Sebastian Kienle gewinnt in Buschhütten

von René Penno für tri2b.com für tri2b.com | 04.05.2008 um 20:42
Ina Reinders und Sebastian Kienle haben die 22. Austragung des Siegerland-Cups in Buschhütten gewonnen. Bei den Frauen wurde wie im Vorjahr Lena Brunckhorst Zweite vor Daniela Sämmler, Christian Weimer und Bas Diederen komplettierten das Podium bei den Männern.

Es war ein schöner Tag in Buschhütten. Und ein spannender vor rekordverdächtiger Kulisse dazu. Sogar das Rennen der Frauen war bis zum Schluss offen. Zwar holte sich Ina Reinders ihren fünften Sieg, den vierten in Folge, in Buschhütten, was fast zu erwarten war, aber Lena Brunckhorst machte ihr diesmal das Leben bis zum Schluss schwer. „Lena hat mir heute mächtig zugesetzt“, gab die Athletin des Asics-Teams aus Witten nach dem Rennen zu. Dabei schien alles nach Plan zu laufen. Wie in den Jahren zuvor, setzte sich Reinders beim Radfahren an die Spitze und fuhr einen deutlichen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz heraus. Fast zwei Minuten waren es schließlich auf der Radstrecke, auf den ersten Laufmetern packte sie sogar noch was drauf. Das wäre jedoch fast noch zu wenig gewesen, wie sich im weiteren Verlauf zeigte.

„Beim Radfahren bin ich zwar schnell an die Spitze gekommen, konnte aber nicht wie in den Jahren zuvor einen noch größeren Vorsprung herausfahren“, fand Ina Reinders schnell eine Begründung, weshalb es zum Ende hin zumindest noch ein wenig spannend wurde. „So wurde es wenigstens auch nicht langweilig“, grinste die Siegerin, die immerhin noch 55 Sekunden Vorsprung hatte im Ziel.Lena Brunckhorst hatte derweil pro Laufrunde etwa 20 Sekunden gutmachen können, zu wenig allerdings. „Da hätte ich noch zwei Runden gebraucht, um zu gewinnen“, rechnete sie hoch. „Aber auf dem Rad war Ina einfach zu stark. Da merkt man, wer von der Langdistanz kommt. Die können einfach besser drücken. Von der Kurzdistanz bin ich es gewohnt, Windschatten fahren zu können. Hier ging das heute nicht, und bei dem Wind war es nicht einfach“, sagte Brunckhorst, die ihrerseits aber Daniela Sämmler ohne Probleme aus Distanz halten konnte.

Kienle bei Premiere gleich zum Sieg

„Ich bin absolut fit“, sagte Sebastian Kienle noch kurz vor dem Rennen. Nur wisse er noch nicht, wo er denn nun stehe, „denn beim ersten Rennen knüppelt es immer.“ Soll heißen, es wird volle Pulle gefahren. „Aber für die ersten Fünf sollte es reichen“, kündigte Kienle an, dass er nicht nur zum Training ins Siegerland gekommen ist. Auf dem Rad hatte er sich auf der HTS, der windanfälligen Schnellstraße oberhalb Buschhüttens, schnell an die Spitze gesetzt und dem Rennen seinen Stempel aufgedrückt.

Seine ersten Verfolger waren da bereits Christian Weimer und Bas Diederen. Normann Stadler musste dagegen mächtig Tempo machen, um die Lücke nicht zu groß werden zu lassen. „Beim Schwimmen bin ich fast untergegangen. Da ging gar nichts, und dazu war auch der Wechsel einfach schlecht“, begründete er den anfangs deutlichen Rückstand zur Spitze, der aber während der 40 Radkilometer immer geringer wurde. Für einen Erfolg reichte es allerdings nicht, Stadler beendete das Rennen auf Rang sieben und kündigte an, wieder zu kommen, „ich habe noch was gut zumachen.“Dann will er dort stehen, wo Sebastian Kienle an diesem sommerlichen Sonntag stand. Der zog sein Tempo bis zum Schluss durch und verteidigte verbissen den Platz an der Sonne. Und konnte dabei auch auf einen Teamkollegen als Tempomacher zählen: „Nach zwei Runden habe ich Thomas John überrundet, der hat sich vor mich gespannt. Das hat mir sehr geholfen“, bedankte sich der Sieger von Buschhütten bei seinem Griesheimer Kollegen. Denn sonst wäre es wohl wirklich noch einmal eng geworden. Christian Weimer, der sich vor dem Start selbstbewusst zeigte und die „Krone von Buschhütten“ ins Visier nahm, knabberte in der jeder Runde, auf sich allein gestellt, etwas vom Rückstand ab. Lediglich 16 Sekunden waren es noch eingangs der letzten Runde, das Loch bekam Weimer aber nicht mehr zu. Damit war es wieder der zweite Platz, diesmal vor seinem Buschhüttener Teamkollegen Bas Diederen.

Überschattet wurde das Rennen von einem schweren Sturz zur Hälfte der Radstrecke. Der Buschhüttener Simon Jung und Stadler’s Teamkollege Jan Raphael, im vergangenen Jahr Dritter im Siegerland, kollidierten und kamen dabei zu Fall. Im Krankenhaus gab es aber bald Entwarnung. Beide kamen mit Schürfwunden und Prellungen davon.