Patrick Lange: Es wird schwer, mich zu schlagen

Michael Rauschendorfer & Harald Eggebrecht für tri2b.com | 05.07.2018 um 19:30
Patrick Lange geht am Sonntag als amtierender Ironman Hawaii-Sieger und mit Startnummer 1 in seinen Frankfurter Heim-Ironman. Lange, gebürtig aus dem nordhessischen Bad Wildungen, der in Darmstadt lebt und trainiert, wird sich entlang der Wettkampfstrecken der Anfeuerung durch die einheimischen Fans sicher sein können. Wir haben drei Tage vor der Ironman European Championship mit Patrick Lange über die finale Vorbereitung und die große Erwartungshaltungen gesprochen.

tri2b.com: "In Frankfurt und auf Hawaii zählts wirklich", ist ein Zitat von dir. Wo steht dein Zählerstand für den Sonntag? Sprich ist der Tank so voll, dass deine Fans einen Patrick in Topform erwarten dürfen?
Patrick Lange (P.L.): Definitiv, ich fühle mich sehr gut vorbereitet. Natürlich denke man immer, wie alle anderen 3.000 Athleten auch - die jetzt nervös werden - man hätte jetzt gerne noch etwas mehr Zeit. Aber das ist ganz normal. Ich hatte keine Trainingsausfälle, ich habe alles so durchziehen können wie ich wollte. Ich habe in den letzten eineinhalb Wochen wirklich gemerkt, dass die Form ansteigt, es mir leicht fällt im Training und die Erholung kommt. Das alles macht mir Mut und ich habe auf jeden Fall Bock.

tri2b.com: Die Erwartungen an den amtierenden Hawaii-Sieger von außen sind natürlich immer riesig. Was groß sind deine eigenen Erwartungen?
P.L.: Ich glaube die Erwartungen, die ich an mich habe, sind eigentlich die allergrößten. Niemand hat größere Erwartungen an mich, als ich selbst (lacht). Von daher kann ich mich eigentlich auch nur selber schlagen. Wenn ich es runter breche und ich rufe das ab, was ich zu leisten im Stande bin, dann wird es ganz schwer, mich zu schlagen. Ich denke vor allem beim Laufen geht aktuell was. Das ist meine Waffe, die noch einmal geschärft worden ist. Die möchte ich jetzt auf jeden Fall auspacken    und auch zeigen.   

tri2b.com: Wie gut ist dir in den letzten Trainingswoche der Spagat zwischen "das letzte Herauskitzeln" und "Nicht Überziehen" gelungen?
P.L: Ich glaube es ist mir sehr gut gelungen. Ich mache den Triathlonsport jetzt schon seit 17 Jahren und hab da schon einiges durch. Vor allem habe ich mit Faris Al-Sultan einen sehr erfahrenen Trainer an meiner Seite, der mir da besonders geholfen hat auch nicht zu überpacen. Er hat mich eben auch bestärkt, wenn es mal nicht so gut läuft, was übrigens auch ganz normal ist. Also auch einfach mal zu sagen: "Ja ok, dann fahr halt einfach nur locker,  fahr mal eine Stunde weniger oder laufe mal etwas langsamer, das ist alles in Ordnung."  Man braucht da ein Umfeld, das einen auffängt und einfach runter reguliert und Sicherheit gibt. Das ist mir und meinem Team sehr gut gelungen.

tri2b.com: Die Zusammensetzung des Profifeldes lässt ein sehr schnelles Radfahren erwarten. Wie bist du darauf vorbereitet?
P.L.: Woran machst du das fest?

tri2b.com: Ein Andi Böcherer fährt gerne vorne weg. Jan Frodeno und Nick Kastelein haben im Kraichgau von Beginn an drauf gedrückt
P.L.: Den Nick haben wir ja dann fast noch eingeholt. (schmunzelt etwas). Ich sehe es etwas anders. Ich glaube das es beim Schwimmen vor allen Dingen ein sehr sehr schnelles Rennen werden wird. Mit Josh Amberger, mit Frodo und Nick Kastelein. Deshalb erwarte ich eher das es beim Schwimmen hart zur Sache geht und dort nicht so gebummelt wird, wie gerade eben bei der Challenge Roth. Man wird vom Anfang an hellwach sein müssen, da wird es richtig abgehen. Ansonsten hat man natürlich immer Dynamik im Radfahren, die geprägt ist von Athleten wie Andi Böcherer. Das darf man natürlich auch nicht außer Acht lassen. Es ist dann aber auch wichtig, taktisch bei sich zu bleiben. Anders als ich es letztes Jahr probiert habe, vielleicht hier und da das eine oder andere Körnchen mehr zu sparen und auf den Marathon zu setzen.

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