seit Anfang dieser Woche steht die aktive Erholung im Vordergrund. Dann sollten alle Stärken noch weiter verbessert und alle Schwächen ausgebügelt sein. Für Thomas Jackisch war die schwächste Disziplin bisher das abschließende Laufen. „Aber in Borken war es so, dass ich nur noch die anderen überholt habe. Sonst bin ich immer von acht neun Konkurrenten noch überholt wurden“, schmunzelt der Warendorfer und ist zuversichtlich.

Viel Zeit für ein tägliches und effektives Training blieb allerdings keinem von beiden. Thomas Jackisch pendelt beispielsweise beruflich zwischen Münster und Düsseldorf. „Da muss eben auch mal die Mittagspause oder die Zeit zwischen den Terminen für ein Lauftraining herhalten“, ist Flexibilität eine große Voraussetzung für den Warendorfer. Ein ausgeklügelter Trainingsplan macht deshalb wenig Sinn. Mit kurzfristigen telefonischen Absprachen treffen sich die beiden WM-Teilnehmer zum Radtraining nach Feierabend oder schieben die einzelnen Einheiten so ein, wie der eigene Terminplan es zulässt. Auch wenn das Radtraining schon mal auf den späten Abend verlegt wird. Dirk Knappheide, der als mehrfacher Olympia- und WM-Teilnehmer im Modernen Fünfkampf bereits über reichlich internationale Erfahrung verfügt, bleibt ohnehin nichts anderes übrig. Als Schwimmmeister im Warendorfer Hallenbad schiebt er Schichtdienst, trotzdem versucht er, fünfmal in der Woche sein Training durchzuziehen. Rund zehn Stunden kommen so zusammen.

Jetzt aber steigt allmählich der Pegel bei den Warendorfer WM-Teilnehmern. Die Form stimmt, mit neuen Sonnenbrillen und der Unterstützung diverser Sponsoren ausgestattet, unter anderem bekommen sie ein Wohnmobil für das Wochenende in Hamburg zur Verfügung gestellt, kann die Weltmeisterschaft nun kommen. „Wir sind auf einem guten Weg und sehen dem Ganzen sehr positiv entgegen“, sagt Thomas Jackisch, der aber auch immer wieder betont, dass sie doch nur Freizeitsportler sind. Dennoch wollen sie nicht ganz sang- und klanglos untergehen am Hamburger Rathaus. Um sich entsprechend auf ihren Wettkampf vorzubereiten, reisen die beiden schon am Donnerstagvormittag in Hamburg an. Dann bleibt ihnen noch genügend Zeit, sich die Gegebenheiten näher anzuschauen und eine Trainingsrunde in der Binnenalster zu drehen. Die WM ist für Dirk Knappheide und Thomas Jackisch, das merkt man ihnen an, schon jetzt ein Erlebnis. Der Wettkampf wird wohl nur noch das berühmte Tüpfelchen auf dem i.