Garmin Forerunner 910XT im Test

von H. Eggebrecht für tri2b.com | 17.04.2012 um 17:42
Seit Januar ist der Garmin Forerunner 910XT auf dem Markt. Insbesondere für Triathleten hat das neue Topmodell von Garmin im Segment „Training“ einige sehr interessante Neuerungen parat, um die Trainingsüberwachung und Dokumentation noch einfacher und übersichtlicher zu gestalten. Wir haben die neue schwarze „Allzweckwaffe“ des US-amerikanischen Navigationsgeräte-Spezialisten Garmin im Trainingsalltag getestet.

Hersteller: Garmin 
Modell: Forerunner 910XT 
Preis: 449,00 € UVP (inkl. HF-Textilgurt, ohne HF-Gurt 399,00 €) 
Website: www.garmin.com 


Zielgruppe: 
Der Forerunner 910XT ist wie der schon bekannte 310XT ein Allroundgerät in Sachen Ausdauersport. Wobei einige neue Funktionen (Erkennung der Zugzahl beim Schwimmen, automatischer Disziplinwechsel bei der Datenaufzeichnung) insbesondere auf die Besonderheiten des Triathlonsports abzielen. Aber auch reine Läufer, Radfahrer, Skilangläufer finden mit dem Garmin 910XT eine GPS-Sportuhr, die an der Funktionsvielfalt keine Wünsche offen lässt. 

Ausstattung: 
Zur Ausstattung des Garmin 910XT gehören bei der Herzfrequenzversion ein mit der ANT-Übertragung codierter Textilbrustgurt, das Daten- und Ladekabel für Anschluss am Stromnetz, bzw. via USB-Schnittstelle an PC/Laptop. Der Uhr liegt in der Verpackung eine Kurzanleitung bei, die umfangreiche Beschreibung kann auf der Garmin-Website als PDF-Dokument herunter geladen werden. Optional erhältlich ist eine Schnellwechselhalterung. So kann die Uhr mit einem Handgriff zwischen Handgelenkarmband und Radlenker gewechselt werden. Für alle Radfahrer und Triathleten bietet sich zudem als Zubehör der Trittfrequenzsensor an. 

Funktionalität: 
Von den Funktionen lehnt sich der wasserdichte 910er stark an denen des 310er an. So sind alle klassischen trainingsrelevanten Funktionen (z.B. Intervall-Programme, Rundenfunktion, Pace/Distanz/Zeit-Alarm, Lap-Funktion, Trainingsbereiche, Kalorienverbrauch, Navigation) frei konfigurierbar. Für die verschiedenen Sportarten Schwimmen, Radfahren und Laufen, sowie für sonstige Sportarten lassen sich gesonderte Displays zusammen stellen, die mit einem schnellen Tastendruck gewechselt werden können. Ebenso enthalten ist der vom 310er schon bekannte Virtual-Trainingspartner, von dem man sich im Training jagen lassen kann. Neu ist ein barometrischer Höhenmesser, der für wesentlich exaktere Werte bei den Höhenmetern sorgt, als die ansonsten bei den Garmin-Geräten verbaute GPS-basierte Höhenmessung. Eine absolute Neuheit ist die Schwimmzugerkennung, mit der Aussagen über die Effektivität des Schwimmtrainings gemacht werden können, sowie der Auto-Disziplin-Wechsel, der es ermöglicht, einen Triathlonwettkampf inklusive der Wechselzeiten aufzuzeichnen und gleichzeitig immer die für die jeweilige Disziplin gewählte Displayeinstellung im Blick zu haben. Via Garmin-Connect können im Anschluss alle Daten aufbereitet und analysiert werden. 

Darstellung/Bedienkomfort: 
Trotz der vielfältigen Funktionen ist die Garmin 910XT weitgehend selbsterklärend. Insbesondere die Basisfunktionen sollten im Zeitalter von I-Phone usw. ohne großes Studium der Anleitung erlernbar sein. Wenn man etwas tiefer einsteigen will, ist aber die als Download erhältliche PDF-Beschreibung Pflicht. Der Bedienkomfort der seitlichen Knöpfe ist am Anfang wegen der wasserabdichtenden Gummierung etwas ungewohnt – mit etwas Eingewöhnung bekommt man aber in den Fingern schnell das richtige Gefühl dafür. Sehr angenehm ist die klare Aufteilung des Displays, die auch bei Training im höheren Intensitätsbereich und entsprechender Ermüdung noch einen guten Überblick über die Anzeige ermöglicht. 

Fazit: 
Speziell für Triathleten stellt die Garmin Forerunner 910XT eine funktionelle Verbesserung gegenüber der 310XT dar. Die Uhr ist ein wenig kompakter geworden, was besonderes zierlichen Frauenhandgelenken gefallen wird. Hinsichtlich der Überwachung und Auswertung der klassischen Trainingsdaten werden alle nur möglichen Wünsche erfüllt – man kann fast schon von einem Überangebot sprechen. Garmin-typisch funktioniert die Geschwindigkeits- und Distanzmessung sehr gut und während unserer Testphase ohne jegliche Ausfälle. Lediglich an das „Satelliten-Suchen“ zum Start des Trainings muss man sich etwas gewöhnen. Insbesondere bei erstmals aufgesuchten Trainingsstartorten kann es mal etwas länger dauern. Einwandfrei funktionierte auch die Übertragung in Garmin-Connect, um die Trainingsdaten im Anschluss zu analysieren. Bei der barometrischen Höhenmessung gab unsere Testuhr im Vergleich zu einem Referenzgerät (Suunto T6) jeweils geringfügig mehr absolvierte Höhenmeter an. Nach der Übertragung in Garmin-Connect wurden die Daten dann aber über die „Höhenmeter angleichen-Funktion“ nach unten korrigiert. Die neuartige Zugzahlerkennung im Pool funktioniert grundsätzlich und kann ein nützliches Tool bei der Optimierung zur Zugeffektivität darstellen. Einen Freiwassertest konnten wir leider während des Testzeitraums nicht durchführen. Alles in allem ein ganz heißer Tipp für Triathleten, die ihr Training maximal überwachen wollen.