Enrico Knobloch und Nina Kraft heißen die Deutschen Meister auf der Triathlon-Mitteldistanz (2,2 km Schwimmen, 90 km Radfahren, 21,1 km Laufen) des Jahres 2006. In Kulmbach musste sich der Geraer Knobloch nach 4:13:33 Stunden nur dem mit einer überragenden Laufleistung auftrumpfenden Australier Pete Jacobs (4:11:43 Stunden) geschlagen geben. Auf das DM-Treppchen folgten Maik Twelsiek (TV Lemgo) und Benjamin Rossmann (RSG Montabaur). Bei den Damen siegte die in allen Disziplinen überragende Nina Kraft, die für den neuen Verein Tri-Lions Braunschweig startet, in 4:31:44 Stunden deutlich vor Katja Schumacher (SV Nikar Heidelberg) und Katrin Esefeld (LG Mettenheim).
O-Töne aus Kulmbach:
Enrico Knobloch (1. Platz; Radspezialist aus Gera, 15. DM Zeitfahren Elite 2006, im Jahr 2001 schon eine Teilnahme in Kulmbach bei der Lang-DM, danach nur noch Radsport): Schwimmen war mittelmäßig, erst auf dem Rad gings los bei mir. Die Temperaturen kamen mir entgegen, wenns so kalt ist wie heute, dann läufts. Als Radsportler trainiert man auch im Winter auf dem Rad und ist Kälte gewohnt, die meisten Triathleten machen das nicht“
Nina Kraft (1. Platz): „Ich habe die letzte Zeit mehr für die Kurzdistanz trainiert, von daher hat das Schwimmen am Besten geklappt. Auf dem Rad liefs am Anfang richtig schlecht, weil die Beine so kalt waren. Ich hatte die Strecke auch nicht mehr so schwer in Erinnerung. Aber dann kam der alte Biß wieder. Ich bin beim Laufen die erste Runde zügig angegangen, dann hinten raus wurde es schon schwieriger. Wenn ich wieder auf die Langstrecke gehe, muß ich da schon etwas vom Training her ändern. Die Reaktionen der Zuschauer waren super, es waren nur ein oder zwei die Buh geschrien haben, aber das akzeptiere ich, wer mir nicht verzeihen möchte muß das auch nicht.“
Ich habe meine Strafe abgesessen und es waren zwei sehr harte Jahre, ich werde meinen Weg weitergehen und auf jeden Fall noch einmal auf Hawaii starten. Ich weiß daß ich von vielen dort nicht willkommen bin, da ich den Mythos dort ein bißchen zerstört habe, aber die Leute müssen auch
akzeptieren, daß ich eine zweite Chance verdient habe. Wo ich die Quali für 2007 hole weiß ich noch nicht, vielleicht in Frankfurt oder in Florida. Mir war es aber jetzt zuerst einmal wichtig, wieder zurückzukommen nach Deutschland.
Katja Schumacher: (2. Platz) „Das Schwimmen lief irgendwie nicht so. Auf der Radstrecke bin ich einmal
falsch abgebogen, das war natürlich mein eigener Fehler, aber da stand halt auch niemand. Das hat mich etwa vier Minuten gekostet. Ich bin aber mit dem Rennen zufrieden, ich schätze meine Leistung sogar höher ein als im letzten Jahr“.
Pete Jacobs (Gesamtsieger, AUS, 2. IM Wisconsin 2005, 2. IM Western Australia 2004): „Schwimmen war sehr gut, aber auf der Radstrecke flogen drei geradezu an mir vorbei, das hat mich überrascht und ein wenig eingeschüchtert. Ich habe wenig auf dem Rad trainiert in der letzten Zeit. Aber ich wußte wenn es maximal vier Minuten Rückstand beim zweiten Wechsel sind, habe ich eine gute Chance zu gewinnen.“