Laufschuh-Test 2018: 26 verschiedene Running-Topmodelle von 10 Herstellern im Praxischeck

von tri2b.com | 01.01.1970 um 00:33
Im 2018er tri2b.com-Laufschuhtest stellten sich 10 Runningschuh-Hersteller mit insgesamt 26 unterschiedlichen Schuhmodellen unserem Praxistest. Insbesondere stand der Bewertungs-Fokus wieder auf der Eignung im Triathlon-Training und -Wettkampfeinsatz. Altra, Asics, Craft, Hoka One One, New Balance, ON-Running, Salming, Saucony, Skechers und Topo waren im Testfeld in den Kategorien Race und Lightweight-Training, Training-Neutral (Cushion) und Training-Stabil (Support) vertreten.

Erstmals dabei waren dabei die Firmen Altra, Craft und Topo.

 

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DIE BEWERTUNG: 

 

Das tri2b-Test-Team des 2018ers Laufschuh-Tests bestand aus insgesamt elf Läufer/innen (bis auf einen Tester waren alle bereits im Vorjahr im Test-Team dabei und konnten somit wieder gute Quervergleiche zu den Vorjahresmodellen ziehen). Entsprechend war auch wieder das Leistungsspektrum: Vom aktuellen Ironman Hawaii-Teilnehmer bis zur gemütlichen 6er-Pace-Läuferin und Hobbytriathletin war wieder alles vertreten. Der Testzeitraum war in diesem Jahr von Anfang März bis Mitte April. Bis zu sechs Wochen konnten die Läufer/innen die Schuhe unter die Füße nehmen. Einige Modelle kamen auch im Wettkampf zum Einsatz. Am Ende des Testzeitraums wurden die Schuhe wieder hinsichtlich der Testkriterien bewertet, wie gehabt auf einer 10-stufigen Skala (1 = gering/schlecht, 10 = sehr stark/sehr gut). Zusätzlich wurden zu jedem Schuhe individuelle Testkommentare abgegeben, um Besonderheiten konkret hervorzuheben.

Als Triathlon-Portal haben wir auch weiterhin an den sonst eher unüblichen Testkriterien "Barfuß-Komfort" und "Einstieg hinsichtlich Triathlon-Tauglichkeit" festgehalten. Die Bewertung auf diesen Skalen hat auf die generelle Eignungsempfehlung der Laufschuhe aber keinen Einfluss.( Ausnahme: speziell konzipierte Triathlon-Laufschuhe)

 

Die Testkriterien:

  • Einstieg hinsichtlich Triathlon-Tauglichkeit
  • Abroll- und Abdruckverhalten
  • Dämpfung Vorfuß
  • Dämpfung Rückfuß
  • Barfuß-Komfort
  • Grip der Laufsohle

 

Umgang mit der Bewertung:


Es ist definitiv nicht der Schuh der Beste, der in allen Kriterien eine möglichst hohe Bewertung vorweisen kann. Es kommt auf die Schuhkategorie bzw. den Einsatzzweck an. Während ein Komfort-Trainingsschuh  nicht unbedingt Höchstnoten beim Triathlon-Einstieg oder Barfuß-Komfort erzielen muss, um als "Gut" bewertet zu werden, ist es für einen ausgewiesenen Triathlon-Racingschuh Pflicht, hier hoch zu punkten.  Ein Top-Wettkampfschuh für die Kurzdistanz weißt meist nur geringe bis mäßige Dämpfungswerte aus. Ein Highend-Komfortschuh muss hier hingegen für eine gute Gesamtbewertung möglichst viele Punkte sammeln.

Und außerdem: Die Testurteile sind nun mal subjektiv. Was der/die eine Läufer/in als angenehm gedämpft bezeichnet, ist für eine/n andere/n vielleicht schon "bretthart." Allerdings zeigte sich auch im 2018er Test wieder , dass die allermeisten Schuhe von der Tendenz her schon sehr ähnlich bewertet werden. Schuhe die stark unterschiedlich bewertet wurden, waren die Ausnahme. 

 
UNSER TESTFAZIT:

 

Auch 2018 hat sich der Trend fortgesetzt, die Zwischensohlen mit einer "reaktiven Dämpfung" zu versehen. Kaum ein Laufschuh, egal welcher Hersteller, kommt ohne diese Werbeaussage im Produkt-Sheet mehr aus. Rückführung der Aufprallenergie in möglichst viel Vortrieb ist die Maxime! Auffallend war diesmal, dass dies zunehmend auch bei den klassischen, auf maximalen Komfort ausgelegten, Dämpfungsschuhen mit umgesetzt wird. Wobei der eine oder andere Schuh damit zwangsweise etwas an "gefühltem" Komfort verliert. Schließlich ist gerade die Wahrnehmung der "intelligenten Dämpfungssohlen" durchaus unterschiedlich zwischen der Anprobe im Geschäft oder auf dem eigenen Sofa (beim Online-Kauf) und ein paar dabei getippelten Testschritten, sowie dem tatsächlichen Einsatz im Trainingsalltag.  Der erste Eindruck kann hier deshalb durchaus auch mal täuschen! 

