Ironman 70.3 Kraichgau: Frodeno mit Start-Ziel-Sieg, Philipp gelingt Titelverteidigung

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 03.06.2018 um 13:31
Jan Frodeno hat beim Ironman 70.3 Kraichgau seine Extraklasse einmal mehr unter Beweis gestellt und über die 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen in 3:49:05 Stunden überlegen gewonnen. Bei seinem Start-Ziel-Sieg ließ der gebürtige Kölner seiner Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance und verwies den amtierenden Hawaii-Sieger Patrick Lange (3:55:35) und den Australier Nick Kastelein (3:57:13) klar auf die Ränge zwei und drei. In Frodeno-Manier war auch wieder Laura Philipp unterwegs. Die Heidelbergerin wiederholte in 4:20:50 Stunden ihren Vorjahreserfolg und durfte sich zudem über Saisonsieg Nummer drei freuen.

Jan Frodeno ging sein Kraichgau-Debüt wie gewohnt offensiv an. Zusammen mit seinem australischen Trainingskumpel Nick Kastelein löste sich der zweimalige Hawaii-Sieger beim Schwimmen schon früh vom Rest des Profifeldes. Bereits nach 23:29 min. stürmte Frodo den Anstieg in Richtung Wechselzone hinauf. Zusammen mit Kastelein.  Erster Verfolger war mit 1:05 min. Rückstand Andi Böcherer, der noch der Niederländer Bas Diederen an den Fersen hing. Fast 2 Minuten vergingen, dann stieg als Fünfter Lokalmatador Markus Rolli aus dem 23,7 Grad warmen Hardtsee, direkt gefolgt von Patrick Lange.

 

Frodeno und Kastelein machen zuerst gemeinsame Sache

 

Auf dem Rad blieben Frodeno und Kastelein bei der Anfahrt ins Land der 1000 Hügel wie bei einer Trainingsfahrt zusammen - selbstverständlich mit den regel-konformen Abständen. Böcherer fuhr dahinter als Einzelkämpfer über den Schindelberg in Richtung Odenheim, vor einer sich nun formierenden Vierergruppe mit Rolli, Lange, Julian Mutterer und Marc Dülsen.

Vorne zogen Frodeno und Kastelein ihre gemeinsame Kraichgau-Sightseeing Tour zunächst weiter konsequent durch. In Flehingen, dem südlichen Teil der Radstrecke nach 50 Kilometern, betrug ihr Vorsprung knapp über zwei Minuten auf die Verfolgergruppe, die mittlerweile zu Böcherer aufgefahren war. Auf dem Rückweg in Richtung Bad Schönborn, mit den fordernden Anstiegen nach Tiefenbach und zurück über den Schindelberg ließ Frodeno dann auch seinen Trainingskollegen zurück. Kastelein verlor nun viel Zeit und konnte sich nur noch knapp vor den Verfolgern in die zweite Wechselzone retten.

 

Frodeno schaltet noch einen Gang dazu

 

Beim Laufen legte Frodeno gleich noch einen drauf und vergrößerte seinen Vorsprung weiter. Nach gut der Hälfte des Halbmarathons war Patrick Lange mit bereits über 6 min. Rückstand der erste Verfolger, zusammen mit Kastelein. Böcherer lag schon fast 8 min. hinter Frodeno zurück.  Angefeuert vom tollen Kraichgauer Publikum lief Frodeno (Halbmarathonzeit: 1:11:06) in 3:49:05 Std. zum überlegenen Sieg und blieb nur 50 Sekunden über dem Streckenrekord von Andi Raelert aus dem Jahr 2012. Lange sicherte sich nach einem soliden Lauf Rang zwei vor Kastelein. Dahinter folgte auf den Rängen 4 bis 7 ein deutsches Quartett mit Andi Böcherer, Marc Dülsen, Markus Rolli und Julian Mutterer. 

 

Die nächste Laura Philipp-Show

 

Zunächst durfte Anna-Lena Pohl (26:17 min) als alleinige Schwimmleaderin das Bad in der Zuschauermenge auf dem Weg in die erste Wechselzone genießen. Über 2 Minuten vergingen, bevor Natascha Schmitt (28:29 min.) eine Vierergruppe mit der Titelverteidigerin Laura Philipp, Daniela Sämmler und der Schweizerin Nina Derron in die Wechselzone führte.

Schon nach den ersten Radkilometern war dann klar. Laura Philipp macht heute dort weiter, wo sie letzte Woche in St. Pölten aufgehört hatte. Keine der Konkurrentinnen konnte der Heidelbergerin mehr folgen, die nach 50 gefahrenen Kilometern bereits über dreieinhalb Minuten Vorsprung heraus gearbeitet hatte. Angesicht Philipps Laufstärke durfte sich das Verfolgertrio mit Sämmler, Derron und Yvonne van Vlerken schon jetzt erste Gedanken um die beste Taktik im Kampf um Rang zwei machen.

6 min. Vorsprung nahm Philipp vor Sämmler mit in die Laufschuhe. Dort sollten weitere 4 dazu kommen, so dass die Uhren am Ende bei 4:20:50 Std. für die Siegerzeit stehen blieben.  Daniela Sämmler wurde  wie schon in Marbella Zweite (4:31:16) vor Yvonne van Vlerken (4:34:58), die sich nach ihrer Rennaufgabe beim Ironman Lanzarote in der Vorwoche gut erholt zeigte.