Garmin Edge 705: Mit GPS bis ins Nirgendwo

von Dennis Wachter für tri2b.com | 24.04.2009 um 17:47
Einsatzgebiet des Edge 705 Garmin preist den Edge 705 Bike Computer an, wofür auch seine Optik spricht. Doch ist sein Funktionsumfang ebenso gut geeignet für das Laufen, Inlineskaten, Skifahren, Rudern und weiteren Outdoorsportarten. Für die Mitnahme des Gerätes muss man sich dann allerdings etwas einfallen lassen, da es leider keinen Tragegurt für das Gerät mitgeliefert gibt.

Lieferumfang 
Standartgemäß kommt mit dem Edge 705 eine Halterung für das Rad, ein Brustgurt zur Herzfrequenzmessung, ein Tempo-/Trittfrequenzsensor, das Ladekabel, ein USB-Datenkabel und ein Benutzerhandbuch auf CD. Im Gerät selber enthalten ist eine Basiskarte. Detailliertere Karten für das Training sind empfehlenswert, die dann regulär im Handel erwerblich sind. Selbst Karten für die See sind im Angebot. Die Trainingssoftware ist nicht mit in Lieferumfang enthalten, dafür auf der Garminseite als kostenfreier Download (39,9MB) zur Verfügung gestellt. 

Handhabung 
Die Handhabung des Gerätes versteht sich nach einer kurzen Eingewöhnungsphase nahezu komplett von selbst. Viele Einstellungen geschehen intuitiv und das Lesen der Anleitung ist kein Muss, um den Edge 705 für das Training einzustellen. 

Bedient wird das Gerät über acht Knöpfe: 
Power (anschalten/ausschalten, Anwahl der Displayhelligkeit) 
Zoom In und Zoom Out (Vergrößern und Verkleinern des Kartenausschnittes, im Hauptmenü mit der Funktion belegt, an den Anfang und das Ende zu springen) 
Menü (Hauptmenüanwahl) 
Start/Stop (startet und stoppt die Trainingsaufzeichnung/Navigation) 
Lap (für die Zwischenzeiten/Eingrenzung in Intervalle) 
Mode (Anwahl verschiedener Modi für die Trainingseinheitendarstellung) 
Stick (Entertaste, dient zur Navigation und Bestätigung z.B. im Hauptmenü) 

Während des Training lässt sich der Edge 705 ebenso einfach und schnell bedienen wie im Ruhezustand. Die Knöpfe, allen voran die seitlichen, müssen allerdings mit einem gezielten Druck angesprochen werden, was sich bei einer holperigen MTB-Fahrt als mittelleicht herausgestellt hat. Das Display kann je nach Vorliebe ein bis maximal acht Parameter gleichzeitig auf dem Display darstellen. 

Die peripheren Geräte wie Halterung und Sensoren für Geschwindigkeit und Trittfrequenz sind leicht zu montieren, hinken der Qualität und Bedienbarkeit dem Edge 705 an sich leicht hinterher. Hier könnte man sich auch etwas Solideres vorstellen. Der Brustgurt ist vollkommen ausreichend. 

Software 
Wir waren sehr angetan, wie schnell und unkompliziert die Daten vom Edge 705 in die Software importiert wurden. Ebenso einfach ist es, in der Software abgelegte Daten, wie z.B. vordefinierte Strecken, wieder auf den 705er zu laden. 

Die Menüführung ist sehr einfach und übersichtlich. So gibt es im wesentlichen vier Masken, die eine Hauptrelevanz besitzen: Vorgeschichte (importierte Daten werden hier graphisch angezeigt), Training (Trainingstagebuch), Strecke (detailliertere Angabe der Strecke mit genauer Verortung) und Benutzer (Einstellung des eigenen Profils). Noch nicht einmal in fünf Minuten konnten wir sehr effektiv mit dem Programm umgehen und uns Trainingseinheiten anzeigen lassen. Die Darstellung der Software ist zwar nicht mehr die neuste, erfüllt ihren Zweck allerdings ausgezeichnet und ist zudem sehr schnell in der Performance. 

Was das Gerät leisten kann 
Vom Funktionsumfang und der Darstellbarkeit besitzt der Edge 705 einen Referenzanspruch, denn ein potenteres All-in-One-Gerät gibt es so nicht. Zudem weißt Garmins Sportcomputer mit sehr präzisen Parametern auf, die für eine gezielte Trainingssteuerung mehr als ausreichend sind. So werden folgende Parameter sehr gut in ein Verhältnis gesetzt, deren Auslese über die Software dem Athleten einen sehr detaillierten Blick in sein geleistetes Training gibt: 
Zeit (gesamt), Geschwindigkeit, Entfernung (Strecke), Uhrzeit, Kalorienverbauch, Rundengeschwindigkeit (Intervalle), aktuelle Runde und Rundenlänge. Bei der Geschwindigkeit wird unterschieden in Durchschnitt und aktuelle Geschwindigkeit. 

In einer weiteren Darstellungsvariante während des Trainierens lässt sich auch das Streckenprofil (Höhen), der Gesamtaufstieg sowie die Karte darstellen. 

Ein nettes Gimmick ist die Technologie ANT+Sport™, die es ermöglicht, Daten ohne Kabel auszutauschen. Sie können sogar Daten zwischen zwei Edge 705-Geräten austauschen, was wir leider nicht testen konnten. 

Alles in allem ist sehr stimmig umgesetzt, zumal neben der grundlegend sehr guten Erhebung der Parameter weitere Features warten, z.B. voreingestellte Strecken, ein virtueller Trainingspartner und einiges mehr. Es können auch eigene Profile angelegt werden, die z.B. nach Sportart (Radfahren, Laufen, Auto) eingestellt wird. 

Fazit 
Der 499,00 Euro teure Edge 705 warten mit einer Vielzahl an Funktionen und Möglichkeiten auf. Ganz egal, welcher Leistungsklasse Sie angehören – wenn man über den Erwerbspreis hinweg sehen kann, kann der Edge 705 eine Menge Einsichten erwähren, wie es bei kaum einem anderen GPS-Sportgerät der Fall ist. Auch die Software hat uns überzeugt. Und ein enormer Vorteil der Kartennavigation: Sie erhalten neue Freiheiten für Ihr Training, denn egal wo Sie hinfahren – Sie kommen auf alle Fälle mit dem Edge 705 wieder nach Hause. 
Einziges Manko ist die Genauigkeit des GPS: Zum Teil gibt es ganz leichte Sprünge (je nachdem, wie viele Sateliten man empfängt) und die Genauigkeit reicht derzeit noch nicht exakt an einen normalen Radtacho ran, da die GPS keine exakte Ortung zulässt, da das Militär das Genauigkeitsraster bestimmt. Auf einer 80-km-Radtour hatten wir eine Abweichung von in etwa 60 Metern.