Neu hinzu gekommen sind im 2018er Test die Marken Altra, Craft und Topo. Sowohl Altra und Topo haben in ihrer Philosophie den "Barfuß-Ansatz" sehr stark mit aufnommen. Schuhe mit flacher bzw. 0 mm-Sprengung und einem breiten bis sehr breiten Vorfuß, damit der Fuß selbst arbeiten kann.  Somit war ein Großteil des Testfelds mit platzgebenden Zehenboxen ausgestattet. Einen Trend, den wir auch schon im Vorjahr feststellen konnten. Ebenso hält auch der Trend der super flexiblen Schaftmaterialen an. Druckstellen sind hier mittlerweile eigentlich fast ausgeschlossen. Asics hat zum Beispiel seine Logostreifen auf der Innenseite bei vielen Modellen komplett entfernt. Entsprechend gut ist auch fast durchgehend auch der Barfuß-Tragekomfort. Macher Läufer und manche Läuferin wird dadurch vielleicht etwas an der Führung im Schaftbereich vermissen, wobei innovative Schuhkonzepte, wie bei Hoka One One und auch ON,  hier geschickt entgegen wirken. 

Weiter geht auch das Bestreben den beschriebenen Komfort in möglichst leichte Schuhe zu verpacken. Vielfach wird dabei auch an der Laufsohle Material eingespart, was bei manchen Schuhmodell die erwartete Laufleistung leider nach unten drückt. 

Spezielle Triathlonschuhe hatten Asics (GEL-451) und New Balance (1500T2) zum Test geschickt. Beide sollen mit dem BOA-Schnürsystem den Einstieg und die Fixierung erleichtern. New Balance hat es unserer Meinung einen Tick besser gelöst. Allerdings können nachwievor eigentlich fast alle Schuhe aus dem Wettkampf- und Lightweight-Trainingssegment, sowie mit Einschränkungen aus dem Neutral- und Stabil-Segment, mit den erhältlichen Schnellschnürsystemen zum Nachrüsten, oder dem klassischen Tanka-Verschluss ebenso Triathlon-tauglich getunt werden. Schneller geht der Wechsel mit dem BOA-System definitiv nicht. 

Die Preisspanne im 2018er-Laufschuhtest reichte von 110,00 EUR (Skechers GOrun 6) bis 200,00 EUR (Asics Gel-Nimbus Platinium). Die Kernpreislage lag bei den Testmodellen zwischen 130,00 und 150,00 EUR. Somit haben die Runningschuhe hier im Schnitt einer 10er zugelegt.  

  
DIE TRI2B-KAUFTIPPS im 2018er Laufschuhtest 

 

Auch in diesem Jahr vergeben wir wieder fünf Kauftipps. (je zwei in den Kategorien Race/Lightweight-Training und Training-Neutral, sowie einen im Segment Training-Stabil (anteilig der Anzahl der getesteten Schuhe).

 

  • In der Kategorie Race und Lightweight-Training hat sich der Saucony Kinvara 9 einen Kauftipp verdient. Höchstnoten beim Abdruck- und Abrollverhalten und beim Barfußkomfort, sowie eine absolut stimmig auf den Schuhtyp abgestimmte Dämpfung machen den Kinvara  zum Kauf-Tipp.  Ebenso einen Kauftipp erhält in der Kategorie Race/Lightweight der Hoka One One Mach, der Leichtigkeit, Dämpfungskomfort und eine wirklich tolle Passform ebenso nahezu perfekt vereint.

  • Im Neutral-Segment bleibt der New Balance 1080v8 ein heißer Tipp, wenn ein Topdämpfungsschuh  gesucht wird,  ohne dabei in die absoluten Toppreislagen gehen zu müssen.  Als Newcomer hat uns hier auch der Topo Magnifly überzeugt. Für uns die interessanteste Lösung im Testfeld, wenn Läufer/innen nach einen möglichst gutmütig zu laufenden Schuh mit 0 mm-Sprengung suchen.

  • Im Segment der stabilisierenden Schuhe hat uns der Asics GT-2000 6 sehr gut gefallen. In den Einzelbewertungen sind zwar jeweils andere Schuhe dem Asics-Klassiker überlegen. Sehr gut ist den Japanern aber das Abspecken des 2000ers Laufschuh-Dinos gelungen, ohne die bekannten Eigenschaften der GT-Serie (gute Stabilität und Führung) aus den Augen zu verlieren. Ein Schuh mit dem Überpronierer eigentlich nichts falsch machen können.

Fotoserie: Übersicht: Die 25 Modelle des 2018er tri2b.com-Laufschuhtests