Eine Sportbrille für alles: Die NAKED Falcon im Praxistest

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 27.07.2020 um 12:10
Eine Sportsonnenbrille gehört zur Basisausstattung, wenn es im Triathlon-Training aufs Rad oder in die Laufschuhe geht. Hohe Funktionalität und dazu gleichzeitig den höchstmöglichen Style-Faktor erzielen, so dürfte für die allermeisten Triathleten das Anspruchsprofil an eine gute Sportbrille aussehen. Die NAKED Falcon soll genau diese Eigenschaften in idealer Weise vereinen. Wir haben den „Gamechanger“ - so der Werbeslogan des jungen österreichischen Start-Up-Unternehmens NAKED Optics - über mehrere Wochen im Training (Laufen, Radfahren und Skirollern) ausprobiert, der auch in der Preisgestaltung (erhältlich am 74,99 EUR) eine echte Kampfansage ist.

NAKED Optics verfolgte bei der Entwicklung der Falcon ein Ziel: Eine Brille für alle Sportarten und Einsatzbereiche. Herausgekommen ist eine moderne Shield-Konstruktion, die die Augen großflächig vor Sonne, Wind und Staub schützen soll.

Für die Falcon hat NAKED insgesamt 5 verschiedene Linsen entwickelt. Die Wunschlinse kann bei der Bestellung im Online-Shop zusammen mit der Rahmenfarbe (derzeit 4 Farben) ausgewählt werden. Außerdem können einzelne Linsen für den gewünschten Einsatzbereich unkompliziert nachbestellt (je nach Tönung 24,99 bzw. 29,00 EUR) und ergänzt werden.  Das Spektrum der Linsen reicht von einer klaren Scheibe bis hin zur sehr stark abgedunkelten Scheibe. Unsere Testbrille war mit der roten Scheibe (polarisiert, CAT. 2, 20,5 % Lichtdurchlässigkeit) ausgestattet, die laut Hersteller am besten für wechselnde Bedingungen geeignet ist.

Die rot-verspiegelte Linse der NAKED Falcon ist ideal, wenn zwischen Sonne- und Schatten gewechselt wird - © tri2b.com

NAKED bietet die Falcon auch als Extra-Lens-Bundle an. Hier ist das zweite Wunschglas gleich mit dabei. Zum Lieferumfang der Falcon gehört ansonsten grundsätzlich ein Brillenband, ein Schweißband, ein Microfaser Beutel und ein Hartschalen-Etui.

Ein weiteres Add-On ist das Falcon-Prime-Bundle, mit dem aus der Shield-Konstruktion im Handumdrehen eine Skibrille entsteht (wurde von uns nicht getestet).

 

Unser Testfazit:

 

In einem wuchtig und stabil wirkenden Hardcase in Carbon-Optik kommt die Falcon daher, deren Shield-Konstruktion ebenfalls XL-dimensioniert ist. Die breite und stark gebogene Scheibe deckt die Augenpartie sehr großflächig ab und sorgt so für optimalen Schutz. Einen Luftzug an die Augen gibt’s nicht mehr. Sehr gut gefallen hat uns dabei die rötlich verspielte Linse, die wie vom Hersteller beschrieben, bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen (Sonne- Schattenwechsel) durchgängig gute Sicht vermittelte. Der Wechsel der Linse ist ebenfalls kinderleicht und auch die Qualität der Linse überzeugte uns hinsichtlich der optischen Reinheit und der Kratzfestigkeit.  Auch nach den umfangreichen Testsessions wies die Scheibe nur sehr geringe Gebrauchsspuren auf.

Die NAKED Falcon im Praxiseinsatz - © tri2b.com

Leichte Vorbehalte erzeugte zunächst der extrem biegsame, aus TR 90-Material, gefertigte Rahmen, in dem die Linse beim Verdrehen in den Händen deutliche Geräusche von sich gab. Im Praxistest erwiesen sich die Vorbehalte dann definitiv als unbegründet. Der Falcon-Rahmen ist wirklich für den Hardcore-Einsatz geeignet.

Kommen wir zum Sitz. Unsere Tester gehörten von der Kopfform und -größe eher zur Gattung „schmal“ bzw. „klein“ bis „mittelgroß“.  Die Falcon saß hier auch dank des anpassbaren Nasenstegs immer fest auf der Nase, beim lässigen Hochstecken auf die Stirn fiel der „Headbanging-Test“ allerdings negativ aus. Hier wären formbare Bügel das Tüpfelchen auf dem I.

Das per Magnet aufklickbare „Stirnband“ ist eine gute Option, wenn es besonders schweißtreibend zur Sache geht (z.B. Pässefahrt, Berglauf), macht die 32 Gramm leichte Falcon allerdings auch um 7 Gramm schwerer.

Ein sehr wichtiger Punkt ist der Passform-Check der Falcon in Verbindung mit dem Radhelm. Die große Shield-Konstruktion hat zur Folge, dass je nach Kopf- und Helmform der Platz zwischen dem oberen Brillenrahmen und dem Radhelm  „eng“ werden kann. Bei unseren Testern war z.B. eine Brillen-Helmkombi grenzwertig – es gab einen Kontaktpunkt – was auf Dauer ein unangenehmes Druckgefühl auf der Nase erzeugte. Andere getestete Kombinationen harmonierten hingegen einwandfrei. Hier hilft nur selbst mit dem eigenen Helm den Sitz checken.  NAKED Optics bietet hierfür eine 30-tägige Geld-Zurück-Garantie an (gilt nur für unbenutzte Ware).

In Summe ist die NAKED Falcon eine wirklich sehr gut durchdachte Sportsonnenbrille und unserer Meinung nach für das komplette Ausdauersport-Spektrum bestens geeignet. Hinsichtlich der Optik ist die Brille vor allem ein heißer Tipp für die Fans von auffallenden Shield-Konstruktionen.  Außerdem überzeugte uns die Falcon in Punkto Preis-Leistungs-Verhältnis.    

Technische Details

HerstellerNAKED Optics
ModellFalcon
empf. VK-Preis ab 74,99 EUR
UV-Schutz100% UV400
Farb- & Tönungsvarianten Rahmen: Schwarz, Wei?, Metal-Grey, Dark-Magenta /Linsen: Black (strahlender Sonnenschein), Blue (helles Licht),Red (wechselendes Licht), Orange (dunkleres Licht), Clear (sehr dunkleres Licht)
Gewicht 32 g (39 g inkl. des aufklickbaren Schweißbandes)
beste Passform normale und eher breitere Gesichtsformen
Webnakedoptics.net

Fotoserie: NAKED Falcon