Philipp Mock: Die Werratal-Region ist ein Paradies für Radfahrer

Harald Eggebrecht für tri2b.com | 25.07.2019 um 10:45
Der gebürtige Eschweger Philipp Mock startet seit dem Jahr 2017 als Triathlonprofi und ist das sportliche Aushängeschild des WerraMan-Eschwege Triathlon, der am 17. August 2019 erstmals auch zusätzlich über die Olympische Distanz ausgetragen wird. Bereits sieben Mal hat der 31-Jährige sein Heimrennen gewonnen, wo er im Jahr 2005 zum ersten Mal Triathlonluft schnupperte, um 2010 vom Handballsport gänzlich zum Triathlon zu wechseln. 2011 stand Mock erstmals ganz oben auf dem WerraMan-Siegerpodest, 2012 beim ersten Hawaii-Start ging es für den Nordhessen in der Agegroup 18-24 auf Rang drei. Als Profi ließ Philipp Mock im Vorjahr mit den Rängen 8 (Ironman Cozumel) und 10 (Ironman Frankfurt) aufhorchen. Wir haben mit dem gelernten Augenoptiker-Meister, der von Andi Dreitz´s Trainer Rainer Skutschik betreut wird, über das Heimspiel beim WerraMan und den Traumberuf Triathlonprofi gesprochen.

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tri2b.com: Warum sollte man den WerraMan einmal in seiner Triathlon-Karriere gemacht haben?
Philipp Mock (P.M.): Die Region rund um Eschwege ist ideal für einen Triathlon.  Das Schwimmen im Meinhardsee ist sehr übersichtlich und so auch für Einsteiger perfekt geeignet. Das Gleiche gilt auch für die flache Radstrecke.  Beim Laufen geht es zum Schluss in die von historischen Fachwerkhäusern geprägte Altstadt von Eschwege. Die Atmosphäre beim Zieleinlauf ist dort wirklich einmalig. 

tri2b.com: Geografisch liegt das Werratal und Eschwege ziemlich genau in der Mitte Deutschlands. Was hat die Region für Triathleten zu bieten, die sich den WerraMan auf die To-Do-Liste geschrieben haben?
P.M.:  Man findet rund um das Werratal vor allem viel intakte Natur und Ruhe. Ideal um entspannt seine Radkilometer zu sammeln. Es ist wirklich ein Paradies für Radfahrer, kein Vergleich z.B. zur oft sehr hektischen Rhein-Main-Region. Ein Punkt, der in der gerade heiß diskutieren Radfahr-Sicherheitsdebatte immer wichtiger wird. Es bietet sich daher wirklich sehr gut an, den WerraMan mit ein paar Tagen Radurlaub in der Region zu verbinden.  

tri2b.com: Der WerraMan ist vom Streckenprofil ja absolut flach, wie sieht es mit den Streckenprofilen in der Region aus. Triathleten wollen sich auch richtig austoben können?
P.M.: So flache Abschnitte wie im Rennen findet man im Werratal. Drum herum geht es ordentlich zur Sache und man kann sein Höhenmeterkonto sehr schnell in den vierstelligen Bereich hoch schrauben. Der  Hohe Meißner (713 m), wo laut Grimms Märchen Frau Holle wohnen soll, ist der Scharfrichter der Region. Auf den diversen Auffahrten können zwischen 350 und 700 Höhenmetern auf Stück absolviert werden. Eine Auffahrt ist sogar mit einem Stoppomat ausgestattet. 

tri2b.com: Du bist gebürtig aus Eschwege und hast dort auch deine ersten Triathlon-Schritte unternommen. Was zählt hinsichtlich der Aufmerksamkeit mehr. Als Lokalhero ein Sieg beim WerraMan oder eine Top Ten Ironman-Platzierung, wie zuletzt im Herbst 2018 im mexikanischen Cozumel.
P.M.: Anfangs waren die Siege beim Heimrennen für mich natürlich enorm wichtig. Mittlerweile sind gute Platzierungen bei den großen Rennen verständlicherweise mein Hauptziel, trotzdem ist der WerraMan für mich immer etwas sehr Besonderes, wenn man so viele Freunde und Bekannte vor Ort trifft. 

Mr. WerraMan Philipp Mock: Bereits sieben Mal hat der Eschweger sein Heimrennen gewonnen - © WerraMan

 

tri2b.com: Du bist seit dem Jahr 2017 mit einer Profilizenz unterwegs. Haben sich deine Ziele bisher erfüllt?
P.M.: Ein Grund für den Wechsel vom Altersklassen-Athleten zu den Profis waren Erlebnisse wie beim Ironman Hawaii 2016, wo im Agegrouper-Bereich einfach kein faires Rennen mehr möglich ist. In den Profifeldern geht es definitiv fairer zu, auch wenn es dort leider auch Athleten gibt,  die sich nicht ganz an das Regelwerk halten. Die Chance als Profi zu starten hat man nur einmal im Leben.  Mit meinem abgeschlossenen Studium zum Augenoptiker-Meister/Optometrist in der Hinterhand ist dieser Lebensabschnitt  auch kein Vabanquespiel. Ich arbeite auch jetzt in den ruhigeren Phasen der Saison im elterlichen Brillengeschäft mit, nehme mich dann aber in den Trainingshochphasen komplett raus. 

Auf dem Rad kann Philipp Mock seine Stärken ausspielen - © Privat

 

tri2b.com: Du bist gewissermaßen ein Triathlon-Quereinsteiger und warst schon jenseits der 20, als du mit gezieltem Triathlontraining begonnen hast. Wie schwer wiegt diese Hypothek?
P.M.: Während ich mich beim Laufen und insbesondere beim Radfahren sicher nicht verstecken muss, tue ich mich beim Schwimmen immer noch extrem schwer. Ich bin pro Woche so 18 bis 20 Kilometer im Wasser. Aber oft sind es eben die technischen Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen. So hat mich an Ostern  ein Radsturz und die dadurch resultierende Schwimmpause hier wieder deutlich zurück geworfen. Ich merke das auch, wenn mir Rainer (Skutschik) dann in Bayreuth bei den Schwimmeinheiten richtig auf die Finger schaut. Das ist von der Qualität schon noch mal was anderes als im heimischen Schwimmverein, wo für die Korrektur der individuellen Feinheiten wenig Zeit ist. 

tri2b.com: Du bist jetzt 31 Jahre alt. Die besten Jahre auf der Langdistanz sollten eigentlich jetzt anstehen. Wohin kann die Reise gehen?
P.M.: Es wäre natürlich ein Traum auch als Profi einmal die Qualifikation für den Ironman Hawaii zu schaffen. Nachdem ich beim Ironman Frankfurt von einem Defekt ausgebremst wurde steht nun der Ironman Hamburg mit auf dem Programm. 

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