Ironman 70.3 EM: Titel an Von Berg und Hauschildt, Raelert nach Führung mit DNF

von tri2b.com | 17.06.2018 um 13:06
Der US-Amerikaner Rudolphe Von Berg und Melissa Hauschildt haben im dänischen Elsinore die Ironman 70.3 European Championship gewonnen. Von Berg setzte sich nach 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen in einem engen Lauffinale gegen den Briten Adam Bowden durch. Michael Raelert gab das Rennen auf den ersten Laufkilometern verletzungsbedingt auf, nachdem er auf dem Rad zusammen mit Van Berg noch an der Spitze lag.

Michael Raelert kam als Zweiter einer fünfköpfigen Spitzengruppe aus den Fluten des Hafenbeckens in Elinore und konnte von vorne sein geplantes Unternehmen "EM-Titelverteidigung" in Angriff nehmen. Maurice Clavel verlor überraschenderweise 1:45 min. auf die Topschwimmer des Tages, der mit dem Schweden Patrik Nilsson zu seinem Zeitfahrrad eilte. Die Mitfavoriten Bart Aernouts (+2:50) aus Belgien und der Österreicher Michael Weiss (+4:15) mussten noch mehr Rückstand hinnehmen.

 

Raelert setzt auf dem Rad die Akzente  

 

Fast wie in alten Zeiten bestimmte Raelert auf dem Rad das Tempo an der Spitze. Zunächst war der Rostocker mit Rudolphe Von Berg aus den USA, dem Briten Adam Bowden und Emilio Aguayo Munoz aus Spanien in einer Vierergruppe unterwegs. Im weiteren Verlauf mussten Bowden und Aguayo Munoz abreißen lassen und Raelert und Von Berg bildeten für den Rest der Radstrecke ein Duo und wechselten gemeinsam in den Halbmarathon.

 

Von Berg ringt Bowden im Lauffinale nieder

 

In den Laufschuhen war Raelerts Traum vom vierten Ironman 70.3-EM-Titel dann allerdings schnell ausgeträumt.  Aufgrund einer Wadenverletzung musste der 37-Jährige das Rennen aufgeben."Es lief bis zum Ende des Radfahrens eigentlich richtig gut“, sagte der dreimalige Europameister. „Ich habe nur schon beim ersten Wechsel und dann auf dem Rad deutlich gemerkt, dass ich Probleme mit meiner Wade bekommen könnte. Leider hat sich dies beim Wechsel zum Laufen dann bestätigt. Ich bin noch vor Rodolphe Von Berg in den Wechsel eingelaufen, die Motivation war da, aber die Signale meiner Wade waren deutlich. Beim zweiten Wechsel war klar, dass ich das Rennen nicht zu Ende laufen kann.“

Seine Chance wollte nun der Brite Adam Bowden nutzen, der schnell seinen  zweiminütigen Rückstand zu Von Berg zulief. Allerdings kostete die Aufholjagd richtig Körner, denn Bowden konnte sich nun nicht mehr entscheidend von seinem Gegenspieler um den Sieg absetzen.  Erst auf dem letzten Kilometer sollte die Entscheidung um den EM-Titel fallen, als der Brite den US-Amerikaner dann sogar ziehen lassen musste. Rudolph Von Berg triumphierte in 3:40:22 Stunden, Bowden (3:40:52) folgte 30 Sekunden dahinter als Zweiter. Dahinter sicherte sich Bart Aernouts (3:44:38) Rang drei, der den Schweizer Ruedi Wild (3:44:46) noch vom EM-Podium stoßen konnte. Maurice Clavel beendete das Rennen auf Rang neun, knapp vor einem ebenfalls geschlagenen Michael Weiss. 

 

Hauschildt vor Frederiksen

 

Helle Frederiksen führte vor heimischem Publikum das Feld der Frauen beim Schwimmen überlegen an. Fast drei Minuten vor der Australierin Melissa Hauschildt kam die Dänin aus dem Wasser und behauptete die Führung nun fast über die gesamte Radstrecke. Gegen Ende der 90 Radkilometer schwanden bei Frederiksen dann allerdings die Kräfte und Hauschildt konnte kurz vor der zweiten Wechselzone die Führung übernehmen.  

Eine knappe Minute Vorsprung nahm Hauschildt mit auf die Laufstrecke. Bis zur Halbmarathonmarke konnte die Dänin der Australierin fast im Gleichschritt folgen, dann ging die Lücke allerdings noch weiter auf. Hauschildt triumphierte in 4:07:18 Stunden vor Frederiksen (4:09:43), die damit wie im Vorjahr mit Rang zwei beim Heim-Ironman 70.3 vorlieb nehmen musste. Mit deutlichem Abstand folgte die Schwedin Sara Svensk (4:17:11) auf Rang drei.

 

Ironman 70.3 Luxembourg

 

In Luxembourg ging der Sieg über die Ironman 70.3-Distanz an Manuel Küng. Der Schweizer (3:51:59) verwies den Franzosen Romain Guillaume (3:54:29) und den Briten Colin Norris (3:56:23) auf die Plätze zwei und drei. Bester Deutscher war Marcus Herbst auf Rang fünf. Bei den Frauen gewann Österreicherin Lisa Hütthaler (4:13:52) vor Susie Cheetham (4:15:59) aus Großbritannien und der Belgierin Alexandra Tondeur (4:20:31). Auf den Rängen vier, fünf und sieben sorgten Mareen Hufe, Laura Zimmermann und Katja Konschak für ein gutes deutsches Ergebnis im Großherzogtum.