Das Fürstentum Monaco ist dieses Jahr fest in spanischer Hand. Nach Fernando Alonso´s Formel 1-Sieg und dem Erfolg des FC Valencia im Supercup-Finale, siegte am Sonntag Marcel Zamora-Perez beim prestigeträchtigen IRONMAN 70.3 Rennen in Monte Carlo. Die Sensation des Tages aber lieferte der Österreicher Norbert Domnik mit seinem zweiten Platz vor dem zweifachen IRONMAN Weltmeister und IRONMAN Weltrekordhalter aus Belgien Luc Van Lierde. Bei den Damen feierte Karin Thürig (SUI) den erwarteten Sieg und verwies Michelle Dillon (GBR) und Erika Csomor (HUN) auf die Plätze zwei und drei.
1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen ergeben im US-Maß insgesamt 70.3 Meilen. Diese galt es beim IRONMAN Monaco 70.3 zu bezwingen, wobei die Radstrecke 1.542 Höhenmetern aufzuwarten hat und der abschließende Halbmarathon über viereinhalb Runden auf dem weltweit bekanntesten Formel 1-Kurs führt. Das Meer war spiegelglatt, als die 566 Athleten aus 34 Nationen vom Larvotto-Beach aus den ersten Streckenteil in Angriff nahmen. Mit Kieren Doe aus Neuseeland setzte sich einer der Favoriten (Dritter in Roth und Zweiter beim Eagleman IRONMAN 70.3 in diesem Jahr) bald vom Rest des Feldes ab und kam nach 21:16 Minuten als Führender in die erste Wechselzone. Hinter dem Kiwi hatten sich Luc Van Lierde (BEL), Marcel Zamora (ESP), Tom Soderdahl (FIN), Vorjahressieger Rutger Beke (BEL) und Frederik Kohl (AUT) formiert, um mit 30 Sekunden Rückstand auf die Radstrecke zu gehen. Weitere 30 Sekunden zurück die nächsten Verfolger Norbert Domnik (AUT), Ronnie Schildknecht (SUI) und Daniel Niederreiter (AUT). Bei den Profi-Damen hatte Michelle Dillon nach 22:33 Minuten als Erste wieder festen Boden unter den Füßen und hielt Karin Thürig (26:45 Minuten) und Erika Csomor (27:56 Minuten) auf Distanz.
Gefährliche Radstrecke
Die Radstrecke aus Monaco heraus, über La Turbie hier stand Fürst Albert persönlich am Straßenrand und applaudierte den Teilnehmern – bis auf den Col de Nice, hatte es in sich. Die Anstiege wechselten mit technisch schwierigen Abfahrten und die teilweise nassen Straßen ließen einige Athleten mit dem Asphalt Bekanntschaft machen. Rutger Beke und Daniel Niederreiter stürzten, wobei Beke das Rennen durch den beim Sturz entstandenen Raddefekt nicht fortsetzen konnte. Niederreiter hingegen machte mit leichten Abschürfungen weiter Jagd auf die Führenden. Kieran Doe konnte seinen Vorsprung auf dem Rad auf 4:32 Minuten ausbauen und wurde aus der Wechselzone heraus von Norbert Domnik, Marcel Zamora, Ronnie Schildknecht, Daniel Niederreiter und Luc Van Lierde gejagt. Im Damenrennen konnte Karin Thürig in ihrer Paradedisziplin über elf Minuten auf ihre stärkste Konkurrentin Michelle Dillon gut machen und übernahm die Führung vor dem Laufbewerb. Auch Erika Csomor kam Dillon sehr nahe und ging mit nur 1:43 Minuten Rückstand auf Dillon auf die Laufstrecke.
Flucht bleibt unbelohnt
Mirabeau Kurve, Rassecasse und Tunnel sind die Schlüsselstellen des Formel 1 Grand Prix von Monaco. Beim Monaco IRONMAN 70.3 erleben die Triathleten, wie steil die Anstiege und das Gefälle auf dem Rundkurs sind. Schon auf der ersten von viereinhalb Runden holten Marcel Zamora und Norbert Domnik, zusammen laufend, 1:33 Minuten auf den Führenden Doe auf. Runde für Runde liefen der Spanier und der Österreicher Schulter an Schulter, dicht dahinter Luc Van Lierde. In Runde drei der entscheidende Angriff des Spaniers. Zunächst ließ Zamora den Klagenfurter Norbert Domnik stehen, dann in Runde vier überholte er den lange Zeit führenden Doe. Für Doe sollte die Flucht nach vorne beim Schwimmen und auf der Radstrecke unbelohnt bleiben. Nach Zamora überholten den Neuseeländer noch Domnik, Van Lierde und Schildknecht binnen weniger Sekunden. Nach 4:12:14 Stunden lief Marcel Zamora vor dem Casino von Monaco als Sieger durchs Ziel. Weniger als zwei Minuten hinter dem Gewinner erreichen vier Athleten binnen 71 Sekunden das Ziel.
Nachdem Michelle Dillon auf der ersten Laufrunde 46 Sekunden auf die Führende Thürig aufholte, kam auch im Damenrennen erneut Spannung auf. Thürig hatte jedoch noch Kraftreserven, um zu kontern und den Abstand zur Engländerin ab dritten Runde konstant zu halten. Erika Csomor konnte dem Tempo der beiden erstplatzierten Damen nicht standhalten und sicherte sich Platz drei.