Ratingen Triathlon: Lisa Norden und Gustav Iden gewinnen mit Streckenrekord

von tri2b.com | 20.09.2020 um 21:38
Die 12. Ausgabe des Stadtwerke Ratingen Triathlon stand nicht nur durch die Corona-Pandemie, und den daraus resultierenden umfangreichen Hygienevorgaben, unter einem ganz besonderen Stern. In dem lange als Geheimmission organisierten „Pushing Limits Race“ gingen insgesamt 40 geladene Profiathleten an den Start. Die Siege in dem durch die PTO mit 15.000 Euro dotieren Kurdistanzrennen holten sich in überlegener Manier die Schwedin Lisa Norden und der amtierende Ironman 70.3-Weltmeister Gustav Iden aus Norwegen. Die intransparente Auswahl des Starterfeldes des Einladungsrennens sorgte parallel allerdings auch für deutliche Kritik. Elf deutsche Profiathleten wandten sich in einem offenen Brief via Facebook mit ihrem Anliegen an Presse.

>>Zum offenen Brief: Ein Appell an die Chancengleichheit im Deutschen Profitriathlon …

 

Die Teilnehmerzahl beim 12. Stadtwerke Ratingen Triathlon war aufgrund der Sars-CoV-2-Pandemie begrenzt, aber die insgesamt 750 Starterinnen und Starter erlebten einen historischen Event und machten das Angerbad für einen Tag zur Hauptstätte des nationalen und des internationalen Triathlons. Über vier verschiedene Distanzen – von 76,2 bis zu 25,4 Kilometern –  hatte das Triathlon Team Ratingen 08 um Organisationsleiter Georg Mantyk einen coronatauglichen Wettkampf auf die Beine gestellt, der mit zwei hochklassigen Profifeldern seinen Höhepunkt fand.

„Nach diesem etwas verrückten Jahresverlauf kann ich kaum in Worte fassen, wie es mich freut, dass wir heute endlich wieder Finisher im Triathlonziel sehen konnten“, erklärte ein überglücklicher Mantyk. „Die Maßnahmen unseres Hygiene- und Sicherheitskonzeptes haben die Abläufe natürlich ein wenig speziell gemacht, aber das Wichtigste für mich ist, dass man den Teilnehmern die Freude am Wettkämpfen bieten konnte, und diese hat man auch allen angesehen.“

 

Norden auf dem Rad überlegen, Iden macht den Sieg beim Laufen perfekt

 

Dies gilt genauso für die über 700 Amateurstarter als auch für die 40 Profi-Triathletinnen und -Triathleten, darunter Welt- und Europameister sowie olympische Medaillengewinner, die den Ratinger Event zu einem weltweit beachteten Ereignis gemacht haben. „Die zwei Profi-Rennen waren natürlich die Krönung eines tollen Triathlontags in und um das Angerbad“, so Mantyk. Zum Königspaar krönten im Pushing Limits Pro Race über 1000 Metern Schwimmen, 40 Kilometern Radfahren und zehn Kilometern Laufen Lisa Nordén (1:51:41 Stunden) aus Schweden und Gustav Iden (1:37:49 Stunden) aus Norwegen – zwei Mal Streckenrekord. Auf die Plätze verwiesen die beiden Imogen Simmonds (SUI) und die Engländerin Lucy Hall sowie Peter Heemeryck (BEL) und Frederic Funk.

„Ich starte gerne in Deutschland“, sagte die Siegerin und ergänzte lachend.“ Ich gewinne auch gerne in Deutschland.“ Zudem war sie voll des Lobes über den Stadtwerke Ratingen Triathlon. „Ein tolles Rennen und eine Kurzdistanz ohne Windschatten ist ohnehin mein Lieblingstriathlon.“ Auch Iden schwärmte von seiner Zeit in Ratingen. „Ich habe den Wettkampf und auch die Tage vorher hier wirklich genossen. Ich war angereist, um zu gewinnen, und das habe ich geschafft.“

Gewinner waren aber alle, die den Zielbogen der Stadtwerke Ratingen erfolgreich überqueren konnten. Coronaadäquat erhielten diese statt der obligaten Finisher-Medaille einen Mund-Nasen-Schutz der Stadtwerke, das Strahlen unter den Masken war allerdings dennoch zu erahnen, egal ob langjähriger Triathlet oder Ersttäter, von denen auch in diesem Jahr einige in Ratingen am Start waren. „Das gute Gefühl, trotz der Pandemie endlich mal wieder ein Rennen absolviert zu haben, kann den Ratingen-Startern niemand mehr nehmen“, war anhaltend euphorisiert.

Kai Hesterwerth aus Münster (2:44:14 Stunden) und Anna Schauerte aus Witten (3:08:47 Stunden) waren die schnellsten beim ersten Rennen des Tages und siegten über die längste Distanz von 1200 Metern Schwimmen, 60 Kilometern Radfahren und zehn Kilometern Laufen. Die Kurzdistanz (800 Meter – 40 Kilometer – zehn Kilometer) beendeten Jonas Müller (TSV Bayer 04 Leverkusen) in 1:49:14 Stunden und Michaela Melsa (LT Starlight Team Essen) nach exakt 2:08:00 Stunden als Erste.

 

Hygiene- und Sicherheitskonzept funktioniert einwandfrei

 

Erfreulicherweise funktionierte das Hygienekonzept einwandfrei. „Hier möchten wir allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die Geduld danken“, beschreibt Mantyk die besonderen Umstände mit Abstandsregeln, Maskenpflicht, weniger Verpflegungsständen oder auch dem fehlenden Rahmenprogramm. All dies tat dem Engagement der insgesamt 300 Helferinnen und Helfer indes keinen Abbruch. „Mit Blick auf die vielen Ehrenamtlichen wiederhole ich mich in jedem Jahr gerne. Die sind genau wie die heute gestarteten Profis Weltklasse und liefern – um in der Sportlersprache zu bleiben – regelmäßig Top-Leistungen ab in Sachen Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Leidenschaft.“

 

Positives Fazit und Hoffnung auf mehr Normalität in 2021

 

Ein ebenso positives Fazit zog der Geschäftsführer des Namenssponsor, Marc Bunse. Dieser schaute gerne auf dem Wettkampfgelände vorbei und erfreute sich sowohl an den Rennen der Amateure und der Profis. „Mein Kompliment zu einer Top-Veranstaltung auf Profi-Niveau. Wir freuen uns sehr, den 12. Stadtwerke Ratingen Triathlon wieder als Namensgeber und Hauptsponsor begleitet zu haben. Danke an die Organisatoren und das Helferteam für diesen Event in unserem schönen Bad.“

Nach dem Stadtwerke Ratingen Triathlon ist auch in Coronazeiten vor dem Stadtwerke Ratingen Triathlon. Ausgabe Nummer 13 ist in Planung und alle Beteiligten hoffen darauf, dass der gestrige Wettkampftag ein einmaliges Erlebnis bleibt und im kommenden Jahr wieder mehr Normalität eingekehrt sein wird.