Laufschuh-Test 2020: 19 Runningschuh-Modelle für Triathleten im Praxischeck

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 04.05.2020 um 23:40
Im tri2b.com-Laufschuh-Test der Saison 2020 waren sieben Laufschuh-Hersteller mit zusammen 19 unterschiedlichen Modellen vertreten. Auch diesmal haben wir wieder in den Kategorien Race & Lightweight-Trainer - wobei die beliebten Lightweight-Trainer den Hauptanteil ausmachten - , Training-Neutral (Cushion-Modelle) und Training-Stabil (Support) getestet. Das 2020er-Testfeld setzte sich aus den Marken Asics, Hoka One One, New Balance, On-Running, Salming, Saucony und Under Armour zusammen.

>>ZUM TEST: RACE & LIGHTWEIGHT-TRAINER 2020 ...

>>ZUM TEST: TRAINING-NEUTRAL 2020 ...

>>ZUM TEST: TRAINING-STABIL 2020 ...


Die Bewertung:

 

Das tri2b.com-Testteam des 2020ers Laufschuh-Tests bestand diesmal aus insgesamt elf Läufer/innen, wobei drei Neuzugänge im Testteam dabei waren. Der Rest - der Großteil kommt aus unserem tri2b.com A|N Triathlonteam - war auch schon in den Vorjahren dabei.  Entsprechend war auch das Leistungsspektrum vergleichbar der Vorjahren. Vom Sub 9-Stunden Ironman-Finisher bis zur Hobby-Volksdistanz-Finisherin war alles vertreten. Der Testzeitraum lag diesmal  zwischen Anfang März bis Mitte April. Die Tester/innen konnten bis zu sieben Wochen die Schuh bei den unterschiedlichsten Bedingungen ausprobieren (unterschiedliche Witterungsbedingungen, verschiedene Untergründe und die Tagesform inkl. der dadurch stark beeinflussten Wahrnehmung flossen in die Bewertungen mit ein).  Die Möglichkeit eines echten Wettkampftests fiel leider der Coronakrise zum Opfer, allerdings wurde versucht die schnellen Schuhe aus der Race- und Lightweight-Kategorie auch im Training im entsprechenden Speedbereich anzutesten.

Unsere schnellen Testläufer #1: Michael Wetzel und Mathias Flunger - © Michael Rauschendorfer

Unsere schnellen Testläufer #2: Nikos Bartlog und Peter Nowak - © PektoBeier.de

 Unser schneller Testläufer #3: Sven Weidner auf dem Weg zur Kona Quali 20xx? - © Privat

Am Ende des Testzeitraums wurden die Schuhe dann hinsichtlich der Testkriterien bewertet, wie gehabt auf einer 10-stufigen Skala (1 = gering/schlecht, 10 = sehr stark/sehr gut). Zusätzlich wurden zu jedem Schuhe individuelle Testkommentare abgegeben, um Besonderheiten konkret hervorzuheben.

Als Triathlon-Portal haben wir auch weiterhin an den sonst eher unüblichen Testkriterien "Barfuß-Komfort" und "Einstieg hinsichtlich Triathlon-Tauglichkeit" festgehalten. Die Bewertung auf diesen Skalen hat auf die generelle Eignungsempfehlung der Laufschuhe aber keinen Einfluss.( Ausnahme: speziell konzipierte Triathlon-Laufschuhe, was im aktuellen Test nur auf den Asics Gel-Noosa 12 zutrifft.

 

Die Testkriterien: 

 

  • Abroll- und Abdruckverhalten
  • Dämpfung Vorfuß
  • Dämpfung Rückfuß
  • Grip der Laufsohle
  • Barfuß-Komfort
  • Einstieg hinsichtlich Triathlon-Tauglichkeit

Es ist definitiv nicht der Schuh der Beste, der in allen Kriterien eine möglichst hohe Bewertung vorweisen kann. Es kommt auf die Schuhkategorie bzw. den Einsatzzweck an. Während ein Komfort-Trainingsschuh nicht unbedingt Höchstnoten beim Abroll- und Abdruckverhalten, Triathlon-Einstieg oder Barfuß-Komfort erzielen muss, um als "Gut" bewertet zu werden, ist es für einen ausgewiesenen Triathlon-Racingschuh Pflicht, hier hoch zu punkten.  Ein Top-Wettkampfschuh für die Kurzdistanz weisst meist nur geringe bis mäßige Dämpfungswerte aus. Ein Highend-Komfortschuh sollte hier hingegen möglichst hohe Bewertungen sammeln.

Und außerdem: Die Testurteile sind nun mal sehr subjektiv. Was der/die eine Läufer/in als angenehm gedämpft bezeichnet, ist für eine/n andere/n vielleicht schon "bretthart." Wie schon in den Vorjahren ergab sich auch diesmal die Tendenz, dass die Mehrheit der Schuhmodelle sehr ähnlich bewertet wurden. Allerdings waren auch diesmal einige Modelle dabei, bei denen sich die Bewertungen deutlicher unterschieden.


 

Unser Testfazit:

 

"Das Auge isst mit" - umgedeutet auf unseren 2020er Laufschuh-Test bedeutet das, dass farblich in unserem Testfeld deutliche Akzente gesetzt wurden.  Besonders auffallend war das Signalrot des Under Armour Machina, des Craft X165 Engineered und des Salming EnRoute3.  Würde aktuell nicht die komplette Rennsaison aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen  auf Eis liegen, das extrem auffallende Signalrot wäre sicher einer der Saisontrends auf den Lauf- und Triathlon-Wettkampfstrecken.   

Von der Technologie war in unserem Testfeld kein eindeutiger Trend auszumachen (Schuhe mit den heiß diskutierten Carbon-Platten waren im aktuellen Test nicht vertreten - ein Langzeittest des Hoka One One Carbon X folgt ...).  Vermehrt setzen aber die Hersteller auf Modelle, deren Zwischensohle in der Rocker-Bauweise (deutlich gewölbte Sohlenform) konzipiert ist. Dynamisch abrollen soll so der breiten Läufermasse ermöglicht werden.  Außerdem ist weiterhin "Reaktivität" ein Thema. Kaum eine Zwischensohle kommt ohne diese Claim aus, die besonders viel Energierückstellung verspricht.  

Die Preisspanne lag diesmal zwischen 120,00 EUR (Saucony Type A9) und  189,95 EUR (On Cloudflash). Kurioserweise war diese beiden Modelle auch die einzigen Vertreter im reinen Race-Segment. Ansonsten tummelten sich die allermeisten Modelle um die 140,00 EUR-Marke.

 

Unsere tri2b.com-Kauftipps:

 

 

>>Race: Saucony Type A9  - top Race-Qualitäten zum Toppreis

 

 >>Lightweight-Trainer: Asics Gel-Noosa Tri 12 - verbindet beste Lightweight-Trainer Eigenschaften mit wirklich funktionierenden Triathlon-Tuning

 

>>Training-Neutral: On Cloudflash - tolle Kombi aus Dynamik und Komfort  

 

 

>>Training-Neutral: Salming EnRoute 2 - Natural Running 3.0 neu interpretiert

 

>>Training-Stabil: Hoka One One Arahi 4 - bestes Verhältnis von Bewegungskontrolle und Gewicht