Nikos Bartlog: Schneeflucht in den Süden

von Nikos Bartlog für tri2b.com | 06.05.2017 um 11:49
Eine harte Trainingswoche steht auf dem Programm, mit vielen Radkilometern, aber der April macht was er will und schickt unaufhörlich Schneewolken in mein oberbayerische Trainingsrevier. Was tun? Warm anziehen, Rolle fahren? Ich entschloss mich zur Flucht! Los ging es am Freitagmittag mit Schneefall in Benediktbeuern in Richtung Brennerpaß. Etwas bedenken hatte ich schon, da ich ja schon Sommerreifen am Auto montiert hatte. Da wir uns keinen Stress machen wollten, sind wir die alte Brennerstraße gefahren. Oben am Brenner erwartete uns eine richtige Winterlandschaft mit 40 cm Neuschnee. Der Hammer.

Weiter auf der alten Straße ging es nur wieder hinunter Richtung Sterzing. Hier angekommen war der Schnee schon wieder Geschichte und es hatte schon mal Temperaturwerte von über 10 Grad. Leider war noch etwas Stau und wir kamen erst gegen 19 Uhr in Klobenstein an unserer Ferienwohnung an. Die Berge rundherum waren alle tief verschneit und auch die Temperaturen waren hier oben auch wieder recht frisch.

 Schnee am Brennerpass 

 

Von 3 auf 20 Grad

 

Am Samstag machte ich mich bei äußerst frischen 3 Grad um 10.30 Uhr auf.  Mein Plan war die 18 km Abfahrt runter nach Bozen schnell hinter mich zu bringen. Ich hoffte, dass es dort unten etwas wärmer sein würde. Der Plan ging voll auf und nach der frischen Abfahrt erwartete mich in Bozen schon eine angenehme Temperatur von 12 Grad, die im Laufe des Tages auf knapp 20 Grad anstieg, inklusive Sonnenschein. Der Plan war voll aufgegangen:)   

 

Bozen - Trento - Bozen - Trento - Bozen 

 

Da es oben in den Bergen doch sehr kalt war und es auch weit runter geschneit hatte, beschloss ich den Etschradweg bis Trento zu fahren und dann wieder zurück bis Bozen, um mich hier mit der Familie zu treffen.  Es war mittlerweile richtig angenehm warm geworden und auf dem  Radweg war ganz schön was los, sodass es zu keiner Zeit langweilig wurde. Die Zeitfahrposition konnte ich dabei auch ausgiebig trainieren:).  Mittlerweile hatte der Wind  ganz schön aufgefrischt, der mich runterwärts ordentlich unterstützte. Aber ich musste den ganzen Weg ja auch wieder zurück. So wurden die zweiten 70 Km dann auch noch etwas anstrengender, da ich zurück auch recht zügig unterwegs sein wollte.  Ich verlor aber im Wind nur 1 km/h beim Schnitt und kam nach 142 km immer noch mit einem knappen 33er Schnitt in Bozen an. Ein sejr gelungener Ausritt:). Am Abend ging es dann noch in den hauseigenen Whirlpool und in die Sauna. Perfekt!

Hier rollt´s gut: Der Etschradweg zwischen Bozen und Tento

 

Das "Schmankerl" für den Schluss aufgehoben

 

Am Sonntag ging es eigentlich genauso wieder nach Trento, da es oben in den Bergen doch noch relativ frisch war und ich die Sonne und Wärme im Tal genießen wollte. Allerdings hatte ich mir hier das "Schmankerl", den 18 km langen Anstieg, den ich in der Früh immer hinuntergefahren war, bis zum Schluss aufgehoben. Schon krass, wenn du nach 138 km dann in den Berg reinfährst. Ich fand dann aber einen guten Rhythmus  und so war ich oben  am Hotel  nach 155 km zwar ganz gut gerichtet aber eben nicht total fertig. Da es schon wieder relativ frisch war und ich in Kurz/Kurz unterwegs war, ging es jetzt relativ direkt in die Saune und den Whirlpool. Wieder ein voll gelungener Ausritt. 

Am Montag wollte ich dann eigentlich mit dem Rad Richtung Brenner hochfahren, da aber unser Turbolader am Auto seinen Geist aufgegeben hatte, und meine Frau mit dem "kaputten" Auto nicht fahren wollte, sind wir dann um 10 Uhr Richtung Heimat aufgebrochen. Schön langsam, da das Auto nicht mehr schneller als 80-90 km/h ging;  inklusive mit Warnblinkanlage und im erstem Gang den Zirler Berg hoch. Ein Traum. Insgesamt aber ein wunderschöner Trip nach Südtirol, der nach einer Wiederholung schreit, wenn das Wetter bei uns daheim wieder mal einen Strich durch die Rechnung macht.